Getgoods-Chef Markus Rockstädt-Mies

„Die Steigerungsraten lassen sich nicht ohne weiteres fortschreiben“

21.11.2012
In nur wenigen Jahren hat Markus Rockstädt-Mies den Sprung geschafft vom Director Key Account Management bei der Tech Data-Tochter Brightstar zum Geschäftsführer der mit ihren Onlineshops mehrere hundert Millionen umsetzenden Getgoods AG. Im ChannelPartner-Interview erklärt Rockstädt-Mies seine weitere Wachstumsstrategie, was es mit den Übernahmegerüchten um Getgoods auf sich hat und warum es vorerst keine stationären Shops des Onlinehändlers geben wird.
Getgoods-Geschäftsführer Markus Rockstädt-Mies
Getgoods-Geschäftsführer Markus Rockstädt-Mies

In nur wenigen Jahren hat Markus Rockstädt-Mies den Sprung geschafft vom Director Key Account Management bei der Tech Data-Tochter Brightstar zum Geschäftsführer der mit ihren Onlineshops mehrere hundert Millionen Euro umsetzenden Getgoods AG. Im ChannelPartner-Interview erklärt Rockstädt-Mies seine weitere Wachstumsstrategie, was es mit den Übernahmegerüchten um Getgoods auf sich hat und warum es vorerst keine stationären Shops des Onlinehändlers geben wird.

Der Versandhandelsverband bvh hat unlängst seine Jahresprognose nach oben korrigiert und erwartet im Onlinehandel für 2012 nun ein Wachstum von 26,5 Prozent. Spüren auch Sie diese starke Dynamik im E-Commerce?

Rockstädt-Mies: Wir können den Trend in unseren Shops nachempfinden. Das Onlineshopping gewinnt gegenüber dem stationären Handel immer mehr an Beliebtheit. Wir gehen davon aus, dass wir auch in den nächsten Jahren von diesem Wachstum profitieren werden.

Legt man die starken Umsatzsteigerungen der letzten Jahre zugrunde, liegt für Getgoods in 2012 sogar die Marke von 500 Millionen Euro in erreichbarer Nähe. Werden Sie die halbe Milliarde schaffen?

Rockstädt-Mies: Das wäre sicherlich schön, nur leider lassen sich die Steigerungsraten der Vergangenheit nicht so ohne weiteres auf die Zukunft übertragen. Wir haben immer gesagt, dass wir weiterhin schneller als der Markt wachsen wollen und mit unserem Umsatzziel von mindestens 400 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2012 sind wir da auf einem guten Weg. Mit der Geschäftsentwicklung bei getgoods.de sind wir sehr zufrieden. Nach den letzten Zahlen der GfK zur Verbraucherstimmung, stehen auch die Zeichen für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft sehr gut.

Getgoods ist vor allem mit Produkten aus dem TK-Umfeld groß geworden, weitet in seinen Shops das Sortiment aber rasant aus. Wie schwierig ist die Sortimentserweiterung aus eigener Kraft? Der Wettbewerber Notebooksbilliger.de sucht aus diesem Grund ja immerhin die Zusammenarbeit mit EP gesucht und Redcoon-Chef Reiner Heckel hat sich wiederholt über Beschaffungsprobleme beklagt. Beobachten Sie ähnliche Schwierigkeiten?

Rockstädt-Mies: Wir sind bis jetzt von diesen oder ähnlichen Problemen verschont geblieben. Was zum einen wahrscheinlich daran liegt, dass wir in der Vergangenheit ein sehr fokussiertes Produktangebot hatten, andererseits haben wir aber auch jetzt, in der Wachstumsphase, keine Probleme die gewünschten Produkte zu beschaffen. Wir setzen hier auf unsere exzellenten Einkäufer, die neue Trends schnell identifizieren und die entsprechenden Produkte in unseren Shops listen. Diese Strategie werden wir weiter verfolgen, was ja auch schon unser Name sagt. Wir wollen uns hier nicht etwa nur auf Notebooks fokussieren.

Um Getgoods halten sich mit einiger Hartnäckigkeit Übernahmegerüchte. Als mögliche Interessenten werden dabei einmal Wettbewerber aus dem Online-Umfeld, ein andermal große Namen aus dem stationären Handel genannt. Sind Sie zur Fortsetzung Ihres Wachstumskurses auf der Suche nach einem Investor?

Rockstädt-Mies: Zunächst einmal ist es so, dass in diesem Markt eigentlich immer alle irgendwie miteinander im Gespräch sind. Bei den Größenvorteilen, die man hier erzielen kann, ist das ganz normal, hat aber deswegen auch nicht viel zu bedeuten. Darum werden wir auch die angesprochenen Gerüchte nicht näher kommentieren. Sollte sich irgendwann einmal etwas Konkretes ergeben, werden wir die Öffentlichkeit selbstverständlich darüber informieren.

Was unseren Wachstumskurs betrifft, so denke ich, dass wir bereits bewiesen haben, auch aus eigener Kraft wachsen zu können, wie wir das auch in diesem Jahr wieder tun werden. Ein Investor könnte sicherlich dazu beitragen, das Wachstum zu beschleunigen, was wir uns übrigens auch von unserer kürzlich durchgeführten Anleiheemission erwarten, aber eine unbedingte Voraussetzung für weiteres Wachstum ist das nicht.

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