Meinungen aus dem Leserforum

"Die verbleibenden Distributoren werden nicht dazulernen"

07.05.2013
Das wichtigste Thema in der Branche war zuletzt die Insolvenz der Distributoren Devil und COS. Zahlreiche Reseller haben sich dazu in unserem CP forum geäußert. Wir haben einige Meinungen gesammelt.
"Vermutlich braucht es wirklich erst einmal die totale Bereinigung des Marktes, denn vorher lernt man nicht daraus." (CP-Forumsmitglied "thepc")
"Vermutlich braucht es wirklich erst einmal die totale Bereinigung des Marktes, denn vorher lernt man nicht daraus." (CP-Forumsmitglied "thepc")
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Das wichtigste Thema in der Branche war zuletzt die Insolvenz der Distributoren Devil und COS. Zahlreiche Reseller haben sich dazu in unserem CP forum geäußert. Wir haben einige Meinungen aus dem CP forum gesammelt:

Wir haben es vorausgesehen
"Was mit b.com und Devil passiert, ist genau das, was wir vor vier Jahren im ChannelPartner-Forumsbereich CHIC ("Chancengleichheit im Channel") prognostiziert haben: Erst sterben die Läden, dann die kleinen Distributoren, dann die mittleren und die großen, und am Ende der Nahrungskette werden auch die meisten E-Tailer sterben. Das große Fressen ist erst beendet, wenn die Hersteller ihre Produkte direkt an den Endkunden liefern und es einen Logistikmonopolisten (DHL oder Amazon) gibt, der die lokale Verteilung vornimmt.

Damals haben wir die Distributoren aufgefordert, sich zusammenzuschließen und gemeinsam mit den Händlern für den Erhalt des Channels zu kämpfen. Aber der kurzfristige Erfolg war wichtiger, das Problem wurde kleingeredet. Solange jeder Endkunde bei Amazon billiger einkaufen kann als ein Fachhändler beim Distributor, führt das aber unweigerlich zu dem genannten Sterben.

Es tut mir leid um Devil und b.com. Aber letztlich können wir nur das ernten, was wir säen. Für wöchentliche Großlieferungen an Saturn oder notebooksbilliger.de braucht der Markt einfach keine Devils und b.coms."
Autor: McLord

Keiner lernt dazu
"An der Diskussion damals war ich auch beteiligt. Es bereitet mir aber leider gar kein Vergnügen, dass wir recht hatten. Und auch jetzt werden die verbleibenden Distributoren nicht dazulernen. Vermutlich ist es dafür jetzt auch ein wenig zu spät.

Meine Angebote sind selbst im EK zu teuer für viele Kunden. Das Hardwaregeschäft gehört wohl in wenigen Jahren dem Online-Handel. Auch das noch verbliebene Dienstleistungsgeschäft werden sich die ganz Großen unter den Nagel reißen. Die haben große Rechtsabteilungen, die sich mit den Kunden auseinandersetzen können."
Autor: Lars

Sie kommen und sie gehen
"In meiner 14-jährigen Branchenzugehörigkeit habe ich schon viele Großhändler kommen und gehen gesehen und hoffe, dass sich Devil nicht dort einreiht. Immerhin bin ich seit 2002 Kunde von Devil und beziehe aktuell etwa 60 Prozent meiner Ware von dort."
Autor: ein PC-Händler aus Bergheim

Erst muss der Vulkan kotzen
"Vermutlich braucht es wirklich erst einmal die totale Bereinigung des Marktes, denn vorher lernt man nicht daraus. Der Vulkan muss erst kotzen, die Lava alles unter sich begraben, und nach langer Zeit sprießt dann Neues. Für die Distributoren in der Insolvenz werden höchstens kurzfristige Lösungen gefunden, damit Investoren sich die Datensätze und das Filet herausschneiden können. Der Rest wird dann abgewickelt."
Autor: thepc

Devil ist ein b.com-Opfer
"Es war abzusehen, dass das Sterben der Distributoren noch nicht beendet ist. Im Gegensatz zur Kölner b.com AG hat sich Devil jedoch nicht in den vergangenen Wochen noch das Lager auf Kosten der Zulieferer vollgemacht und die Lieferanten damit in den Schlamassel mit reingezogen. Schade, dass Devil nun das erste Opfer der b.com-Pleite wurde. Mal schauen, wen das jetzt geschwundene Vertrauen nun noch erfasst."
Autor: Looser

Kein Mitleid
"Mein Mitleid mir den insolventen und noch solventen Distributoren hält sich ganz schwer in Grenzen. Wir verzichten schon jahrelang auf einen direkten Bezug der Waren beim Distributor. Preise und Service sind, bis auf ganz wenige Ausnahmen, völlig daneben. Was bitte soll ich dort?"
Autor: xyuwe

Das ist doch nur der Anfang
"B.com, COS und Devil sind doch nur der Anfang. Wenn ich unseren ehemaligen Hauptdistributor Kosatec anschaue, kann ich das alles gut nachvollziehen. Da sind mir Amazon und Konsorten doch zehnmal lieber.
An der Hardware verdient man heute nichts mehr, sondern nur noch an der Dienstleistung (Umbau, Neuinstallation, Viren/Trojaner-Beseitigung, Vor-Ort-Service, Patronen füllen, Schulungen, Netzwerktechnik usw.). Hardware kaufen wir in der Regel nur noch bei Amazon, Notebooksbilliger, Cyberport und Redcoon."
Autor: PC-Schrauber

Lesen Sie dazu auch die Kolumne des CP-Querschlägers "Der Nächste bitte!". Die komplette Diskussion befindet sich im CP forum auf channelpartner.de/forum im Bereich "Kommentare zu unseren Nachrichten".

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