Kartellverfahren

AUO- und Qisda-Bosse dürfen USA nicht verlassen

23.08.2010
Was passiert, wenn die Firmenspitze sich in den USA einem Kartellverfahren stellt und diese nun nicht verlassen darf? Nichts, sagen die BenQ-Töchter AUO und Qisda, sie haben einen Notfallplan. Abgesehen davon ist der große Chairman KY Lee ja noch da.

Was passiert, wenn die Firmenspitze sich in den USA einem Kartellverfahren stellt und diese nun nicht verlassen darf? Nichts, sagen die BenQ-Töchter AUO und Qisda, sie haben einen Notfallplan. Abgesehen davon ist der große Chairman KY Lee ja noch da.

Um ihre Unternehmen von dem Vorwurf reinzuwaschen, an Jahre zurückliegenden LCD-Preisabsprachen beteiligt gewesen zu sein, haben sich AUO-Präsident L.J. (Lai-Zhu) Chen, AUO Vice Chairman HB (Hsuan-Bin) Chen und Qisda-Präsident Hui Hsiung freiwillig Vorverfahren in den USA gestellt und werden nun dort auf Anordnung des Justizministeriums festgehalten.

Dazu wurden ihnen auch die Pässe abgenommen. Damit in Taiwan nicht der Eindruck entsteht, dass die beiden Unternehmen nun führerlos sind, haben sie mitgeteilt, man für den Notfall ein Stellvertretersystem geschaffen habe und dieses nun greife.

Acht US-Bundesstaaten und das US-Justizministerium (Department of Justice, kurz DOJ) haben führende LCD-Hersteller wegen Jahre zurückliegender Preisabsprachen verklagt. Die beklagten Unternehmen, darunter auch Toshiba, sollen zwischen 1996 und 2006 ein Kartell gebildet haben, um Preise und Produktionsmengen abzusprechen. Mitkläger sind unter anderem Apple, Dell und Hewlett-Packard, die sich als Geschädigte sehen.

Die meisten LCD-Panel-Hersteller, darunter die koreanischen Riesen Samsung und LG Display, Sharp und Chimei Innolux (CMI) haben sich in früheren Kartellverfahren bereits für schuldig bekannt und hohe Geldstrafen bezahlt.

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