Apple-Tablets analysiert

Was steckt im iPad 4 und im iPad mini?

10.07.2013
Wenn elektronische Geräte professionell auseinandergenommen werden ("Teardown"), werden die verwendeten Bauteile sichtbar. Experten haben auch zwei Apple-Tablets analysiert.

Bei sogenannten "Teardowns" legen Reparaturdienstleister wie iFixit oder Marktforscher wie IHS die verwendeten Bauteile und Materialkosten von mobilen Endgeräten offen. Die Experten haben natürlich auch das iPad Mini und iPad 4 von Apple auseinandergenommen.

Sowohl beim iPad der vierten Generation mit Retina-Display als auch beim iPad mini urteilen die Experten: Die Tablets lassen sich nur schwer öffnen, die Reparatur und der Austausch schadhafter Komponenten ist mühsam und teuer. Das iPad mini wird beispielsweise größtenteils nicht von Schrauben zusammengehalten, sondern die Teile sind häufig miteinander verklebt oder verlötet. Zum Beispiel könne man die Platine aus diesem Grund nur entfernen, wenn man alles erhitze und sie dann herauslöse. Mit der Platine verlötet ist der neue Lightning-Anschluss, so dass das ganze Motherboard ausgetauscht werden muss, wenn der Anschluss kaputt ist.

Vergleichsweise einfach lassen sich laut iFixit der eingebaute Akku mit einer Ladungsmenge von 4.000 mAh und einer Leistung von 16,3 Watt sowie die Glasoberfläche des 7,9 Zoll großen Touchscreens austauschen. Anders als beim Google Nexus 7 und dem Amazon Kindle Fire HD sind beim iPad mini das LCD und die Glasoberfläche zwei separate Komponenten. Das Teardown des iPad mini zeigt auch: Apple hat weiterhin von Samsung gefertigte Bauteile verwendet, der A5-Prozessor wird von 512 MB RAM unterstützt, und das kleine Tablet hat im Vergleich zum größeren iPad mit Retina-Display Stereo-Lautsprecher.

Bauteile von Samsung und von LG

Das LCD des iPad 4 (Modellnummer A1458; UVP ab 499 Euro) stammt anders als bei der Vorgängerversion nicht von Samsung, sondern von LG, so iFixit nach dem Auseinandernehmen des neuen großen Apple-Tablets. Wesentliche Verbesserung des neuen 9,7-Zoll-Tablets gegenüber den früheren iPad-Versionen sei jedoch der A6X-Prozessor, der von 1 GB RAM unterstützt wird. Der neue Lightning-Anschluss führt im neuen iPad nicht zu einer Platzersparnis, der Rahmen hat weiterhin die Größe des älteren 30-Pin-Dock-Connectors. Etwas dicker als beim Vorgängermodell ist die Facetime-Kamera, die allerdings auch mit 1,2 Megapixel und 720p eine höhere Auflösung als diejenige des iPad der dritten Generation bietet.

Auch die Analysten von IHS (ehemals iSuppli) haben das iPad mini auseinandergenommen, um die im Tablet verbauten Komponenten zu bewerten. Die Bauteile im für 329 US-Dollar angebotenen iPad mini 16 GB haben der Analyse zufolge einen Wert von 188 Dollar (umgerechnet 147 Euro), berichtet All Things D. Größter Kostenfaktor sei mit 80 Dollar das besonders dünne Display. In Deutschland kostet die günstigste Version des iPad Mini 329 Euro.

iFixit vergibt an beide neuen Apple-Tablets die Note 2 in Sachen Reparierbarkeit – die Bestnote wäre eine 10. Im praxisnahen Drop-Test von Android Authority erwies sich das iPad mini robuster als das Google Nexus 7: Demnach funktioniert das iPad mini auch nach drei Stürzen aus etwas mehr als einem Meter Höhe – trotz gesprungener Display-Oberfläche. Das Nexus 7 gab nach der Prozedur kein Lebenszeichen mehr von sich. (tö)

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