Analyse von Symantec

Mitarbeiter stehlen Daten und fühlen sich unschuldig

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Die Hälfte aller Mitarbeiter, die in den letzten zwölf Monaten ihren Arbeitsplatz gewechselt oder ihre Stelle verloren haben, hat vertrauliche Unternehmensdaten behalten, so das Ergebnis einer weltweiten Studie von Symantec.

Die Hälfte aller Mitarbeiter, die in den letzten zwölf Monaten ihren Arbeitsplatz gewechselt oder ihre Stelle verloren haben, hat vertrauliche Unternehmensdaten behalten, so das Ergebnis einer weltweiten Studie von Symantec.

Im Auftrag des Softwareherstellers hat The Ponemon Institute im Oktober 2012 über 3.300 Personen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Brasilien, China und Korea zum Umgang mit Daten ihres Arbeitgebers befragt.

Demnach haben 40 Prozent Mitarbeiter vor, die einmal "eingesammelte" Daten auch bei ihrem neuen Arbeitgeber zu nutzen. Das führt laut Symantec deutlich vor Augen, dass der tägliche Umgang mit Betriebsinformationen und die vorherrschende Meinung zu geistigem Eigentum den Richtlinien in Unternehmen widersprechen.

Viele Angestellte gehen davon aus, dass es in Ordnung ist, geistiges Eigentum weiter zu verwenden, wenn sie das Unternehmen wechseln. Außerdem glauben sie, ihre Arbeitgeber würden sich dafür nicht interessieren. Nur 47 Prozent gaben an, ihre Firmen würden aktiv, wenn ein Mitarbeiter sensible Unternehmensdaten missbräuchlich verwendet. 68 Prozent gaben an, ihre Betriebe unternähmen auch nichts dagegen, dass vertrauliche wettbewerbsrelevante Informationen von Dritten durch eigene Angestellte genutzt werden. Das Fazit der Symantec-Studie: Firmen verstehen es nicht, eine Kultur des verantwortlichen Umgangs mit geistigem Eigentum unter ihren Mitarbeitern zu etablieren.

Vielen Mitarbeiter kopieren Unternehmensdaten auch außerhalb des Firmennetzwerks und löschen sie nicht mehr. 62 Prozent der von Symantec Befragten fanden es in Ordnung, Arbeitsdokumente auf privaten Computern, Smartphones, Tablets oder online auf Filesharing-Anwendungen abzulegen. Die Mehrheit löscht diese Daten nie, da sie keine Gefahr darin sieht, sie zu behalten.

Die meisten Angestellten halten es nicht für falsch, Wettbewerberdaten von einem früheren Arbeitgeber weiter zu nutzen. 56 Prozent denken sogar, es ist legal, die geheimen Informationen eines Mitbewerbers zu nutzen. Durch diese Fehleinschätzung sind ihre aktuellen Arbeitgeber in Gefahr, unwissentlich Empfänger gestohlenen geistigen Eigentums zu werden.

Zahlreiche Mitarbeiter schreiben geistiges Eigentum nicht der Firma zu, sondern der Person, die es geschaffen hat. Für 44 Prozent hat beispielsweise ein Software-Entwickler, der Quellcode schreibt, Anteil am Eigentum seiner Arbeit oder Erfindung. Für 42 Prozent ist es auch kein Verbrechen, diesen Quellcode ohne Erlaubnis in Projekten für andere Unternehmen einzusetzen.

Firmen schaffen es nicht, ein Sicherheitsbewusstsein zu etablieren. Nur 38 Prozent der befragten Angestellten sagen, dass für ihre Vorgesetzten Datenschutz von Bedeutung für das Geschäft sei. Auch geht gut die Hälfte der Befragten davon aus, es sei in Ordnung Unternehmensdaten mitzunehmen, weil ihre Arbeitgeber Regeln nicht strikt durchsetzen.

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