www.softwarebilliger.de

Streit zwischen Softwarehändler und Microsoft geht weiter

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Einen Tag nach dem Blog-Eintrag der Microsoft-Justiziarin Dr. Swantje Richters meldet sich nun der von Microsoft angegriffene Softwarehändler, die Tyr Holding GmbH, zu Wort.

Einen Tag nach dem Blog-Eintrag der Microsoft-Justiziarin Dr. Swantje Richters (ChannelPartner berichtete), meldet sich nun der von Microsoft angegriffene Softwarehändler, die Tyr Holding GmbH zu Wort.

Der Betreiber der Online-Portals www.softwarebilliger.de setzt sich gegen die Angriffe des Software-Konzerns zur Wehr. Nach Ansicht der Tyr Holding GmbH versucht Microsoft, "zum wiederholten Mal das seriöse Geschäftsmodell" des Händlers, nämlich den Weiterverkauf von "gebrauchter" Software, zu diskreditieren. "Gleichzeitig schädigt Microsoft unseren Ruf", so das Handelsunternehmen in einer Stellungnahme.

Verkauf von Recovery-CDs zulässig

Microsoft-Justiziarin Dr. Swantje Richters: "Trotz des gerichtlichen Verbots und trotz des laufenden Strafverfahrens verkauft die Tyr Holding nach wie vor gefälschte Windows Datenträger über den Webshop www.softwarebilliger.de"
Microsoft-Justiziarin Dr. Swantje Richters: "Trotz des gerichtlichen Verbots und trotz des laufenden Strafverfahrens verkauft die Tyr Holding nach wie vor gefälschte Windows Datenträger über den Webshop www.softwarebilliger.de"
Foto: Ronald Wiltscheck

Demnach sähe sich der Softwarehersteller nun gezwungen, zwischen Plagiaten und Datenträgern, die ohne seine Erlaubnis hergestellt wurden, zu differenzieren. Doch würde Microsoft weiterhin die Entscheidungen des BGH vom 6. Oktober 2011 (BGH Az.: I ZR 6/10) ignorieren, der zur Folgen der Verkauf von Windows Recovery-CDs, die von Microsofts OEM-Partnern hergestellt werden, sehr wohl erlaubt sei: "Das ist dem Hersteller ein Dorn im Auge. Microsoft stellt weiterhin strittige Tatsachenbehauptungen auf und vermengt diese mit juristischen Sachverhalten, die in keinem Zusammenhang mit den haltlosen Anschuldigungen gegen uns stehen. Mit dieser gezielten Rufschädigung, die übrigens auch andere Händler gebrauchter Software erfahren haben, wird Microsoft keinen Erfolg haben", da ist sich Elmar Ewaldt, Geschäftsführer der Tyr Holding GmbH, ganz sicher.

"Piraterie-Ware"?

Seiner Meinung nach hat es Microsoft bisher versäumt zu erwähnen, dass es sich bei den m OEM-Recovery-CDs um Datenträger handelt, welche ursprünglich von namhaften OEM-Partnern wie HP, Dell, oder Fujitsu hergestellt und auf den Markt gebracht wurden. Der Verkauf besagter gebrauchter OEM-Recovery-CDs ist laut Urteil des Bundesgerichtshofs vom 6.Oktober 2011 (BGH Az.: I ZR 6/10) ausdrücklich erlaubt, so die Interpretation der Tyr Holding GmbH. Ledigleich die Verbindung von Recovery-CDs mit so genannte Echtheitszertifikaten (Certificates of Authenticity, COA) wäre demnach unzulässig.

Das würde www.softwarebilliger.de aber nicht tun, bei dem Onlinehändler könnten Kunden nur Original-Sofware erwerben. (rw)

Zur Startseite