Gespräche über Übernahme

Qimonda will angeblich unter die Fittiche von Formosa Plastics

11.02.2009
Laut einem chinesischen Zeitungsbericht ist die insolvente Infineon-Tochter an die taiwanesische Nanya-Mutter Formosa Plastics wegen einer möglichen Übernahme herangetreten.

Laut einem Bericht in der chinesischsprachigen "Commercial Times" ist die insolvente Infineon-Tochter an die taiwanesische Nanya-Mutter Formosa Plastics wegen einer möglichen Übernahme herangetreten.

Wie das Nachrichtenmagazin Bloomberg die deutsche "Wirtschaftswoche" zitiert, ist Qimonda mit verschiedenen Herstellern in Asien im Gespräch. CSMC Technologies, ein Bereich von China Resources Microelectronics, soll bereits Interesse bekundet haben, Qimonda zu übernehmen und mit dem deutschen DRAM-Hersteller schon seit Monaten in Verhandlungen stehen.

Die Formosa Plastics Group (FPG) ist eines der größten Privatunternehmen Taiwans, zu ihr gehören unter anderem Nanya und Inotera Memories. Aus FPG hervorgegangen sind auch Via Technologies, First International und der Handy-Hersteller HTC, alle unter der Leitung der Schwiegersöhne beziehungsweise Töchter von Unternehmensgründer Wang Yongqing (Wang Yung-ching).

Wie die "Commercial Times" berichtet, haben an einem Treffen zwischen FPG und Qimonda auch Manager von Inotera, einem Joint-Venture zwischen Micron und Nanya, teilgenommen.

Inotera-Präsident Charles Kao hat zuvor geäußert, dass ein Rettungsplan unterwegs sei, der die Konsolidierung zwischen Micron Technology, Nanya und Inotera vorsieht und nach einem Konsens dem taiwanesischen Wirtschaftsministerium vorgelegt werden soll.

Taiwans Regierung hat unlängst bekräftigt, die einheimische DRAM-Industrie retten zu wollen. Die Rettungspläne sehen als Bedingung unter anderem eine Konsolidierung in Asien vor. Im Gespräch war dabei auch, dass der taiwanesische Staat den drittgrößten DRAM-Hersteller Elpida Memory aus Japan übernimmt. Entsprechende Gerüchte hat die zuständige Behörde aber vorerst zurückgewiesen.

Wie es heißt, ist ProMOS, auf Platz sieben der Top 10, schwer ins Straucheln geraten. Selbst Samsung auf Platz eins der Weltrangliste hat im vierten Quartal 2008 immense Umsatzeinbußen gehabt. Von den Top 10 gab es kaum einen Hersteller, der nicht um mindestens 30 Prozent am Umsatz verloren hat, nur die amerikanische Micron hat die Krise mit einem Minus von 16,4 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2008 halbwegs gemeistert.

Sollte die taiwanesische Regierung den Hersteller und andere vor der Insolvenz bewahren, wäre die zweite Bedingung, dass die Hersteller sich für Applikationen Made in Taiwan verpflichten. (kh)

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