Zukunftstechnologien

22.10.1998

München: Mehr Druckerleistung durch Smart Printing Technologie verspricht Hewlett Packard.Der entscheidende Vorteil des neuen HP 2000C-Tintenstrahlers ist, laut Aussage von Hewlett Packard, die Smart Printing Technologie. Grundlage des Systems ist eine Trennung zwischen Tintenvorratsbehälter und Druckkopf. Dieses System wird aber auch schon von anderen Druckerherstellern, zum Beispiel Epson, seit Jahren angewandt. Doch was ist bei HP anders?

Bei der Smart Printing Technologie sorgt ein intelligentes System für eine pausenlose Überwachung der einzelnen Komponenten. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Smart Chips, die sowohl im Druckkopf als auch in den Tintentanks eingebaut sind. Alle diese Chips kommunizieren nun mit dem Prozessor im Drucker. Die vier im HP 2000C eingebauten Druckköpfe sind nicht nur bedeutend langlebiger (Druckköpfe mit angeflanschtem Tintentank brauchen im Prinzip auch nur eine Füllung lang halten), sondern auch breiter. Pro Farbe stehen also mehr Düsen zur Verfügung. Insgesamt decken sie mit einer Druckbewegung viermal so viel Fläche ab, als herkömmliche Düsen. Dadurch verläuft der Druckvorgang auch viermal schneller.

Der Druckkopf

Jeder der neuen Druckköpfe hat 304 einzelne Düsen, insgesamt sind das 1216 Düsen. Die höhere Anzahl der Düsen führt zu einer größeren Fehlertoleranz, falls mal eine Düse ausfällt. Ist das der Fall, aktiviert der integrierte Smart Chip eine andere Düse, die dann die Arbeit der ausgefallenen Düse mit übernimmt. Jede der Düsen stößt beim Druckvorgang etwa 35 Picoliter schwarze, beziehungsweise acht Picoliter farbige Tinte aus. Die einzelnen Tröpfchen sind so klein, daß sie für das menschliche Auge praktisch unsichtbar sind. Der eingebaute Smart Chip zählt nicht nur die einzelnen ausgestoßenen Tintentröpfchen, gleichzeitig überwacht er auch den Druck in der Zuleitung. Sinkt der Druck aus irgendeinem Grund ab, meldet er es an den Smart Chip in der Tintenkartusche. Daraufhin erhöht die ihren Druck. So wird ständig gleichbleibende Druckqualität gewährleistet.

Als Material für die Düsen setzt

Hewlett Packard den neuen Kunststoff Polyimid ein, der metallähnliche Eigenschaften besitzt. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer der Köpfe gewaltig. In Labortests zeigten die Druckköpfe eine Lebenserwartung von 12.000 Seiten Farbdruck und 24.000 Seiten Schwarzweißdruck. Der in den Köpfen eingebaute Smartchip meldet dem Anwender Online auf dem Bildschirm, wann ein Druckkopf ausgewechselt werden muß. Ebenfalls zur hohen Lebenserwartung der Druckköpfe trägt die neue Naßreinigung der Düsen bei. Herkömmliche Drucker wischen nur mit einer Art Gummipaddel über die Düsen. Im HP 2000C werden die Düsen zusätzlich mit einem ungiftigen Lösungsmittel gereinigt. Der Unterschied ist mit dem feuchten oder trockenen Reinigen einer Glasscheibe vergleichbar.

Die Tintenkartuschen

Im Gegensatz zu herkömmlichen Tintenstrahler bewegen sich die Kartuschen beim Druckvorgang nicht. Sie sind über dünnen Schläuche mit den einzelnen Druckköpfen verbunden. Ist eine Kartusche leer, wird das vom Smart Chip erkannt und dem Anwender am Bildschirm mitgeteilt. Man braucht also nur die jeweils leere Kartusche austauschen. Das spart Geld: Bei älteren Druckern mußte man nämlich eine Farbpatrone auch dann tauschen, wenn nur ein Farbbehälter leer war. In einer Dialogbox am Bildschirm zeigt der Drucker den jeweils aktuellen Stand des Tintenvorrats an. Selbstverständlich läßt sich auch eine Tintenkartusche halbgefüllt aus dem Gerät nehmen und in einen anderen Printer einsetzen. Der integrierte Smart Chip informiert den anderen Drucker dann über bereits verbrauchte Tinte.

Da die Tintenpatronen jetzt nicht mehr mit den Druckköpfen über das Papier geführt werden müssen, kann der gesamte Druckerschlitten leichter gebaut werden. Außerdem lassen sich die Vorratsbehälter nun größer bauen. In der großen Ausführung hält eine schwarze Tintenkartusche etwa 1400 Seiten bei fünf Prozent Schwärzung und eine Farbkartusche schafft sogar 1750 Seiten.

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