Vor dem Start von Windows 8

Zwischen Euphorie und Ungewissheit

Kerstin Vierthaler, M.A., arbeitet im Online Projektmanagement (Marketing) bei Who`s Perfect in München.

Noch immer eckt die Kachel an

Trotzdem tauchen weiterhin negative Bemerkungen zur neuen Oberfläche (= Modern User Interface (UI) Style) auf. Diese wird bei vielen Anwendern mehr negativ als positiv bewertet. Es wird klar, dass das neue Oberflächendesign mit interaktiven Kacheln vordergründig für die Bedienung auf berührungsempfindlichen Displays gedacht ist. Zwar ist die Touch-Oberfläche der bei Apple und Google sehr ähnlich, wie Jochen Rapp, Solution Manager bei Computacenter, erklärt. Trotzdem sei die Kachelstruktur seiner Meinung nach ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Bei vielen wirkt sie immer noch befremdlich und löst vor allem dann Kopfschütteln aus, wenn es um das neue Startmenü geht. Der Verzicht auf den gewohnten Start-Button ist alteingesessenen Nutzern unverständlich, primär an Desktop-PCs.

Auch Alexander Spohr, Business Unit Manager PCC bei der Tech Data GmbH, ist die neue Oberfläche noch nicht ganz geheuer: "Windows 8 sieht komplett neu aus und fühlt sich wirklich ungewohnt an." Womöglich wird es eine gewisse Einarbeitungszeit benötigen, merkt Spohr an. Anderer Meinung ist hier Sven Buchheim, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der Bluechip Computer AG: "In Windows 8 findet man sich recht schnell zurecht, was die von Microsoft beabsichtigte intuitive Bedienung unterstreicht." Für ihn geht es jedoch mehr um die Tatsache, dass mit Windows 8 ein plattformübergreifendes Betriebssystem entwickelt wurde. Microsoft schafft sich damit einen großen Wiedererkennungswert auf einer Vielzahl unterschiedlicher Endgeräte und erleichtert dadurch das Arbeitsverhalten und die Benutzung des Anwenders. "Vermutlich wird das der größte Pluspunkt von Windows 8 sein.", betont Buchheim.

Die zuvor angesprochene Einarbeitungszeit ist auf keinen Fall nur für den Endbenutzer gedacht. Auch der Wiederverkäufer, der vermehrt eine Beraterstellung einnimmt, muss sich intensiv mit Windows 8 beschäftigen. Um seine Kunden auf den bevorstehenden Start des Windows-7-Nachfolgers vorzubereiten, sei es wichtig, auf Demonstrationen und anschauliche Vorstellungen des neuen Betriebssystems zu setzen. "Nur so können unsere Kunden Windows 8 hautnah erleben, die Fragen stellen, die ihnen auf der Seele brennen, und damit eventuelle Bedenken aus dem Weg räumen", erklärt Jörg Mecke. Thorsten Schwecke, Senior Manager Software bei Ingram Micro, setzt zudem auf eine enge Zusammenarbeit mit seinen Hardwarepartnern: "Im Zusammenspiel mit neuen, auf den Markt kommenden Geräten können wir unseren Kunden die Vorteile von Windows 8 bestmöglich vermitteln."

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