InfoWatch-Report

Wo gehen all die Daten verloren?

12.02.2010
Im ersten Halbjahr 2009 wurden pro Tag durchschnittlich 2,3 Datenpannen bekannt. Welche Unternehmen davon besonders betroffen waren, erläutert der jüngste Bericht des Kaspersky-Spin-offs InfoWatch: "Global Research on Data Leaks 2009".
Natalya Kaspersky, CEO von InfoWatch: "Da hatten wohl einige Banken kein DLP-System im Einsatz gehabt!"
Natalya Kaspersky, CEO von InfoWatch: "Da hatten wohl einige Banken kein DLP-System im Einsatz gehabt!"
Foto: Ronald Wiltscheck

Natalya Kaspersky ist zwar von ihrem Mann und Kaspersky-Mitbegründer, Eugene Kaspersky schon länger geschieden, dennoch sitzt sie weiterhin dem Aufsichtsrat von Kaspersky Lab vor. Mittlerweile führt sie aber auch des Kaspersky-Spin-offs InfoWatch als CEO an.

Dieses 2002 ins Leben gerufene Security-Unternehmen hat nun einen Bericht über die Ursachen von Datenverlusten weltweit veröffentlicht: "Global Research on Data Leaks 2009". Darin informiert InfoWatch über alle 2009 veröffentlichten Meldungen über Datenlecks. So hat deren Anzahl im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 zugenommen und ist auf eine Größe von durchschnittlich 2,3 veröffentlichten Datenpannen pro Tag angewachsen. Darunter fallen dann auch so berühmte Fälle wie die bei der Deutschen Telekom, SchülerVZ und bei dem Finanzdienstleister AWD.

Auf das Konto von Behörden, Ämter und Regierungsstellen gehen 21 Prozent aller 2009 veröffentlichten Datenpannen
Auf das Konto von Behörden, Ämter und Regierungsstellen gehen 21 Prozent aller 2009 veröffentlichten Datenpannen
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Im zweiten Halbjahr 2009 hat die Anzahl der bekannt gewordenen Datenlecks allerdings auf durchschnittlich zwei täglich abgenommen. InfoWatch führt dies auch auf die Finanzkrise und damit einhergehende Pleiten zurück, aber auch die Beachtung derartiger Fälle seitens der Massenmedien hat nach Ansicht von InfoWatch abgenommen.

Nichtsdestotrotz glaubt auch der russische Security-Spezialist, dass die verstärkt installierten DLP-Systeme (Data Leak Prevention) zu dieser an sich positiven Entwicklung beigetragen haben. Laut Natalya Kaspersky haben aber wohl die wenigsten Banken DLP-Appliances im Einsatz, damit wäre wohl der Schmuggel von Kontoinformationen auf eine CD nicht möglich gewesen.

Denn nach wie vor gehen die meisten Daten auf diese Weise in der Privatwirtschaft (61,8 Prozent) verloren. Gemeinnützige Organisationen, Schulen und Ausbildungsinstitute waren 2009 für 13,3 Prozent der weltweit verzeichneten Datenlecks verantwortlich. Behörden, Ämter und Regierungsstellen gehen noch sorgloser mit unsere Daten um: 21 Prozent aller 2009 veröffentlichten Datenpannen gehen auf deren Konto. (rw)

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