BSI warnt vor unsicheren Vodafone-Routern

DSL-Router Easybox mit Sicherheitslücke im WLAN

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Nachdem Vodafone angeblich monatelang nicht auf eine Sicherheitslücke bei den DSL-Routern Easybox 802 und 803 reagierte, veröffentlichte das BSI jetzt eine Warnmeldung. Die Schwachstelle liegt im WPS-Verfahren (Wifi Protected Setup) der Router.
Das BSI warnt vor einigen Vodafone-Routern wegen Sicherheitsmängeln im WPS-Setup.
Das BSI warnt vor einigen Vodafone-Routern wegen Sicherheitsmängeln im WPS-Setup.
Foto: BSI

In der "Technischen Warnung TW-T13/0053" warnt das Bürger-Cert, ein Projekt des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), vor einer Schwachstelle in der WLAN-Konfiguration etlicher DSL-Router von Vodafone. Betroffen sind laut der Meldung die Modelle Easybox 802 und Easybox 803 (mit Produktionsdatum vor August 2011). Die betroffen Geräte hätten einen Fehler im Wifi Protected Setup (WPS).

Das Proof of Concept, das zeigt wie die betroffenen Modelle über WPS angreifbar sind.
Das Proof of Concept, das zeigt wie die betroffenen Modelle über WPS angreifbar sind.
Foto: SEC Consult Vulnerability Lab

WPS soll eigentlich für die Anwender das Hinzufügen von Geräten in ein bestehendes Netz vereinfachen. Per Knopfdruck oder durch Eingabe einer PIN können neue Devices hinzugefügt werden. Die eigentliche Verschlüsselung handeln die Geräte dann automatisch aus. Doch gerade der verwendete PIN soll bei den beanstandeten Vodafone-Modellen, die von Arcadyan/Astoria Networks hergestellt werden, einen Design-Fehler haben. Der WPS-PIN, den die Geräte generieren, basiert auf einem Algorithmus, der in anhand der der MAC-Adresse sowie der Seriennummer des Devices errechnet. Der Haken an der Sache: Die Seriennummer kann wiederum von der MAC-Adresse abgeleitet werden. Ein entfernter Angreifer hat, so das BSI, mit Kenntnis der MAC-Adresse (per WLAN ohne weitere Authentisierung auslesbar) bei den betroffenen Routern im Auslieferungszustand die Möglichkeit, die standardmäßig eingestellte WPS-PIN sowie das Passwort der WLAN-Verschlüsselung zu ermitteln und somit per WLAN Zugriff auf das interne Netz zu erlangen. Dies erlaubt unter anderem das Ausspähen von Informationen und die missbräuchliche Nutzung der Internetverbindung.

Das BSI rät deshalb betroffenen Anwendern:

  • den WPS-PIN zu ändern,

  • WPS zu deaktivieren und

  • Das Passwort für die WLAN-Verschlüsselung zu ändern.

Noch gibt es etwa für die betroffene Easybox 802 keinen Patch.
Noch gibt es etwa für die betroffene Easybox 802 keinen Patch.
Foto: Vodafone

Den Fehler hatte Stefan Viehböck vom SEC Consult Vulnerability Lab im Dezember 2012 entdeckt und Vodafone inklusive eines Proof of Concept mitgeteilt. Nachdem Vodafone nicht entsprechend reagierte kontaktierte Viehböck das BSI gegen Ende Mai 2013, um weiter Schritte zu besprechen. Dieses sah sich nun zu der Veröffentlichung einer entsprechenden Warnmeldung veranlasst.

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