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3Com-Tochter H3C im Aufbau – "jeder Kunde muss gewonnen werden"

11.08.2009
H3C, 3Com-Tochter mit Großkundenambition, beginnt jetzt in Deutschland. Verkaufsdirektor Stefan Schenk erklärte, wie er in mühsamer Handarbeit Kunden gewinnen will.

Vermutlich ist für Stefan Schenk sein neuer Arbeitsplatz bei 3Com-Tochter H3C eine glänzende Wahl. H3C kann wenig verlieren und viel gewinnen. Das weiß der neue Verkaufsdirektor von H3C Deutschland, der zuvor bei Netzwerker Allied Telesys Deutschland das mittlere Desaster Großkunden mitverantwortete. Bei Allied nämlich scheiterten in den Jahren 205 bis 2008 diverse Triple Play-Aufträge an hausinternen Fehlern, wobei vor allem Lieferprobleme und nicht ausreichend kalkulierte und personell genügend besetzte Projektumfänge dem Hersteller und vor allem dessen Kunden zusetzten. Die Folge: Im Februar 2008 stoppte ATi seine NSP-Abteilung (Netzwerk-Service-Provider) und entließ nach internen Machtkämpfen seine Führungsmannschaft um Maik Lankau.

Schenk, der mit Lankau ging, kam im Juni 2008 zu 3Com und avancierte dort zum Sales Director Deutschland. Ende Mai wechselte er zu der im Aufbau befindlichen 3Com-Tochter.

Diese hat in diesem Mai nicht nur zwei Switches der Enterprise-Klasse, den "H3C S12500" und den "H3C S5800", vorstellen können, sondern sich eine Vertriebsstruktur gegeben, die es Schenk und den 13 Mitarbeitern möglich machen soll, im Netzwerk-Markt sich als vor allem Cisco-Alternative zu positionieren.

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Nun weiß Schenk genau, dass 3Com mit seiner spektakulären Abkündigung des Switches "Corebuilder" im Jahr 2000 bei Großunternehmen, darunter zum Beispiel der Deutsche Telekom, buchstäblich verbrannte Erde hinterlassen hat; er weiß ebenso, dass auch die weitere 3Com-Geschichte, die vom 2003 ins Leben und 2008 beendeten Joint Venture H3C mit dem chinesischen Tk-Anbieter Huawei, dem fehlgeschlagenen Verkauf der Mutter 3Com an Investor Bain Capital bis hin zu dem halben Umzug des Managements nach Peking reicht, nicht gerade vorbehaltsloses Vertrauen bei der anvisierten Zielgruppe produziert. Weshalb Schenk auch gegenüber ChannelPartner die Marschroute von H3C so formuliert: "Dieses Jahr sorgen wir für das Branding."

Dazu schweifen neun Mitarbeiter aus, die jedem Enterprise-Kunden erklären sollen, warum H3C für sie als sogenannte "zweite Quelle" in Frage komme. Die griffbereiten Argumente lauten im Fall des Zuhörens: "weit besseres Preis-/Leistungsverhältnis als es Cisco bieten" kann; ferner die "Komplettheit der Funktionen" der H3C-Switches, so Schenk. Der Manager meint damit unter anderem "moderne ASICs", umfassende Standards, die bei allen H3C-Komponenten selbstverständlich seien, sowie das Netzwerk-Management-System "Intelligent Management Center", womit komplette heterogne Netze administriert werden können, und die breite Palette an Sicherheits-Appliances.

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