EU-Kommission leitet vertiefte Prüfung zu Sun Microsystems/Oracle ein

03.09.2009
BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission leitet eine eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme von Sun Microsystems durch den US-Softwarekonzern Oracle ein. Wie die Europäische Kommission am Donnerstagmittag mitteilte, bestehen nach einer ersten Prüfung erhebliche Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit der geplanten Übernahme mit dem Gemeinsamen Markt. Das Vorhaben werfe auf dem Markt für Datenbanken wettbewerbsrechtliche Probleme auf, erklärte die Behörde mit Sitz in Brüssel.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission leitet eine eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme von Sun Microsystems durch den US-Softwarekonzern Oracle ein. Wie die Europäische Kommission am Donnerstagmittag mitteilte, bestehen nach einer ersten Prüfung erhebliche Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit der geplanten Übernahme mit dem Gemeinsamen Markt. Das Vorhaben werfe auf dem Markt für Datenbanken wettbewerbsrechtliche Probleme auf, erklärte die Behörde mit Sitz in Brüssel.

Die Kommission muss den weiteren Angaben zufolge nun innerhalb von 90 Arbeitstagen (bis zum 19. Januar 2010) abschließend entscheiden, ob durch diesen Zusammenschluss der wirksame Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum bzw in einem wesentlichen Teil desselben erheblich beeinträchtigt werde.

EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Wenn das weltweit führende Unternehmen im Bereich proprietäre Datenbanken (proprietary databases) das weltweit führende Unternehmen im Bereich Open-Source-Datenbanken (open source databases) zu übernehmen gedenkt, muss die Kommission die Auswirkungen auf den Wettbewerb in Europa äußerst sorgfältig prüfen".

"Insbesondere muss sie sicherstellen, dass die Kunden nach der Übernahme nicht mit einem geringeren Angebot oder höheren Preisen konfrontiert werden. Datenbanken sind ein wesentliches Element der IT-Systeme von Unternehmen. In der derzeitigen Wirtschaftslage streben alle Unternehmen nach kostengünstigen IT-Lösungen und so stellen Systeme, die auf Open-Source-Software basieren, zunehmend eine wirtschaftliche Alternative zu proprietärer Software dar. Die Kommission muss gewährleisten, dass solche Alternativen vorhanden bleiben", so Neelie Kroes weiter.

Oracle ist in folgenden Geschäftsbereichen tätig: Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Unternehmenssoftware, einschließlich Middleware (d. h. Software, die zwischen Anwendungen vermittelt), Datenbanksoftware und Anwendungssoftware für Unternehmen sowie damit verbundene Dienste. Sun bietet Recheninfrastruktur, einschließlich Server- und Speicherlösungen, sowie Middleware und Datenbanksoftware an.

Webseiten: http://ec.europa.eu/competition http://www.oracle.com http://www.sun.com DJG/mkl/cbr

Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite