Dauerstreit spitzt sich zu

Media-Saturn – ein Theater wie im Kindergarten

01.09.2011
Die neuerlichen Streitigkeiten der Gesellschafter von Media-Saturn erinnern an das Verhalten von Kindern.
Zieht alle juristischen Register: Media-Markt-Firmengründer Erich Kellerhals (mit Ehefrau Helga) nutzt sein Vetorecht ausgiebig aus.
Zieht alle juristischen Register: Media-Markt-Firmengründer Erich Kellerhals (mit Ehefrau Helga) nutzt sein Vetorecht ausgiebig aus.

Die Streitigkeiten um die Kompetenzen, Zuständigkeiten und Entscheidungen bei Media-Saturn gleiten langsam aber sicher ins Lächerliche ab. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, ist es bei der jüngsten Gesellschafterversammlung am vergangenen Montag (29.8.) zu Szenen gekommen, die eher an das Verhalten von Kindern erinnern als an erfahrene und professionelle Wirtschaftsmanager.

Das tief liegende Zerwürfnis (--> wir berichteten) zwischen den Gesellschaftern von Media-Saturn – auf der einen Seite Eckhard Cordes als Vorstandsvorsitzender der Metro AG (ca. 75 Prozent Mehrheitsbeteiligung) und auf der anderen Seite Erich Kellerhals sowie Leopold Stiefel als übrig gebliebene Firmengründer (zusammen ca. 25 Prozent Mehrheitsbeteiligung) – ist in den vergangenen Monaten aufgrund der unterschiedlichen Ansichten über die künftige Firmenstrategie entstanden. Mit umfangreichen Vetorechten haben die Minderheitengesellschafter Kellerhals und Stiefel viele Pläne von Cordes ausgebremst (--> wir berichteten).

Doch zurück zu obiger Versammlung. Beispiele für den "Kindergarten" gefällig? In den ersten Stunden der Versammlung ging es nur um Verfahrensfragen. Kellerhals fand es etwa nicht so toll, dass Cordes das Meeting leitete. Und gar nicht begeistert war er davon, dass auch vier Prokuristen von Seiten der Metro AG daran teilnehmen sollten. Das sei doch wohl zu viel, meinte Kellerhals. Cordes lenkte ein und schickte zwei seiner Prokuristen vor die Tür – gleichzeitig ließ er jedoch klären, ob denn Kellerhals' anwesender Sohn überhaupt im Raum bleiben dürfte. Er durfte. (Im Kindergarten heißt das: "Du darfst mitspielen, und Du nicht.")

Aus Seite 2 erfahren Sie von weiteren Streitigkeiten und welche Entscheidungen dann doch (nicht) getroffen wurden.

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