Einkaufshilfe für Reseller

Das sind die besten Solid State Disks

10.11.2009
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Die Nachfrage von Kunden nach SSD-Lösungen nimmt zu, wie Marktbeobachter berichten. Damit Sie auf dem Laufenden sind und wissen, welche Produkte was taugen, Können Sie im aktuellen Test unserer Kollegen der PC-Welt nachlesen, den wir für Sie aufbereitet haben.

Die Nachfrage von Kunden nach SSD-Lösungen nimmt zu, wie Marktbeobachter berichten. Damit Sie auf dem Laufenden sind und wissen, welche Produkte was taugen, Kkönnen Sie im aktuellen Test unserer Kollegen der PC-Welt nachlesen, den wir hier für Sie aufbereitet haben.

Die Solid State Drive (SSD) speichert Daten in Flash-Speicherchips. Durch den direkten Zugriff auf Speicherzellen erreicht eine SSD viel höhere Transferraten und kürzere Zugriffszeiten als eine herkömmliche Festplatte, die rotierende Datenscheiben (de)magnetisiert. Neben dem Tempovorteil ist eine SSD auch robuster und arbeitet völlig geräuschlos, da die Flash-Festplatte keine beweglichen Teile wie Spindelmotor und Schreib-Lese-Köpfe benötigt. Eine ausführliche Gegenüberstellung der beiden Speicher-Techniken mit allen Vor- und Nachteilen bietet unser Beitrag "Duell der Speichertechniken: Festplatte versus SSD".

Der direkte Zugriff auf Speichersektoren verhilft einer SSD zu sehr hohen sequenziellen Transferraten. In diesem ungepufferten Betriebsmodus erreicht eine SSD ihr theoretisches Maximum, das in der Praxis nur sehr selten realisiert wird; etwa beim Lesen und Schreiben riesiger Mengen kleiner Dateien. Deshalb stellen die SSD-Hersteller die sequenzielle Transferleistung in den Vordergrund. Die SSD-Modelle bis 300 Euro kommen im Test beim sequenziellen Lesen respektive Schreiben auf maximale Datenraten von bis zu 253 beziehungsweise 238 MB/s. Zum Vergleich: Die bisher beste herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte im Test, die Seagate Momentus 7200.4 ST9250410AS, kam beim sequenziellen Lesen und Schreiben auf fast 100 MB/s.

SSD-Tempo: Achten Sie auf die Praxis-Tranferleistung

Gute SSD-Modelle erreichen in der Praxis die doppelte bis dreifache Transferleistung einer herkömmlichen Festplatte
Gute SSD-Modelle erreichen in der Praxis die doppelte bis dreifache Transferleistung einer herkömmlichen Festplatte

Wichtig für den Alltagseinsatz ist die Praxis-Datenrate und nicht die sequenzielle Transferleistung, mit der die Hersteller gerne werben. In unserem Praxis-Benchmark führen wir Lese-, Schreib- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Die hier ermittelten Datenraten liegen naturgemäß deutlich unter den sequenziellen Transferraten, geben aber einen guten Anhaltspunkt, wie schnell eine SSD im Alltag tatsächlich ist. Die aktuell zehn besten SSD-Modelle bis 300 Euro erreichten beim Lesen inzwischen sehr hohe Geschwindigkeiten: Die Datenrate lag zwischen 81 und 99 MB/s.

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Praxis-Schreibrate der besten SSD-Modelle bis 300 Euro
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Praxis-Schreibrate der besten SSD-Modelle bis 300 Euro

Anders sieht es beim Schreiben aus: SSD-Modelle ohne Pufferspeicher schaffen hier mit Mühe rund 20 MB/s. Selbst eine SSD wie die Patriot Warp SSD V3 128 GB PE128GS25SSDR3, die auf zwei SATA-Controller zurückgreift, kommt ohne Cache-Chip nicht an die 30-MB-Marke heran. Diese SSD-Modelle erreichen also noch nicht einmal das Niveau der besten 2,5-Zoll-Festplatten. Die Scheibendreher erzielen auf den inneren Datenspuren bis zu 19 MB/s und auf den äußeren Spuren maximal 36 MB/s, packen also im Mittel fast 28 MB/s. Eine SSD der 300-Euro-Klasse mit Pufferspeicher kann hingegen Daten mit über 80 MB/s schreiben (siehe Balkendiagramm links) und ist damit fast dreimal so schnell wie eine klassische 2,5-Zoll-Festplatte. Die Unterschiede zwischen Erstplazierten, dem Modell von Transcend und dem Tabellenschlusslich Mtron sind groß, wie die Grafik zeigt. So schafft die SSD von Transcend 93,6 MB/s, die Mtron "nur" 38,2 MB/s.

