Minus zwölf Prozent

Umsatzrückgang bei Euronics setzt sich fort

19.03.2013
Statt einer Wende brachte das zurückliegende Weihnachtsgeschäft für die Verbundgruppe Euronics eine Verschärfung des jetzt schon drei Jahre anhaltenden Umsatzrückgangs: Der Gesamtumsatz brach um weitere zwölf Prozent ein.
Euronics-Chef Benedict Kober konnte zuletzt 2010 über eine positive Umsatzentwicklung berichten.
Euronics-Chef Benedict Kober konnte zuletzt 2010 über eine positive Umsatzentwicklung berichten.

Statt einer Wende brachte das zurückliegende Weihnachtsgeschäft für die Verbundgruppe Euronics eine Verschärfung des schon drei Jahre anhaltenden Umsatzrückgangs: Der Gesamtumsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 brach um weitere zwölf Prozent auf 677 Millionen Euro ein.

Besonders drastisch war die Entwicklung im Bereich Unterhaltungselektronik mit dem für die Verbundgruppe wichtigem TV-Geschäft. Hier gab es in den Monaten Oktober bis Februar einen Rückgang von ganzen 27 Prozent auf 275 Millionen Euro. "Der Bereich Braune Ware und hier speziell das TV-Geschäft macht uns große Sorgen. Dass das so stark zurückgeht, hätte niemand erwartet", erklärte Euronics-Chef Benedict Kober am Rande des Euronics-Kongresses 2013 in Stuttgart. Der Manager gestand, dass es ihm an Phantasie mangele, wie sich der Umsatzrückgang in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres aufholen lasse.

Kober will nun mit einem ganzen Maßnahmenbündel gegen den Negativtrend steuern. So soll das Sortiment in Bereichen wie IT und TK ausgebaut werden. In der Tat gelang hier Euronics im vergangenen Halbjahr mit Umsatzzuwächsen von vier bzw. drei Prozent eine erfreulichere Entwicklung, allerdings spielen diese Bereiche mit 104 bzw. 78 Millionen bisher noch eine geringere Rolle für Euronics.

Desweiteren sucht die Verbundgruppe nach Möglichkeiten, um die Kundenfrequenz in den Partnergeschäften zu erhöhen. Neben einem Sponsoring-Engagement in der DTM wird so auch in diesem Jahr das 44-Jahr-Jubiläum von Euronics mit vielen Kundenaktionen gefeiert – eine Reminiszenz an die Wettbewerber Expert und EP, die vergangenes Jahr ihr 50- bzw. 75-jähriges Jubiläum feierten und deren Jubiläumsangebote dazu beitrugen, den Umsatz stabil zu halten (EP) bzw. deutlich steigen zu lassen (Expert).

Ähnlich wie Expert will Euronics zudem den Ausbau des Fachmarkt-Segments energisch vorantreiben. Wie Kooperationschef Kober erklärte, seien für das laufende Jahr zehn Markteröffnungen geplant und wolle die Euronics-Zentrale auch erstmals eigene Regiebetriebe führen. Der Einstieg in die Händlerrolle werde bald erfolgen und bis Jahresende seien bis zu drei Regiebetriebe denkbar. Zudem schloss Kober nicht aus, sich auch bei einem allfälligen Verkauf der verbleibenden Rewe-ProMärkte um die Übernahme einzelner oder sogar mehrerer Standorte zu bemühen. Voraussetzung sei, aber dass die Qualität der zum Kauf stehenden Märkte in die Investitions- und Expansionsstrategie von Euronics passe.

Keine Teilnahme an EPs Plusanschluss.de

Um den TV-Verkauf anzukurbeln, hat Euronics zudem eine gemeinsame Initiative mit Expert und EP sowie Vertretern der Industrie initiiert. Eine Teilnahme an EPs Online-Serviceportal Plusanschluss.de, wie dies EP-Chef Jörg Ehmer kürzlich anregte, schloss Kober dagegen aus: "Wir haben eine eigene Lösung in Vorbereitung, die besser ist und mehr bietet". Euronics könne seinen Mitgliedern daher nicht den Beitritt zu Plusanschluss.de empfehlen. An den Start gehen soll das Online-Angebot von Dienstleistungen in der zweiten Jahreshälfte und im Unterschied zu Plusanschluss.de ausschließlich Mitgliedern der Verbundgruppe Euronics offenstehen. (mh)

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