Alcatel-Lucent hat einen 10-Gigabit-Ethernet-Switch (10GE) mit beeindruckenden Leistungsdaten vorgestellt. Der für Rechenzentren oder große Unternehmensnetze gedachte OmniSwitch 10K bietet je nach Ausbaustufe bis zu 256 blockierungsfreie 10GE-Ports. Insgesamt werden bis zu 384 Ports unterstützt. Die Forwarding-Leistung liegt laut Hersteller bei 5 Terabit / Sekunde.
Damit soll der Monster-Switch nicht nur vier Mal schneller sein als die Konkurrenz, sondern den Kunde auch viel Geld sparen: "Durch die hohe Port-Zahl kann im Kernnetz auf einen zusätzlichen Distributions-Layer verzichtet werden", sagt René Princz Schelter, Pres-Sales Manager bei Alcatel-Lucent. Der Durchschnittspreis pro Non-Blocking-Port sei außerdem bis zum Faktor 5 niedriger als bei vergleichbaren Switches des Wettbewerbs, der Energieverbrauch mit weniger als 1,5 Watt pro Gbit/s Durchsatz deutlich geringer.
Neben dem hohen Durchsatz soll eine virtuelle Queuing-Technologie dafür sorgen, dass Anwendungen unter Prioritätsgesichtspunkten bereitgestellt werden. Alcatel-Lucent hat dafür den Marketingbegriff "Application Fluent Network" erfunden und will seine Produktlinie in diese Richtung ausbauen. So soll Anfang 2011 der OmniSwitch 6900 auf den Markt kommen, der sich als Top-of-the-Rack-Switch oder als Core-Switch für mittelgroße Kundennetze eignet. Er wird über bis zu 64 10GE-Ports verfügen. Sein Energieverbrauch pro Port soll nochmals um die Hälfte niedriger liegen.
Beide Switches unterstützen Funktionen wie "Virtual Chassis" und "Multi-Chassis-Link-Aggregation". Ersterer ermöglicht es, mehrere Switches als eine Einheit zu managen. Mit der Multi-Chassis-Link-Aggregation lassen sich mehrere Links über Switches hinweg zu einem logischen Link kombinieren. So kann zum Beispiel ein Server über zwei Ports an zwei verschiedene Switches angeschlossenen sein. Der Link wird logisch aber als eine 2-Gbit/s-Ethernet-Verbindung dargestellt.
Der OmniSwitch 10K ist ab sofort bei den Distributoren Actebis / NT plus, Komsa und Partners in Europe erhältlich. Der Listenpreis liegt bei 1.875 Dollar pro Port. Der Hersteller vertreibt seine Produkte indirekt und ist an weiteren Vertriebspartnerschaften interessiert. "Wir wollen den Markt viel aggressiver angehen", sagt Princz-Schelter. Dank fehlender Überdistribution und einer Kickback-Marge von 7 Prozent seien die Verdienstmöglichkeiten für Reseller sehr gut: "Die potenziell zu erzielenden Margen sind deutlich höher als beim Wettbewerb". (haf)