Zu Hause im Dienst: Telearbeit setzt sich immer stärker durch

21.12.2006
US-Studien prognostizieren bereits, dass bis zum Jahr 2010 nur noch 40 Prozent aller anfallenden Computerjobs in klassischen Firmenbüros erledigt werden.

Dank moderner Kommunikationsmittel arbeiten nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel immer mehr Menschen vom heimischen Schreibtisch aus. Firmen bekommen so motivierte Mitarbeiter und senken nebenbei ihre Kosten. "Rund 22.000 Menschen beschäftigt IBM in Deutschland, etwa 14.000 davon haben einen Telearbeitsplatz. Der ermöglicht es ihnen, mindestens einen Tag von zu Hause aus zu arbeiten. Um die so genannte alternierende Telearbeit - also die Kombination aus Büro- und Heimarbeitsplatz - umzusetzen, richtet der IT-und Unternehmensberatungskonzern daheim die Infrastruktur ein, stellt Telefon- und Internet-Anschlüsse sowie Drucker und Laptop", schreibt der Spiegel. Nach Ansicht des zuständigen IBM-Telearbeitsleiter Dietmar Hammer verschaffen sich die Mitarbeitern mehr Zeitsouveränität, sie sind motivierter und arbeiten effizienter.

Bei Ericsson wurde das Thema Mobilität in die normale Arbeitsplatzausstattung integriert. Die mehr als 20.000 Ericsson-Mitarbeiter in Schweden arbeiten mit Notebooks, haben Remote-Zugriff auf das Unternehmensnetz mit höchstem Sicherheitsstandard, benutzen das Handy als Nebenstelle der Telefonanlage und sind darüber hinaus mit Push-E-Mail und mobiler Kalender-Synchronisation ausgestattet. "Als Ergebnis kann jeder Mitarbeiter von jedem Arbeitsplatz, von jedem Office und von jedem Ort in der gleichen Art und Weise arbeiten. Das, was wir schon länger als One Phone Konzept bezeichnen, entwickelt sich nun zum Multimedia-Office, und entsprechend der Ericsson-Philosophie bedeutet das auch immer Mobilität. Mit dem erweiterten Konzept werden auch die Anwendungen erfasst: Presence Informations, Document-Sharing, Whiteboarding und Applikationen, die direkt Arbeitsprozesse unterstützen. Gerade in der Mobilität und in den mobilen Anwendungen drückt sich die ITK-Konvergenz für die Anwender am deutlichsten aus und bringt die greifbarsten Vorteile"; erläutert Mehdi Schröder, Vice President Enterprise Sales von Ericsson Deutschland.

In der Vergangenheit zierten sich noch deutsche Unternehmen beim Einsatz von Telearbeit: "Allein das Wort schürte Ressentiments. Es klang nach Heimarbeit, nach Häkeln und Haushalt. Doch in Zeiten, in denen die Republik über Fachkräftemangel diskutiert und über bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, erfährt das Thema Telearbeit eine Renaissance. Bereits Anfang der neunziger Jahre galt sie als die Arbeitsform der Zukunft. Wirklich durchsetzen konnte sie sich nicht. Das scheint sich nun zu ändern, zumindest wenn Telearbeit auf Freiwilligkeit beruht", führt der Spiegel weiter aus.

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