Zwölf auf einen Streich

08.08.2002
Überall, wo Daten schnell und sicher gespeichert werden müssen, kann man auf RAID-Systeme nicht verzichten. Noch recht neu auf dem Markt sind RAID-Systeme auf Basis von IDE-Platten. Diese bieten RAID-Leistung für relativ wenig Geld, da Harddisks mit ATA-Schnittstelle wesentlich preiswerter als SCSI-Laufwerke sind.

Das kalifornische Unternehmen 3ware hat gerade einen neuen ATA-RAID-Con-troller für den Anschluss von IDE-Festplatten herausgebracht. Das neue Flaggschiff des Unternehmens, der Escalade 7500-12, unterstützt jetzt bis zu zwölf Harddisks.

Das bootfähige Escalade-System erscheint dem Server als SCSI-Sys-tem und belastet die CPU deshalb nur minimal. Die Karte besitzt einen kleinen Formfaktor, sodass sie ohne Probleme auch in RackMount-Server integriert werden kann. Im Gegensatz zu SCSI-Systemen, wo alle Harddisks an einem gemeinsamen Kabel hängen, werden die Festplatten hier über jeweils ein einziges Kabel angesprochen (Sternverkabelung).

Die Storswitch-Architektur von 3ware verwendet beim Speichern Netzwerk-Paket-Switching-Verfahren, indem sie jedem Laufwerk seinen eigenen Port und sein eigenes Anschlusskabel zur Verfügung stellt. Dies reduziert den Bedarf an teurem On-board-Cache, beseitigt aufgeteilte Bus-Nutzung und verringert die CPU-Belastung dramatisch. Im Ergebnis kommt es zu verbessertem Lese- und Schreib-Durchsatz, vollständiger Fehler-Isolation und einer optimierten Hardware-Plattform für die 3ware-eigene Firmware, die darüber hinaus die RAID-5-Eigenschaften und -Leistung verbessert. Der Controller unterstützt die RAID-Level 0, 1, 5 und 10, wobei im Streaming-Modus Datentransferraten beim Lesen von 184 Megabyte pro Sekunde erreicht werden.

Zusätzlich zum Escalade 7500-12, bietet 3ware ein komplettes Softwarepaket für Konfiguration, Verifizierung, Wiederaufbau sowie Löschen von Arrays und vereinfacht so die Installation und das Setup. 3DM, das web-browserbasierende Array-Verwaltungsprogramm von 3ware, gestattet lokale und fernbediente Verwaltung und Überwachung von Arrays und ihren Laufwerken. Die neueste Softwareversion 7.5 fügt fortgeschrittene Eigenschaften hinzu, inklusive zwei Ebenen des Administratorzugriffs für zusätzliche Sicherheit.

Außerdem löst die Escalade-Software Hochlauf-Probleme von High-Density-Laufwerks-Arrays, indem der Spin-up einzelner Laufwerke kontrolliert wird. Dies dämpft den Stromanstieg, minimiert das Risiko von Boot-Problemen, beseitigt die exzessive Beanspruchung des Netzteils und reduziert den Bedarf an großen, teuren Netzteilen.

Die SCSI-Spezifikation beinhaltet Eigenschaften, die höhere Leistung und Zuverlässigkeit bieten, als sie normalerweise Standard-ATA-Controller und -Laufwerke aufweisen. 3ware hat die Lücke zwischen SCSI und ATA RAID geschlossen, indem diese Eigenschaften in den RAID-Controller eingeschlossen wurden. Der Umfang der Escalade-7500-12-SCSI-Eigenschaften beinhaltet Tag-Befehls-Queuing, Verteilen/Sammeln, Befehls-Wiederaufruf, Parallel-Suche und dynamische Sektoren-Reparatur.

Der ATA-RAID-Controller Escalade 7500-12 von 3ware ist ab sofort für 699 Dollar erhältlich.

www.3ware.com.

ComputerPartner-Meinung:

ATA-RAID findet zunehmend Verbreitung. Abweichend von den Aussagen der Hersteller, unterstützen ATA-RAID-Systeme die Hot-Swap-Technologie im herkömmlichen Sinn. Die Festplatte lässt sich zwar im laufenden Betrieb herausziehen und wieder einstecken, anschließend ist aber noch ein Rest notwendig, da sich die Platte laut ATA-Spezifikationen sonst nicht beim System anmelden kann. Bis auf dieses Manko stellen ATA-RAID-Controller eine kostengünstige Alternative zu den wesentlich teureren SCSI-Geräten dar. (jh)

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