Zwölf Unternehmen gründen Initiative für Wüstenstrom

13.07.2009
MÜNCHEN (Dow Jones)--Zwölf Unternehmen haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen, mit der die Erzeugung von Strom in der nordafrikanischen Wüste geprüft werden soll. Am Montag wurde dazu in München eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, wonach in einem Zeitraum von drei Jahren umsetzungsfähige Investitionspläne erstellt werden sollen.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Zwölf Unternehmen haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen, mit der die Erzeugung von Strom in der nordafrikanischen Wüste geprüft werden soll. Am Montag wurde dazu in München eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, wonach in einem Zeitraum von drei Jahren umsetzungsfähige Investitionspläne erstellt werden sollen.

Die Unternehmen haben sich auf die Einrichtung einer Desertec Industrial Initiative Planungsgesellschaft (DII) verständigt. Diese soll in Form einer GmbH bis Ende Oktober dieses Jahres gegründet werden. Danach sollen binnen dreier Jahre die notwendigen Rahmenbedingungen entwickelt sowie konkrete Geschäftspläne und Finanzierungskonzepte erarbeitet werden. Ziel ist die Erzeugung von 15% des europäischen Strombedarfs mittels solarthermischer Kraftwerke im Nahen Osten und in Nordafrika.

Zu den beteiligten Unternehmen gehören die schweizerische ABB, die spanische Abengoa Solar, die algerische Cevital, die Deutsche Bank AG, die E.ON AG, die HSH Nordbank, die MAN Solar Millennium, die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, M+W Zander, die RWE AG, die Schott Solar AG und die Siemens AG.

"Desertec ist ein visionäres Projekt, das im künftigen Energiemix einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten kann", sagte René Umlauft, CEO der Division Renewable Energy bei Siemens Energy

Bei dem Treffen waren Vertreter der Arabischen Liga, des ägyptischen Energieministeriums sowie Vertreter der deutschen Politik anwesend. Außerdem nahmen Repräsentanten des Club of Rome teil, einer nichtkommerziellen Organisation, die sich mit globalen Fragen auseinandersetzt, unter anderem mit der Zukunft der Energieversorgung.

Unter Federführung des Club of Rome wurde das Desertec-Konzept begründet, das sich dem Projekt der Stromversorgung Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens durch Solarstrom aus der Sahara verschrieben hat. Desertec bildet die Grundlage für die nun gegründete Initiative der Unternehmen. Die Desertec Foundation wird sich als Gesellschafterin an der DII beteiligen.

In einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt aus dem Jahr 2006 wurden die Kosten für das Projekt auf rund 400 Mrd EUR beziffert. Inhalt der Studie ist ein Szenario, wonach im Jahr 2050 in der Sahara mit solarthermischen Kraftwerken 15% des europäischen Stroms erzeugt werden sollen.

Webseite: http://www.desertec.org - Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 29725 108; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/has/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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