Cloud & Co.

Welche Trends Systemhäuser für 2012 sehen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Wie in den vergangenen drei Jahren haben wir auch 2011 die 75 größten Systemhäuser ausführlich zum IT-Markt 2012 befragt.

Wie in den vergangenen drei Jahren haben wir auch 2011 die 75 größten Systemhäuser ausführlich zum IT-Markt 2012 befragt.

Beim Thema Cloud Computing von einem Megatrend zu sprechen, verbietet sich eigentlich, ein Trend war es vielleicht noch vor zwei Jahren. Mittlerweile ist es für viele Unternehmen fast schon Commodity, Dienste aus der Wolke zu nutzen - privat, aber auch geschäftlich.

Kleine und große Systemhäuser befassen sich nun auch ernsthaft mit diesem Thema: Entweder sie bieten ihren Kunden selbst Cloud-Dienste aller Art an, oder sie vermitteln diese Services und lassen sie von großen Providern bereitstellen. Für fast 90 Prozent der von uns befragten 75 größten Systemhäuser in Deutschland ist Cloud Computing ein ganz wichtiges Geschäftsfeld. Vor einem Jahr war es nur für etwa mehr als die Hälfte (59,3 Prozent) der großen Dienstleister ein wichtiges Thema, und 2009 stand Cloud Computing noch gar nicht auf der Agenda der Top-Systemhäuser in Deutschland.

Zahl der Virtualisierungsprojekte stagniert auf hohem Niveau

Damals war aber Virtualisierung das alles beherrschende Thema, 95,7 Prozent der von uns befragten großen IT-Dienstleister hier zu Lande gaben Mitte 2009 zu Protokoll, dass sie vornehmlich Virtualisierungsprojekte bei ihren Kunden realisieren würden. Dies war für uns ein Grund, da genauer nachzufragen. Im Jahr darauf wollten wir nun von den Systemhäusern wissen, um welche Art von Virtualisierungsprojekten es sich dabei handelt. 2010 gaben knapp 70 Prozent der IT-Dienstleister an, dass sie hauptsächlich Server- und Storage-Infrastrukturen ihrer Kunden auf eine virtuelle Basis bringen. Nur unwesentlich geringer (67,8 Prozent) war damals der Anteil derjenigen, die im Geschäft mit Desktop- und Client-Virtualisierung ihre Zukunft sehen würden.

Doch hier scheint der Höhepunkt der Virtualisierungswelle schon überschritten zu sein. In diesem Jahr glaubt nur noch etwas mehr als die Hälfte der von uns befragten Systemhäuser, dass Unternehmen ihre IT-Infrastruktur noch weiter virtualisieren würden. Sogar im Desktop-Bereich (56,1 Prozent) sieht es so aus, als ob die Bereitschaft, die verbliebenen Fat-Clients aufzugeben, abnehmen würde. Nicht viel anders steht es um das Server- und Storage-Segment: Dort rechnen nur noch 54,4 Prozent der von uns befragten Systemhäuser mit weiterem Virtualisierungsbedarf.

Hier stimmen also die Dienstleister weitgehend mit den großen Virtualisierungsanbietern wie VMware oder Citrix überein. Für sie war das virtualisierte Rechenzentrum nur der Vorläufer zur Cloud. Und offenbar wollen auch immer mehr Business-Anwender von den Vorteilen der Anwendungen aus der "Wolke" profitieren. Darauf deutet das von 33,2 auf 45,5 Prozent gestiegene Interesse an Thema "Outsourcing". Das heißt, trotz der guten konjunkturellen Bedingungen wollen viele Unternehmen ihre eigene IT-Abteilung klein halten oder sie gar ganz aufgeben.

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