Deutschland hält Spitzenplatz

Wofür werben all die Spam-Mails?

10.06.2010
Alle zwei Monate analysiert eleven das weltweite Spam-Aufkommen. Dabei prüft das Berliner Security-Unternehmen täglich über eine Milliarden E-Mails.
Pharma-Spam hat mit einem Anteil von 87 Prozent eine klare Dominanz erlangt. Quelle: eleven, Juni 2010
Pharma-Spam hat mit einem Anteil von 87 Prozent eine klare Dominanz erlangt. Quelle: eleven, Juni 2010
Foto: Ronald Wiltscheck

Fast drei Viertel aller per E-Mail versandten Malware sind Trojanische Pferde, gleichzeitig stieg das Malware-Aufkommen im April und Mai 2001 gegenüber Jahresbeginn deutlich an. Dies geht aus dem eleven E-Mail Security Report Juni 2010 hervor.

Und das Spam-Aufkommen bleibt weiter auf Rekordniveau: Unerwünschte Werbung machte im Mai 2010 durchschnittlich 96,2 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs aus. "Saubere" E-Mails waren nur für 2,3 Prozent, erwünschte Massen-E-Mails (Newsletter) für 0,8 Prozent aller elektronisch verschickten Briefe verantwortlich. Das gesamte Spam-Volumen lag im Mai 2010 etwa zehn Prozent über dem Wert vom März 2010.

Spam-Inhalte

Während sich lange Zeit Pharma- und Glücksspielthemen die Waage hielten, hat "Viagra & Co"-Spam mit einem Anteil von 87 Prozent eine klare Dominanz erlangt. Im März 2010 lag dieser Anteil noch bei 66 Prozent. Der so genannte "Casino"-Anteil ist dagegen auf drei Prozent gesunken und belegt nur noch Platz drei unter den beliebtesten Spam-Topics. Dies führt eleven auf mehrere im ersten Quartal 2010 abgeschaltete Botnetze zurück. Platz zwei - was die Inhalte von Spam-Mails betrifft - belegen jetzt gefälschte Luxusuhren (sechs Prozent-Anteil).

Das gesamte Spam-Volumen lag im Mai 2010 etwa zehn Prozent über dem Wert vom März 2010. Quelle: eleven, Juni 2010
Das gesamte Spam-Volumen lag im Mai 2010 etwa zehn Prozent über dem Wert vom März 2010. Quelle: eleven, Juni 2010
Foto: Ronald Wiltscheck

Im Mai 2010 entdeckte eleven erstmals Spam-Mails, die mehrere Themen enthielten und beispielsweise in einer einzigen E-Mail für Pharma-Produkte und Uhren warben. Ob diese Entwicklung einem verstärkten Spar-Zwang auch bei Spam-Versndern entstammt, ist nicht bekannt.

Zu den spezifisch deutschen Spam-Trends im Mai 2010 zählten E-Mails, die vorgaben, von der Bundesanstalt für Arbeit zu stammen. Sie enthielten vorgebliche Jobangebote, in denen Kuriere oder Testeinkäufer gesucht wurden. Die eleven-Experten vermuten, dass das Ziel dieser Mailings war, Menschen zu finden, die ihr Bankkonto zur Weiterleitung aus unbekannter Quelle stammender Gelder und damit zur Geldwäsche bereitstellten. Die Nutzung der Bundesanstalt für Arbeit als angeblichem Absender sollte die Legitimität der Angebote vorspiegeln, um den Empfänger leichter ködern zu können.

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