Zunehmender Wettbewerb im WLAN-Markt drückt auf Preise und Umsätze

30.01.2003
WLAN heißt die Hoffnung vieler Hersteller. Doch während es im Unternehmenssektor noch darum geht, einige Sicherheitsfragen zu lösen, findet im Consumer-Markt auf Kosten der Umsätze bereits eine mächtige Preiserosion statt.

Immer mehr Hersteller setzen ihre Hoffnungen auf WLAN (Wireless Local Area Networks, auch Wifi genannt). Doch damit beginnt für sie auch das Dilemma. Denn viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Verderblich sind vor allem die Preise in dem stark wachsenden Markt. So sind 2002 die weltweiten Hardwareumsätze nach einem fetten Plus von 78,3 Prozent im Jahr davor nur noch um vergeleichsweise bescheidene 12,5 Prozent auf 1,546 Milliarden Dollar gewachsen.

Von derart hohen Umsätzen werden die Hersteller laut Marktforscher Frost & Sullivan bis 2009 nur noch träumen können. Denn schon in diesem Jahr soll es mit einem Minuswachstum von neun Prozent kräftig bergab gehen.

Am stärksten verbreitet sind heut-zutage WLANs nach dem Stan-dard 802.11b. Da dieser jedoch im vielfach überlagerten 2,4-GHz-ISM-Band arbeitet, wird sichmittelfristig schnell die in diesem Jahr lancierte 5-GHz-Technologie (802.11a und 802.11g) durchsetzen, bei der mit weniger Störeinflüssen zu rechnen ist. Das ist den Analysten zufolge in der Übergangsphase die Chance für Anbieter von Dual-Mode-Equipment.

Im Unternehmenssektor steheneinem breiten Durchbruch von WLAN allerdings noch ungelöste Sicherheitsprobleme im Wege (siehe auch Kasten unten). Hier haben die Unternehmenskunden die Qual der Wahl zwischen dem für durchschnittliche Sicherheitsanforderungen ausreichenden WEP-Protokoll (Wired Equivalent Privacy), der Einrichtung eines Virtual Private Network (VPN) oder einem Authentifizierungsverfahren wie dem Extensible Authentification Protocol (EAP), das in erster Linie Großkunden in Erwägung ziehen sollten.

Im Markt für Privatkunden und Kleingewerbetreibende hätten die Hersteller besonders mit einer bedrohlichen Preis- und Margenentwicklung zu kämpfen, die sich mit der erwarteten Einführung integrierter Funk-Chipsätze in Computern, Handhelds und SettopBoxen sogar noch verschlechtern werde. Für 2003 rechnet Frost & Sullivan zwar mit einer Konsolidierungsphase, doch ohne eine deutliche Differenzierung dürften es einige der Mitspieler, die zu diesem Zeitpunkt noch am Markt sind, schwer haben, ihre Marktposition erfolgreich zu verteidigen.

www.frost.com

ComputerPartner-Meinung:

Sinkende Preise waren sicherlich eine Voraussetzung, dass WLAN endlich ins Rollen kommt. Statt sich aber auf einen ruinösen Preiskampf einzulassen, sollten die Hersteller lieber auf die Kundenwünsche, zum Beispiel in puncto Sicherheit, eingehen. Dann würden nicht nur die Stückzahlen steigen, sondern es sähe auch an der Umsatz- und Margenfront besser aus. (kh)

Zur Startseite