US-Elektronikhändler in Schwierigkeiten

Best Buy will mit Online-Praktiken im Retail punkten

25.06.2012
Die Probleme, mit denen sich die US-Retailkette Best Buy konfrontiert sieht, sehen den Schwierigkeiten ihres deutschen Pendants Media-Saturn (MSH) auffällig ähnlich. Zwar ist Best Buy im E-Commerce schon einige Schritte weiter als MSH und belegt im Ranking der größten US-Onlinehändler den elften Platz. Doch ebenso wie Media-Saturn kämpft der US-Retailer mit dem übermächtigen Online-Platzhirsch Amazon und hadert mit einem ausgedehnten, kostenintensiven Filialnetz. Nachdem Best Buy bereits im Frühjahr die Schließung von 50 Flächenmärkten noch in diesem Jahr ankündigte (Channelpartner berichtete), wurden an der Hauptversammlung der Elektronik-Kette nun weitere strategische Weichenstellungen erwartet.

Die Probleme, mit denen sich die US-Retailkette Best Buy konfrontiert sieht, ähneln den Schwierigkeiten ihres deutschen Pendants Media-Saturn (MSH) auffällig. Zwar ist Best Buy im E-Commerce schon einige Schritte weiter als MSH und belegt im Ranking der größten US-Onlinehändler den elften Platz. Doch ebenso wie Media-Saturn kämpft der US-Retailer mit dem übermächtigen Online-Platzhirsch Amazon und hadert mit einem ausgedehnten, kostenintensiven Filialnetz. Nachdem Best Buy bereits im Frühjahr die Schließung von 50 Flächenmärkten noch in diesem Jahr ankündigte (Channelpartner berichtete), wurden an der Hauptversammlung der Elektronik-Kette nun weitere strategische Weichenstellungen erwartet.

Was Interims-CEO Mike Mikan – sein Vorgänger Brian Dunn musste wegen persönlicher Verfehlungen im April zurücktreten – den Aktionären präsentierte, verdeutlichte allerdings den geschwundenen Handlungsspielraum des Einzelhandels-Dinosauriers: Immer stärker gibt der Online-Wettbewerb die Marschrichtung für die Retailkette vor. So will Best Buy, dessen Gesamtumsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr bei 50,3 Milliarden US-Dollar lag, seinen Online-Umsatz bis 2016 auf 4 Milliarden Dollar steigern. Zur Stärkung des Flächengeschäfts soll zudem das Preisniveau im stationären Handel auf Online-Niveau angeglichen werden.

Doch nicht nur weitgehend identische Preise on- und offline, sondern auch der Service in den Filialen soll helfen, Internet-Käufer in den stationären Handel zurückzubringen. So kündigte Stephen Gillett, Chef der Konzernsparte Best Buy Digital, an, die Mitarbeiter in den Märkten mit Tablet-Rechnern auszustatten, um Kunden in den Stores so mit zusätzlichen Produktinfos und Nutzerrezensionen zu versorgen. Außerdem soll es den Kunden in den Elektromärkten erleichtert werden, zusätzliche Produktinfos selbst vor Ort online zu recherchieren. Ziel sei es, den Konsumenten ein Einkaufserlebnis zu ermöglichen, das diesen sämtliche für eine Kaufentscheidung benötigten Informationen biete.

Vereinfacht könnte man sagen, dass Best Buy die Trendwende im Filial-Geschäft sucht, indem es seinen Kunden auch stationär allgemein akzeptierte Online-Standards bieten will. Implizit bestätigt diese Strategie Best Buy-Manager Gillett: „Wenn es etwas gibt, das mit einer versandkostenfreien Online-Bestellung mithalten und diese sogar schlagen kann, dann ist das der Kauf an Ort und Stelle in einem Laden in unmittelbarer Nähe. Wenn Kunden in unsere Geschäfte kommen und dort gut ausgebildete Verkäufer und eine hohe Transparenz bei Produkten, Preisen und Testberichten erleben, dann haben wir gute Chancen, diese Kunden auch für uns zu gewinnen.“ Aus Kundensicht mag das nicht falsch sein – aber ob es Best Buy gelingen wird, eine größtmögliche Auswahl, Top-Beratung und umfangreiche In-Store-Services zu Online-Preisen zu bieten, wird sich erst noch zeigen. (mh)

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