Filial-Aufgaben nach Umsatzrückgang

ProMarkt unter Druck

10.07.2012
Zwar bekundet Rewe, an seiner Konzerntochter ProMarkt festhalten zu wollen. Die Aufgabe von vier Filialen zeigt jedoch, dass die Elektromarkt-Kette unter Druck geraten ist. Signalwirkung hat hier das Beispiel Hagen: Erst im letzten Sommer eröffnete Promarkt in der nordrhein-westfälischen Stadt einen neuen Standort und empfing Pressevertreter aus der ganzen Republik, um in dem Muster-Store das neue Ladenkonzept und die Multichannel-Aufstellung der Retailkette vorzuführen. Im September soll die Filiale jedoch nun schon wieder schließen. „Die Erwartungshaltung von Promarkt nach mehr als einem Jahr Geschäftsbetrieb wurde nicht erfüllt“, erklärt dazu eine Sprecherin der Rewe-Group auf Anfrage von Channelpartner. „Als neuer Anbieter für Unterhaltungselektronik in Hagen sehen wir auch für die Zukunft nicht das notwendige Potenzial für eine positivere Entwicklung.“
Nach nur einem Jahr schließt der Promarkt-Musterstore in Hagen bereits wieder
Nach nur einem Jahr schließt der Promarkt-Musterstore in Hagen bereits wieder

Zwar bekundet Rewe, an seiner Konzerntochter Promarkt festhalten zu wollen. Die Aufgabe von vier Filialen zeigt jedoch, dass die Elektromarkt-Kette unter Druck geraten ist. Signalwirkung hat hier das Beispiel Hagen: Erst im letzten Sommer eröffnete Promarkt in der nordrhein-westfälischen Stadt einen neuen Standort und empfing Pressevertreter aus der ganzen Republik, um in dem Muster-Store das neue Ladenkonzept und die Multichannel-Aufstellung der Retailkette vorzuführen.

Im September soll die Filiale jedoch nun schon wieder schließen. „Die Erwartungshaltung von Promarkt nach mehr als einem Jahr Geschäftsbetrieb wurde nicht erfüllt“, erklärt dazu eine Sprecherin der Rewe-Group auf Anfrage von ChannelPartner. „Als neuer Anbieter für Unterhaltungselektronik in Hagen sehen wir auch für die Zukunft nicht das notwendige Potenzial für eine positivere Entwicklung.“

Hagen ist nicht das einzige Beispiel für den Rückwärtsgang, in dem sich die Retailkette befindet. Im bayerischen Kulmbach hat sich Promarkt angesichts einer Media Markt-Neueröffnung zum Rückzug entschlossen und schließt seine 2008 eröffnete Filiale. „Über die Jahre hat sich im Umfeld Wettbewerb etabliert, der die Kundenwünsche umfassender erfüllt. Die Kunden haben mit den Füßen abgestimmt“, erklärt dazu Rewe-Sprecherin Kerstin Schneider.

EP will Promarkt-Standorte übernehmen

Wie aus einer Veröffentlichung des Bundeskartellamts hervorgeht, verhandelt Rewe zudem derzeit mit der Verbundgruppe Electronic Partner (EP) über die Übernahme von zwei weiteren Filialen in Nordrhein-Westfalen. Sowohl Rewe wie auch EP hüllen sich über den geplanten Verkauf allerdings noch in Stillschweigen. Da man sich aktuell in Verhandlungen befinde, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Angaben machen, heißt es bei Rewe. Und EP-Sprecherin Christiane Kohlmann erklärt: „Zu den Details der Filialentwicklung von Medimax können wir keine Angaben machen.“ EP-Chef Jörg Ehmer kündigte zuletzt beim Branchentreff der Verbundgruppe einen moderaten Ausbau der Elektromarkt-Kette Medimax an (ChannelPartner berichtete).

Den aufgegeben Promarkt-Filialen steht zwar die Neueröffnung von Märkten in Essen (Ende Juni) und Köln (geplanter Termin: Ende Juli) gegenüber, doch ist nicht zu übersehen, dass sich die Rewe Unterhaltungselektronik GmbH – wie Promarkt offiziell heißt – unter Druck befindet. Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2011 um 3,8 Prozent auf rund 590 Millionen Euro zurück. Zudem verließen mit Daniel Boldin und Detlef Riesche Anfang Februar zwei Mitglieder der Geschäftsführung den Promarkt-Vorstand (ChannelPartner berichtete). Es verwundert daher kaum, wenn in Branchenkreisen schon von einem möglichen Ausstieg von Rewe aus dem schwierigen Elektromarkt-Geschäft spekuliert wird. Rewe-Sprecherin Kerstin Scheider dementiert jedoch entschieden: „Promarkt ist Bestandteil des Rewe Group-Portfolios und bei der Rewe Group gibt es keine Portfoliodiskussion.“ (mh)

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