Bestechungsvorwürfe

Razzia bei Media-Saturn

14.07.2011
Fragwürdige Geschäfte? Die Konzernzentrale in Ingolstadt hat Besuch von Polizei und Staatsanwaltschaft bekommen.
Besuch von Polizei und Staatsanwaltschaft: die Media-Saturn-Konzernzentrale in Ingolstadt.
Besuch von Polizei und Staatsanwaltschaft: die Media-Saturn-Konzernzentrale in Ingolstadt.

Wegen Bestechungsvorwürfen haben Polizei und Staatsanwaltschaft am 13. Juli die Zentrale der Elektronikmarkt-Kette Media-Saturn in Ingolstadt durchsucht. Insgesamt wurden 20 Büros und Privatwohnungen in ganz Deutschland unter die Lupe genommen, meldet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Auslöser war eine interne Prüfung bei Media-Saturn, bei der Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren. Diese wurden der Staatsanwaltschaft gemeldet, welche daraufhin die Durchsuchungen veranlasst hatte.

Die Vorwürfe lauten auf Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr sowie Beihilfe dazu. Sie sollen in Zusammenhang mit fragwürdigen Geschäften des Elektronikhändlers mit Dienstleistern und Lieferanten stehen. Unbestätigten Meldungen der "Augsburger Allgemeinen" zufolge geht es um ausgelagerte Tätigkeiten von Media-Saturn wie Promotion und den Verkauf von DSL-Verträgen. Es sollen Scheinrechnungen gestellt worden sein. Auf dem Wege sogenannter Kick-Back-Zahlungen landete das Geld dann wieder bei den Media-Saturn-Mitarbeitern.

Ermittelt wird nach SZ-Angaben gegen sechs Beschuldigte, darunter drei Manager von Media-Saturn. Einer der Beschuldigten soll Mitglied der neunköpfigen Geschäftsleitung sein, zwei weitere Verdächtige gehören anderen Managementebenen an. (tö)

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