Zu hohe Löhne, zu viele Beschwerden, zu wenig Gewinne

23.01.2003

Deutsche Dienstleister hinken ihren europäischen Nachbarn hin-terher. Bei den Arbeitskosten, bei Beschwerden und beim Gewinn gehört Deutschland zu den Schlusslichtern. Britische Arbeitnehmer erwirtschaften zum Beispiel einen fast dreimal so hohen Gewinn wie ihre deutschen Kollegen. Die Deutschen sind nur bei Beschwerden führend: Nirgendwo werden so viele Aufträge bemängelt wie im Land des "Made in Germany". Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Managementkompass Kosteneffizienz" von Mummert Consulting. Verglichen wurden die jeweils effizientesten Dienstleister aus fünf Staaten: Spanien, Italien, Großbritannien, Österreich und Deutschland.

Kosteneffizienz wird anhand von Kennzahlen gemessen. Eine wichtige ist der Umsatz je Beschäftigtem. Bei den Dienstleistern, die zu den effizientesten 25 Prozent ihrer Branche in Deutschland zählen, sorgt jeder Beschäftigte im Schnitt für einen Umsatz von 117.000 Euro pro Jahr. Damit landen die deutschen Unternehmen weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zum Vergleich: In Spanien und Großbritannien sind es mehr als 200.000 Euro. In Österreich und Italien setzen die Arbeitnehmer 192.000 beziehungsweise 145.000 Euro um.

Auch der Gewinn je Arbeitnehmer fällt in Deutschland karg aus. Vor Steuern können deutsche Dienstleister lediglich einen Jahresgewinn von 8.000 Euro je Beschäftigtem erzielen. Nur in Spanien fallen die Erlöse mit jährlich 7.500 Euro magerer aus, während in den anderen europäischen Staaten deutlich höhere Gewinne gemacht werden. Ein britischer Arbeitnehmer erwirtschaftet im Schnitt einen Gewinn von 22.000 Euro, ein italienischer immerhin noch rund 12.000 Euro. Dies bedeutet: Beschäftigte in den anderen europäischen Ländern arbeiten deutlich kostengüns-tiger. (go)

www.mummert.de

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