Neuer Katalog erschienen

Conrad Electronic setzt auf Multi-Channel-Handel

29.04.2013
Der vor kurzem erschienene Business-Katalog 2013 von Conrad Electronic ist weiterhin eines der Schwergewichte im deutschen Elektronikhandel. Doch der Online-Handel nimmt für den traditionsreichen Katalogversender eine immer stärkere Rolle ein.
Priorität auf Online, dazu Filialen und Katalog: So stellt sich Conrad seine Multi-Channel-Aufstellung vor.
Priorität auf Online, dazu Filialen und Katalog: So stellt sich Conrad seine Multi-Channel-Aufstellung vor.

Über 350.000 Produkte auf weit mehr als 2.000 Seiten: Der vor kurzem erschienene Business-Katalog 2013 von Conrad Electronic ist weiterhin eines der Schwergewichte im deutschen Elektronikhandel. Doch wie Conrad-CEO Jörn Werner nun in einem Interview erklärt, nimmt der Online-Handel für den traditionsreichen Katalogversender eine immer stärkere Rolle ein.

"Wir sind dabei, unser eCommerce-Geschäft so aufzustellen, dass wir uns mit Pure-Playern messen können", kündigt Werner gegenüber dem Branchenmagazin Elektronik an. Denn nicht nur im Elektronikhandel würden die Katalogversender zunehmend Umsatzanteile an die Online-Konkurrenz verlieren. Bei Conrad sei das Kataloggeschäft pro Jahr um rund zehn bis zwölf Prozent rückläufig, während das E-Commerce-Geschäft gleichzeitig stark zulege. In dem Gespräch hält es der Conrad-CEO sogar für möglich, dass die Kataloge bereits in fünf Jahren vom Markt verschwinden könnten.

Schon heute spielt Conrad Electronic im Onlinehandel mit ITK- und Elektronikartikeln eine wichtige Rolle: Conrad.de rangiert auf Platz 33 der "Top 400 Europe" des US-Fachmagazins Internet Retailer und wurde vom EHI Retail Institute für das Jahr 2011 auf einen Umsatz von 407 Millionen Euro geschätzt. Eigene Online-Zahlen kommuniziert Conrad nicht.

In dem vor einigen Wochen im Handelsregister veröffentlichten Geschäftsbericht für 2011 weist das Unternehmen einen um 9,5 Prozent gestiegenen Gesamtumsatz von 804 Millionen Euro sowie einen Nettogewinn von 30,6 Millionen Euro aus. Seine ursprünglich mehrgleisige E-Commerce-Strategie hat der Elektronikhändler inzwischen zugunsten von Conrad.de aufgegeben: Die Online-Zweitmarke Cxtreme.de wurde im Oktober 2010 eingestellt und der Onlineshop Digitalo.de, an dem Conrad beteiligt war, stellte seine Geschäftstätigkeit bereits zum Jahreswechsel 2008/09 ein.

Auch das Filialgeschäft spielt für Conrad weiterhin eine wichtige Rolle. Aktuell betreibt das Unternehmen deutschlandweit 25 stationäre Niederlassungen. Gegenüber Elektronik kündigte Conrad-CEO Jörn Werner nun den Wandel zu einem "E-Commerce-zentrierten Multi-Channel-Anbieter" an. So solle die Unternehmenskultur des Elektronikhändlers konsequent auf eine kanalübergreifende Denkweise ausgerichtet werden. Zudem plane Conrad eine stärkere Vernetzung von Filialen und Online-Shop. Großen Stellenwert will das Unternehmen auch zukünftig dem B2B-Geschäft einräumen. Laut Werner sei der Geschäftskundenbereich für den überwiegenden Umsatzanteil verantwortlich. (mh)

Zur Startseite