SSD-Zugriffszeiten: bis zu 140 Mal so flink
Bei herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatten muss die Laufwerkssteuerung zunächst den gewünschten Datensektor suchen, den zuständigen Schreib-Lese-Kopf dorthin bewegen und warten, bis der Kopf ruhig über der Spur läuft. Je nach Modell dauert das zwischen 6 und 10 Millisekunden. Eine SSD kann hingegen jede Speicherzelle direkt ansteuern und benötigt so durchschnittlich nur ein hundertstel dieser Zeitspanne. Das heißt in der Praxis beispielsweise, dass die Datei- und Index-Suche auf einer SSD spürbar schneller geht. Bei den aktuell zehn besten SSD-Modellen im Test bewegt sich die durchschnittliche Zugriffszeit zwischen 0,08 und 0,26 Millisekunden.

SSD-Kosten: Mit zwei Euro pro Gigabyte müssen Sie rechnen
Der SSD-Geschwindigkeitsrausch hat seinen Preis. Während bei einer 2,5-Zoll-Festplatte das Gigabyte schon ab 17 Cent zu haben ist, müssen Sie dafür bei einer guten SSD mindestens das 12fache berappen. Doch die Investition lohnt sich. Wenn Sie Ihren Rechner - ob Notebook, Netbook oder High-End-PC - mit einer sehr schnellen SSD als Systempartition starten, halbiert sich in der Regel die Wartezeit, bis Windows XP und Vista eingabebereit sind. Applikationen starten signifikant schneller. Eine voluminöse PDF-Datei oder eine großzügig bebilderte Powerpoint-Präsentation ist ruckzuck geladen. Und die Zeitspanne beim Level-Wechsel aktueller PC-Spiele verkürzt sich ebenfalls eindrucksvoll.

Testsieger: Die Kingston SSD Now V+ SNV225-S2/64GB erreicht flotte Datenraten und reaktionsschnelle Zugriffszeiten. Insbesondere die Transferleistung im Praxisalltag überzeugt. Hinzu kommt die sehr gute Ausstattung. Hervorzuheben ist hier der üppige Pufferspeicher von 128 MB. Zudem gewährt Kingston drei Jahre Garantie auf die SSD Now V+. Damit holt sich die Kingston SSD Now V+ die Gesamtnote sehr gut und geht als neuer Testsieger der SSDs bis 300 Euro aus dem Test hervor. Das gleiche Urteil gilt für das Preis-Leistungs-Verhältnis der Kingston SSD Now V+. Es fällt sehr günstig aus.

Tempo-Tipp: Die Corsair P128 CMFSSD-128GBG2D trumpfte im Test mit exzellenten Praxis-Datenraten, einer sehr guten sequenziellen Transferleistung und pfeilschnellen Zugriffszeiten auf - und räumt damit unsere Empfehlung "Tempo-Tipp" ab. Obendrein besitzt die SSD ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Einziger Wermutstropfen der 128-GB- SSD ist die vergleichsweise niedrige MTBF von einer Million Stunden.

Preis-Tipp: Bei der OCZ-SSD Agility 120GB kostet das Gigabyte nur 2,35 Euro pro Gigabyte. Damit besitzt die SSD das derzeit beste Preis-Leistungs-Verhältnis und holt sich unsere "Preis-Tipp"-Auszeichnung. Zudem gewährt OCZ drei Jahre Garantie auf die Agility 120GB. Herausragend bei den Tempomessungen waren die flotten Zugriffszeiten, während wir der 120-GB-SSD für ihre Transferraten nur ein "gut" ins Zeugnis schreiben.

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