PC-Laden aus Würzburg

Rechtsstreit zwischen Synaxon und Ex-Microtrend-Partner

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Zusatzvereinbarungen zum Synaxon-Partner-Vertrag über die von Distributoren an die Einkaufsgemeinschaft über die Vertragslaufzeit des Partners hinaus zu zahlenden Provisionen haben einen Händler in Würzburg zur Klage gegen die Fachhandelskooperation bewogen.

Zusatzvereinbarungen zum Synaxon-Partner-Vertrag über die von Distributoren an die Einkaufsgemeinschaft über die Vertragslaufzeit des Partners hinaus zu zahlenden Provisionen haben einen Händler in Würzburg zur Klage gegen die Fachhandelskooperation bewogen.

Nach seiner Berufsausbildung zum Wirtschaftsinformatiker hat Ralf Gradl bei einem PC-Fachhändler in Würzburg gearbeitet und dabei auch gute Erfahrungen mit der Fachhandelskooperation Microtrend gesammelt. Daher war es für ihn nur selbstverständlich, dass er nach der Eröffnung seines eigenen 140 Quadratmeter großen PC-Fachgeschäfts in der Würzburger Innenstadt, des PC-Ladens, selbst Microtrend-Partner wurde. Der entsprechende Franchise-Vertrag mit dem damaligen Microtrend-Markeninhaber PC-Spezialist wurde am 24. Januar 2002 unterzeichnet und war damit auch rechtskräftig.

Doch nach fast zehnjähriger Mitgliedschaft bei der Fachhandelskooperation ließ Gradls Zufriedenheit mit deren Leistungen merklich nach. Gegenüber ChannelPartner klagt er vor allem über sinkende Margen, viel zu viele von ihm abzunehmende Microtrend-Flyer. Auch für die Online-Einkaufs- und Informationsplattform "Egis" hat er kein gutes Wort übrig: "Das kann man vergessen!" So stimmten dort seiner Erfahrung nach oft die gelisteten Preise nicht, und auch die dort hinterlegten Datenblätter wären falsch. So sah sich Gradl immer öfter gezwungen, selbst im Web zu recherchieren und zu telefonieren, so dass er in der Benutzung von "Egis" keinen Vorteil für sich sah.

Andere Microtrend-Partner sind hingegen mit dem Einkaufsportal durchaus zufrieden, so zum Beispiel Michael Weber, Einkaufsleiter Opitz Computer in Warburg, NRW: "Ohne die Einkaufsdatenbank stände ich auf dem Schlauch. Das Egis-Modus ist für unseren Bedarf ein Riesenvorteil!"

Für Ralf Gradl war aber die seiner Meinung nach schlechte Performance von Egis noch nicht der entscheidende Grund für den Bruch mit Microtrend, sondern etwas, was er im Herbst 2011 "unter der Hand" erfuhr. Demnach soll es zwischen der aktuellen Microtrend-Markeninhaberin Synaxon und den Distributoren - nach Ansicht von Gradl "geheime" - Vertragsklauseln geben. Denen zu Folge würden einige Distributoren auch noch dann umsatzabhängige Provisionen an Synaxon zahlen, wenn der diese Umsätze abrufender Fachhändler gar nicht mehr Mitglied einer der Synaxon-Kooperationen wie Microtrend mehr ist.

Wie es weiter ging ....

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