Zweistelliges Plus - Wachstumsdelle bei Dell

14.11.2002
Laut einer Studie der Gartner-Tochter Dataquest verzeichnete der deutsche PC-Markt im dritten Quartal 2002 einen Anstieg von 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Damit lag Deutschland deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt, der nur um 6,5 Prozent wuchs, und belegt mit insgesamt 1,51 Millionen verkauften PCs weiterhin den Spitzenplatz in Europa. Das entspricht einem Anteil von 23 Prozent an der Gesamtsumme von 6,4 Millionen PCs. Der Geschäftskundenbereich wies ein Wachstum von 8,6 Prozent auf, während der Consumer-Markt ein deutliches Plus von 18,8 Prozent verzeichnete.

Fujitsu Siemens Computers konnte dank seines massiveren Einsatzes im Consumer- und SMB-Bereich die verkauften Stückzahlen steigern und verteidigt seine Stellung als Marktführer erfolgreich gegen die neue HP. Der Drittplatzierte Dell tut sich immer schwerer, den US-Erfolg seiner Direktstrategie in Deutschland zu wiederholen. Schon in den vergangenen Quartalen flachte die Wachstumskurve von Dell erkennbar ab. Dieses Mal wuchsen die Stück-zahlen deutlich geringer als der Durchschnitt, und Dell musste Einbußen bei seinem Marktanteil hinnehmen.

Einen rasanten Wachstumsschub von 177,7 Prozent legte Vobis hin. Dieses Ergebnis muss man aber relativieren: Im vergangenen Jahr hatte Vobis noch keine eigene Notebook-Marke und demnach auch keine Notebook-Zahlen an Gart-ner weitergegeben. Hinzu kommt, dass sich auch das Geschäft mit Wiederverkäufern über die Vobis-Tochter Adam Riesig sehr gut entwickelt hat. Alle diese Werte fließen nun in die Konzernzahlen ein.

Der taiwanische Computer-Hersteller Acer konnte sich dank eines guten Wachstums im Segment der Einstiegs-Notebooks den fünften Platz ergattern.

www.dataquest.com

ComputerPartner-Meinung:

Zwölf Prozent Wachstum sind sicherlich ein gutes Zeichen, müssen aber im Verhältnis zum extremen dritten Quartal 2001 gewertet werden. Vergangenes Jahr erreichte der PC-Markt aufgrund der Terroranschläge in den USA das schlechteste Ergebnis seiner Geschichte. Im Vergleich zu Q3/00 liegt das aktuelle Quartal fünf Prozent zurück. Endgültige Entwarnung gibt es also noch nicht. (go)

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