Palmisano tritt ab

Rometty übernimmt die ganze Macht bei IBM

26.09.2012
Eine Ära beim IT-Konzern IBM geht zu Ende: Langzeitchef Sam Palmisano gibt auch seine letzten Posten ab. Damit hat nun eine Frau die Macht bei "Big Blue". Bei der IBM in Deutschland steht schon seit über einem Jahr eine Frau an der Spitze.
Virginia Rometty übernimmt das weltweite Ruder bei IBM
Virginia Rometty übernimmt das weltweite Ruder bei IBM
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Eine Ära beim IT-Konzern IBM geht zu Ende: Langzeitchef Sam Palmisano gibt auch seine letzten Posten ab. Damit hat nun eine Frau die Macht bei "Big Blue". Bei der IBM in Deutschland steht schon seit über einem Jahr eine Frau an der Spitze.
Der personelle Wechsel an der Spitze des IT-Konzerns IBM ist komplett: Knapp ein Jahr nach seinem Rückzug vom Chefposten gibt Sam Palmisano nun auch das Amt des Vorsitzenden im Verwaltungsrat auf, dem höchsten Kontrollgremium in US-Firmen. Seine Nachfolgerin wird die bereits im Chefsessel sitzende Virginia Rometty. Sie ist damit die unumstrittene neue Herrscherin über "Big Blue".

Palmisano scheide zum 1. Oktober aus dem Verwaltungsrat aus, teilte IBM am späten Dienstag am Firmensitz in Armonk im US-Bundesstaat New York mit. Er bleibe IBM allerdings noch als Berater erhalten bevor er am 1. Dezember ganz in den Ruhestand gehe. Den Chefposten hatte er bereits zum Jahreswechsel abgegeben.

Der 61-Jährige war 2002 als Konzernchef angetreten und ist seit 2003 auch Vorsitzender des Verwaltungsrats. Er gilt als einer der erfolgreichsten Manager der USA. Palmisano hatte den Computerbauer in einen breit aufgestellten IT-Dienstleister umgeformt, dem selbst die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 wenig anhaben konnte. Zu seinen Entscheidungen zählte, die traditionsreiche PC-Sparte an die chinesische Lenovo zu verkaufen.

Seine Nachfolgerin Rometty, "Ginni" genannt, hatte sich ihre Sporen bei IBM mit der Integration des zugekauften Beratungsgeschäfts von PricewaterhouseCoopers verdient. Die 55-Jährige ist ein Urgestein der Firma. Sie hatte 1981 als Systemtechnikerin angefangen und gehörte später zu Palmisanos wichtigsten Mitarbeitern.

Der heutige IBM-Konzern betreibt Rechenzentren für andere Firmen, verkauft Software oder berät Unternehmen in geschäftlichen Fragen. Das ist wesentlich lukrativer als die Herstellung von Hardware. Andere Computerhersteller wie Hewlett-Packard oder Dell eifern IBM deshalb nach. Vom Hardwaregeschäft der alten "Big Blue" sind im Wesentlichen noch die leistungsstarken Firmenrechner übrig geblieben. Die Niederlassung der IBM in Deutschland wird bereits seit über einem Jahr von einer Frau geleitet. Dort übernahm im Mai 2011 Martina Koederitz den Vorsitz der Geschäftsführung.

(dpa/rb)

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