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Welche Trends Systemhäuser für 2012 sehen

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Managed Services stärker nachgefragt

Dazu passt auch, dass die so genannten Managed Services nach wie vor en vogue sind. Dies sind die vom externen Dienstleister beim Kunden zu erbringenden Leistungen, etwa Betrieb und Wartung der Clients und Server, ferner Backup der Daten, Absichern der IT-Infrastruktur vor internen und externen Gefahren, Patch-Management und so weiter.

Ein Teil dieser Dienste, wie die Datensicherung oder der Betrieb bestimmter Anwendungen, kann in die Cloud verlagert werden, ein Teil wird sicherlich im kundeneigenen Rechenzentrum verbleiben. Daher haben wir uns bei den großen Systemhäusern hier zu Lande auch danach erkundigt, welche Dienste sie aus der Wolke anbieten wollen. Immerhin tun dies bereits 75,4 Prozent der IT-Dienstleister, wobei wir bei der Fragestellung nicht zwischen der "privaten" und "öffentlichen" Cloud unterschieden haben. Das heißt, auch das auf Cloud-ähnlicher Architektur aufbauende kundeneigene Rechenzentrum ("private Cloud") zählt dazu.

Zusammen mit den Systemhäusern (sieben Prozent), die in nächster Zukunft vorhaben, selbst Cloud-Services anzubieten, steigt der Anteil der "Wolken"-affinen Dienstleister auf 82,5 Prozent. Von diesen Systemhäusern offerieren die meisten (79,5 Prozent) Infrastruktur als Service (IaaS, Infrastructure as a Service) an. Damit ist das klassische Rechenzentrum gemeint, dass mittels Cloud-Technologien mandantenfähig gemacht wurde. Endkunden können dadurch auf viele Bestandteile der eigenen IT-Infrastruktur verzichten, etwa auf Server-Hardware. Kleinere Unternehmen sind durchaus in der Lage, ihr gesamtes Rechenzentrum in die "Wolke" auszulagern.

Doch nur die wenigsten der uns befragten Systemhäuser treten selbst als IaaS -Anbieter an, diese Aufgaben übernehmen meist darauf spezialisierte Provider wie Colt und Akamai oder Hersteller wie IBM. Fujitsu und HP. Systemhäuser vermitteln diese IaaS-Angebote an ihre Kunden, reichern diese Rechenzentrumsleistungen gegebenenfalls mit eigenen Services an und passen sie den Kundenwünschen entsprechend an. Alternativ dazu statten diese Dienstleister die kundeneigenen Rechenzentren mit Cloud-Technologien aus und betreiben diese Data-Center bei Wunsch auch für ihre Kunden. Aus diesen Gründen ist der Anteil der IaaS offerierenden Systemhäuser auch so hoch, schon im Vorjahr war dieser Cloud -Service mit 68,9 Prozent der am häufigsten angebotene.

Software als Service (SaaS) ist dieses Jahr die Nummer zwei im Ranking der am häufigsten angebotenen Dienste aus der "Wolke". Das war im Vorjahr noch nicht der Fall: Gerade mal vier von zehn Systemhäuser hatten 2010 SaaS im Portfolio, aktuell sind es fast Drittel (65,5 Prozent). Damit stieg die Nachfrage Software aus der Wolke enorm an, denn noch vor einem Jahr war diese nur die Nummer sechs der am häufigsten gewünschten Cloud-Services.

2010 boten schon 64, 4 Prozent der Cloud-affinen Systemhäuser hier zu Lande Security als Managed Service an, die Nachfrage nach derartigen Dienstleistungen blieb auch 2011 relativ stabil auf einem hohen Niveau (61,4 Prozent). Ähnlich verhält es sich auch bei dem Thema Cloud-Storage. Fast sechs von zehn Systemhäusern mit Cloud-Erfahrung (59,1 Prozent) bieten ihren Kunden an, ihre Daten in einem Datenzentrum außerhalb ihres Geschäftssitzes zu sichern. Im Vorjahr lag der Anteil der Cloud-affinen Dienstleister, die Backup in der "Wolke" offerierten, auch schon bei beachtlichen 57,8 Prozent.

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