Deutsche geben mehr Geld aus

Handel liefert sich Rabattschlachten

27.07.2010
Der private Konsum in Deutschland floriert. Aktuelle Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) belegen: Die Anschaffungsneigung der Deutschen ist im internationalen Vergleich die höchste. Als Grund vermuten Experten vor allem die geringe Arbeitslosigkeit. Nach zahlreichen Preisaktionen in den vergangenen Wochen und Monaten erwarten Konsumenten derzeit erneut Rabatte von bis zu 80 Prozent.
DekaBank: "Preisrabatte werde Impulse für das zweite Halbjahr setzen!"
DekaBank: "Preisrabatte werde Impulse für das zweite Halbjahr setzen!"
Foto: Ronald Wiltscheck

Der private Konsum in Deutschland floriert. Aktuelle Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) belegen: Die Anschaffungsneigung der Deutschen ist im internationalen Vergleich die höchste. Als Grund vermuten Experten vor allem die geringe Arbeitslosigkeit. Nach zahlreichen Preisaktionen in den vergangenen Wochen und Monaten erwarten Konsumenten derzeit erneut Rabatte von bis zu 80 Prozent.

Einzelhandel hofft auf Boom

"Bislang war der Einzelhandel in Deutschland kein signifikantes Zugpferd der Wirtschaft. Auch wenn die Lage noch nicht befriedigend ist, werden Sommerrabatte Impulse für das zweite Halbjahr setzen", erläutert Andreas Jörg Scheuerle, Leiter Sachgebiet Europäische Konjunktur und Branchenanalysen bei der DekaBank. Für die positive Grundstimmung bei den deutschen Konsumenten sorgt der stabile Arbeitsmarkt. Laut Scheuerle wirken sich Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten und betriebliche Bündnisse positiv aus.

Auf ein lukratives Geschäft in den kommenden Wochen spekulieren die Einzelhändler. Laut Handelsverband Deutschland ist der deutsche Einzelhandel mit 400.000 Unternehmen und einem Umsatz von fast 400 Milliarden Euro der drittgrößte Wirtschaftszweig in der Bundesrepublik. Eigenen Angaben nach beteiligen sich fast zwei Drittel der Einzelhändler am meist zweiwöchigen Ausverkauf. Neben Warenhäusern und Modeläden sind auch Bau-, Elektro- und Möbelgeschäfte dabei.

"Geiz ist geil" out

Laut GfK schauen Konsumenten immer weniger auf den Preis. So sank der Marktanteil von Billigmarken erstmals seit vier Jahren. Im Gegensatz dazu erfreuen sich Produkte im mittleren Preissegment wachsender Beliebtheit. Die Marktanteile von Discountern wie Aldi oder Lidl gingen in den vergangenen Monaten zurück. "Die Rückbesinnung zu mehr Qualität spiegelt den Optimismus der Straße wider", erklärt Scheuerle. "In der Krise haben die Verbraucher festgestellt, dass sie beim Kauf von Billigwaren zwar kurzfristig sparen, ihr Geld aber langfristig in den Sand setzen", so GfK-Experte Wolfgang Adlwarth. (pte/rw)

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