Zukünftige Speichertechnologien - Teil 4

09.06.2005
Von Hermann Strass
10 GB auf einer Rolle Tesafilm und 5 GB in Kreditkartengröße versprechen die Forscher für die Zukunft. Magnetische Speicherung ist nicht nur bei etablierten Medien wie Festplatten im Einsatz. So hat MRAM das Potenzial, in einigen Bereichen Flash und DRAM zu ersetzen - Teil 4.

Von Hermann Strass, tecChannel.de

Maxoptix (www.max optix.com) hat eine Reihe von Techniken zum OSD-Speicher (Optical Super Density) gebündelt. OSD ist eine Variante der MO-Technik. Mit einer sehr hohen nummerischen Apertur von 0,8 bis 0,85 will man kleinere Bitzellen und damit dichteren Speicher erzeugen. Mit OCIR (Overcoat Incident Recording) wird die Schutzschicht über dem Speichermedium sehr viel dicker als bei Festplatten und sehr viel dünner als bei herkömmlichen MOs. Das ist die Voraussetzung für die Nutzung der Optik mit hoher nummerischer Apertur. Mit Surface Array Recording (SAR) werden beide Seiten der rotierenden Scheibe gleichzeitig beschrieben oder gelesen. Die Linse ist gegenüber dem Kopf zurückgezogen (Recessed Objective Lens = ROL). Diese soll zusammen mit dem so genannten ACS (Air Clear System) eine Verschmutzung der Optik vermeiden.

Dank MFM (Magnetic Field Modulation) werden mittels eines kleinen magnetischen Kopfes sehr nahe an der Oberfläche mit kleinen Strömen und damit schneller, kleinere Bits geschrieben. Beim Lesen wird die obere Schicht erwärmt, die Einzelbits werden abgeschirmt, wodurch sich kleinere, dichter positionierte Bits schneller lesen lassen.

Maxoptix hat dafür den Begriff Magnetic Super Resolution (MSR) geprägt. Mit weiteren Verbesserungen und blauem Laser sollen 80 bis 100 GB Speicherkapazität je Scheibe erreicht werden.

Ursprünglich sollten OSD-Geräte im Jahr 2000 auf den Markt kommen. Neue Techniken haben aber ihre eigenen Gesetze - bisher ist kein entsprechendes Gerät verfügbar. Maxoptix konzentriert sich inzwischen auf seine Tape- und MO-Aktivitäten.

Speichern auf Tesafilm

An der Universität Mannheim haben Dr. Steffen Noehte und Mathias Gerspach 1999 herausgefunden, dass Tesafilm sich als Datenspeicher nutzen lässt. Dr. Noehte arbeitet inzwischen am EML (www.eml.villa-bosch.de) (European Media Lab) in Heidelberg weiter an dieser Technik.

Auf einer handelsüblichen Rolle von 10 Meter Länge und 19 Millimeter Breite sollen sich theoretisch 10 GB Daten speichern lassen. Die Informationen können durch die einzelnen Lagen der Rolle hindurch gelesen und geschrieben werden. Das Schreiben der Daten erfolgt optisch mit einem gebündelten Halbleiterlaser.

Inzwischen gibt es ein eigenes Unternehmen namens tesa scribos (www.tesa-scribos.de), das sich um die holographische Datenspeicherung auf Tesafilm kümmert. Ein Anwendungsgebiet ist unter anderem das Schreiben von so genannten Holospots zum Aufkleben. Dabei handelt es sich um ein Hologramm, das in modifizierten Tesafilm geschrieben wird. Mit Holospots sollen sich beispielsweise Produkte fälschungssicher kennzeichnen lassen. Die in einem Holospot enthaltene Datenmenge ist zirka 1.000 Mal größer als die eines herkömmlichen Barcodes.

Zur Startseite