Reaktion auf schwache Zuwachsraten

Verändertes Gebührenmodell für eBay-Händler

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Um wieder mehr Händler für eBay gewinnen zu können, sollen in erster Linie die Kosten für Händler gesenkt werden.
"Wir gehen in die Offensive": eBay will die Anreize für Händler weiter steigern.
"Wir gehen in die Offensive": eBay will die Anreize für Händler weiter steigern.
Foto: Christian Toepfer

Das weltweit größte Internet-Auktionshaus eBay kämpft mit schwachen Zuwachsraten. Um wieder mehr Händler für die eigene Online-Plattform gewinnen zu können, will man nun in den USA mit einem neuen Gebührenmodell an den Start gehen. Dabei geht es in erster Linie um eine Senkung der Kosten für Händler. Diese sollen in Zukunft kostenfrei bis zu 50 Produkte und Waren pro Monat auf eBay einstellen können. Auch die "Sofort kaufen"-Option bleibt für diese Angebote gratis. Als Starttermin für die neuen Bestimmungen wird der 19. April angegeben.

"Diese Veränderungen, die im Laufe der nächsten Monate implementiert werden, sind Teil unserer regelmäßigen Händler-Updates", erklärt Todd Lutwak, Vice President im Bereich Seller Experience, gegenüber dem Wall Street Journal. Mit der neuen Gebührenstruktur wolle man die Anreize für Händler weiter steigern. "Wir gehen in die Offensive", betont eBay-CEO John Donahoe, der für die nächsten drei Jahre im Marktplatz-Geschäft ein Wachstum von fünf bis sieben Prozent erwartet.

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Neuerungen sollen einige Änderungen auch erst etwas später, am 6. Juli, in Kraft treten. Ein Beispiel hierfür ist etwa die neue Berechnung der Abschlussgebühr. Diese soll künftig auf die gesamte Transaktionssumme inklusive Versandkosten gerechnet werden, was vor allem solchen Händlern zugute kommen dürfte, die einen kostenlosen Versand ihrer Waren anbieten.

Das Online-Aukionshaus hat sein Gebührenmodell innerhalb der vergangenen Jahre bereits des Öfteren einer Sanierung unterzogen. Hintergrund der Anpassungen war zumeist der Versuch, das eigene Portal insbesondere auf Händlerseite attraktiver zu gestalten. Erst Anfang 2010 hatte man beispielsweise auch in den USA Gratis-Auktionen eingeführt, um die Verkaufsaktivitäten sowohl regelmäßiger als auch unregelmäßiger Besucher zu steigern.

eBay scheint im Fokus der Öffentlichkeit immer mehr hinter Amazon zurückgefallen zu sein. Amazon erwirtschaftet mittlerweile fast vier Mal so viel Umsatz wie eBay. Deshalb wird eBay auch einen Warenkorb einführen, in dem Waren verschiedener Anbieter aufgelistet werden – egal, ob essich um Auktionsware oder Festpreisartikel handelt. Ziel ist ein einfacherer Bezahlprozess für die Kunden.

Erst vor ein paar Monaten hat eBay viele Händler ausgeschlossen, die gegen einige der Richtlinien verstoßen hatten. Dabei wurden in der Regel jene Anbieter gesperrt, die wiederholt von Kunden schlecht bewertet wurden. (pte/tö)

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