Hohe Treffergenauigkeit

USB-Stick geht auf Porno-Jagd

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wer einen PC nach pornografischen Bildern durchsuchen will, kann dies künftig bequem mit einem USB-Stick nebst Software tun.

Das IT-Forensik-Unternehmen Paraben hat mit dem "Porn Detection Stick" einen USB-Stick für die Porno-Jagd veröffentlicht. Die Software auf dem Datenträger untersucht die Festplatte sowie externe Laufwerke auf pornografische und möglicherweise illegale Bilder. So können nicht nur Computer am Arbeitsplatz sauber gehalten werden, sondern insbesondere auch von Kindern genutzte PCs.

"Für mich als Mutter war es sehr wichtig, ein Tool zu schaffen, das Eltern die Möglichkeit gibt, Risiken für ihre Kinder aufzuspüren", sagt Paraben-CEO Amber Schroader. Der USB-Stick soll dabei andere Ansätze wie Web-Filtersoftware als zusätzlicher Schutzmechanismus von Kindern ergänzen. Jedenfalls verspricht Paraben eine beeindruckende Treffergenauigkeit von 99 Prozent bei der Suche nach pornografischen Bildern.

Suchschärfe kann angepasst werden

Der Porn Detection Stick nutzt dem Hersteller zufolge eine Reihe fortschrittlicher Algorithmen, um Bilder auf eine möglicherweise pornografische Natur zu untersuchen. Dazu werden unter anderem Gesichtszüge, Hautfarben, Bildhintergründe und die Form bestimmter Körperteile untersucht. Dabei verspricht Paraben eine Fehlerkennungsrate von weniger als einem Prozent, obwohl sexuelle Anrüchigkeit bekanntlich relativ ist und beispielsweise Bikini-Fotos aus dem Urlaub schwierig einzuordnen sind.

"Da ist Skepsis verständlich, aber die Software auf dem Porn Detection Stick bietet einen Empfindlichkeitsregler", sagt Gavin Gustafson, Paraben Marketing & PR. Wie scharf die Software reagiert, kann somit je nach Anwendungsfall eingestellt werden. "Die Mutter eines Zwölfjährigen könnte Bikini-Fotos als unangebracht erachten, während die Werbeagentur eines Strandressorts das wohl nicht so sehen wird", so Gustafson. Mit den passenden Einstellungen könne die Fehlerkennungsrate jedenfalls auf den sehr geringen Wert gedrückt werden.

Laut Paraben kann der Porn Detection Stick einen Computer mit 500 GB Festplattenplatz und mehr als 70.000 Bildern in eineinhalb Stunden durchforsten. Damit sollen beispielsweise Fotos aufgespürt werden, die sich an Webfiltern vorbeigeschummelt haben. Denn Kinder würden im Internet schon mit durchschnittlich elf Jahren auf pornografische Inhalte stoßen, so das Unternehmen.

Einschränkung des Produkts: Es kann nur Fotos analysieren. Aber im modernen Web sind auch Downloads anzüglicher Videoinhalte meist nur wenige Klicks entfernt. Doch "bald" soll laut Paraben auch eine Video-Suche kommen.
Jedenfalls ist der Porn Detection Stick beim Hersteller für knapp 100 Dollar erhältlich. Als Distributor in Deutschland gibt Paraben auf seiner Homepage die SFC GmbH in Hoesbach an, außerdem als Reseller die mh Service GmbH in Karlsruhe. (pte/tö)

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