Konkurrent Philips?

Amazons eBook erst 2010 in Farbe

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Zwar hat Amazon bereits die dritte Version seines E-Readers Kindle vorgestellt, doch fehlt dem Gerät nach wie vor die Farbe.

Zwar hat Amazon bereits die dritte Version seines E-Readers Kindle vorgestellt, doch fehlt dem Gerät nach wie vor die Farbe. Das dürfte sich dieses Jahr nicht mehr ändern. Denn der Display-Hersteller Prime View International (PVI), der die Displays für den neuen Kindle DX gefertigt haben soll, wird erst 2010 elektrophoretische Displays mit Farbe herstellen, berichtetet das Branchenportal Digitimes. Inzwischen schläft die Konkurrenz nicht: Auch Philips bastelt an farbigem E-Papier und setzt dabei auf einen neuartigen Pixel-Zugang.

Bei Philips Research in Eindhoven wird an einem speziellen elektrophoretischen Display gearbeitet, das nicht wie üblich vier verschiedenfarbige Subpixel in einem Anzeige-Pixel nutzt, berichtet Technology Review. Auch wird davon abgegangen, die Pigmente für die Farbanzeige im Pixel vertikal zu bewegen. Stattdessen setzt Philips auf eine elektrophoretische Lösung, die nur zwei Subpixel nutzt, in denen sich die Farbpartikel horizontal bewegen. Bei den Mischungen Gelb-Cyan und Magenta-Schwarz ist je eine Komponente positiv, die andere negativ geladen. Durch vorsichtige Veränderungen in einer angelegten Spannung können verschiedene Farbanteile sichtbar gemacht werden. Weiß ergibt sich dann, wenn alle Pigmente aus dem sichtbaren Bereich des Pixels bewegt werden.

Der Ansatz soll in der Lage sein, dreimal hellere Farbdisplays zu liefern, als das selbst mit LCD-Displays möglich ist. "So nahe ist noch keine E-Paper-Technologie an gedrucktes Papier herangekommen", sagt Philips-Forscher Kar-Michiel Lenssen. Beim Philips-Spin-Off Polymer Vision sieht man den Ansatz als vielversprechend, aber noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befindlich. Die Philips-Tochter selbst war an der Entwicklung eines konkurrierenden technologischen Ansatzes beteiligt, der erst diese Woche vorgestellt wurde.

Nicht nur in Sachen Farbe muss sich Amazon indes auf immer schärfere Konkurrenz gefasst machen. PVI-Chairman Scott Liu zufolge wird angesichts des extra großen Kindles erwartet, dass Sony im weiteren Jahresverlauf seinerseits mit größerformatigen E-Book-Readern kontern wird, um sich Marktanteile zu sichern. (pte)

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