WiFi-Zugang optimieren, Fehler beseitigen

Nützliche WLAN-Tipps für Windows

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Mit jeder Version hat Windows in Sachen WLAN etwas dazugelernt. Mit der Zahl der Einstellungsmöglichkeiten für das Funknetz haben aber auch die Fehlerquellen zugenommen. Und auch ein funktionierender WiFi-Adapter lässt sich möglicherweise besser konfigurieren.

Von Michael Eckert, Moritz Jäger, Malte Jeschke, Thomas Rieseke

Mit jeder Version hat Windows in Sachen WLAN etwas dazugelernt. Mit der Zahl der Einstellungsmöglichkeiten für das Funknetz haben aber auch die Fehlerquellen zugenommen. Und auch ein funktionierender WiFi-Adapter lässt sich möglicherweise besser konfigurieren.

Die Kombination aus Windows-eigenen WLAN-Einstellmöglichkeiten und Softwarefunktionen der Hersteller von WLAN-Adaptern ist manchmal allein schon problematisch genug. Ein Funknetz wird zudem oft von Computern mit unterschiedlichen Betriebsystemversionen genutzt. Dazu kommt WLAN-Hardware, die jeweils unterschiedlich schnelle 802.11-Standards unterstützt. In der Regel gewinnt dann der langsamste gemeinsame Nenner, auch wenn es andere Möglichkeiten gibt.

Wir haben die besten Tipps zur Optimierung und zum stressfreien WLAN-Zugang mit Windows-Computern zusammengestellt. Wenn sich Tipps ausschließlich auf Windows 8 beziehen, haben wir das vermerkt. Den Anfang macht natürlich die Performance-Optimierung:

Geschwindigkeitsbremse TKIP lösen

Sie haben Ihre komplette WLAN-Infrastruktur auf 802.11n-Geräte umgestellt, aber irgendwie fehlt es an der Geschwindigkeit?

Sind 802.11n-WLANs zu langsam, liegt dies möglicherweise an der Unterstützung für TKIP als Verschlüsselungsprotokoll. Der Grund dafür ist, dass der Standard für 802.11n den maximalen Durchsatz nicht erlaubt, wenn TKIP zum Einsatz kommt. Stattdessen wird die Leistung auf 54 MBit/s und damit das Niveau von 802.11g gedrosselt.

Bremse lösen: Wird das WLAN per TKIP gesichert, drosselt 802.11n automatisch die Geschwindigkeit.
Bremse lösen: Wird das WLAN per TKIP gesichert, drosselt 802.11n automatisch die Geschwindigkeit.

Alle aktuellen WLAN-Geräte sollten WPA2-AES als Verschlüsselungsmodus unterstützen. Es schadet daher nicht, TKIP unter den Tisch fallen zu lassen, wenn alle Geräte den neueren Standard beherrschen.

Sollten noch einige ältere Geräte im Netzwerk vorhanden sein, die nur TKIP unterstützen, ist es oft sinnvoller, ein zweites WLAN ausschließlich für diese Geräte aufzusetzen. Dazu ist teilweise nicht einmal neue Hardware notwendig, viele aktuelle Router können zusätzliche virtuelle WLAN-Zugangspunkte erstellen.

Mehr Geschwindigkeit ohne Netzwerkkompression

Mit Windows Vista hat Microsoft die Netzwerkkompressionstechnik Remote Differential Compression, kurz RDC, eingeführt. In gemischten Netzwerken kann diese jedoch die Leistung ausbremsen.

Remote Differential Compression: In Netzwerken mit Windows XP ist RDC eher eine Bremse.
Remote Differential Compression: In Netzwerken mit Windows XP ist RDC eher eine Bremse.

RDC lässt sich zwar deaktivieren, allerdings ist die Funktion ein wenig versteckt. Unter Windows 7 und Vista muss man in den Menüpunkt Programm deinstallieren oder ändern wechseln. Hier findet sich die Option, mit der sich Microsoft-Dienste entfernen lassen, unter Windows 7 heißt sie Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren, der Menüpunkt benötigt administrative Rechte, um gestartet zu werden.

In einem deutschsprachigen Windows nennt sich die Funktion Remoteunterschiedskomprimierung und ist standardmäßig aktiviert. Entfernt man den Haken und klickt "OK", dauert es einige Minuten, bis Windows die Änderungen angewendet hat. Ein Neustart ist nicht notwendig.

(W)LAN-Verbindungen priorisieren

Ist ein PC mit Windows 7 sowohl per WLAN als auch LAN mit einem Netzwerk verbunden, kann es sein, dass die in der Regel langsamere WLAN-Verbindung bevorzugt wird. Mit einer Priorisierung lässt sich der bevorzugte Netzwerktyp allerdings einstellen.

Reihenfolge: Über das Menü kann man die Priorität der Netzwerkadapter anpassen.
Reihenfolge: Über das Menü kann man die Priorität der Netzwerkadapter anpassen.

Dazu öffnen Sie zunächst das Netzwerk- und Freigabecenter und wählen dann die Option Adaptereinstellungen ändern. Im Folgenden Menü sollte alle installierten Netzwerkadapter samt deren aktuellem Status zu sehen sein.

Ein Druck auf die Alt-Taste erweitert die Ansicht um die Menüleiste. Hier können Sie im Menü Erweitert den Punkt Erweiterte Einstellungen aufrufen. Im Bereich Verbindungen lässt sich nun die Priorität festlegen, in der Windows 7 aktive Netzwerkverbindungen nutzen soll.

Wie Sie ihre WLAN-Netzwerke unter Windows 8 priorisieren, verrät Ihnen der folgende Tipp.

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