Wie NetApp durch die Krise kommt

Erfolgsfaktor Effizienz

15.12.2009
Mit einer geschickten Marketingstrategie, die den Faktor "Storage Effizienz" in den Mittelpunkt rückt, bleibt Speicherhersteller NetApp in der Wirtschaftsflaute erfolgreich.

Während bei den meisten Hardwareherstellern Wehklagen herrscht, zeigt sich der Storage-Spezialist NetApp vom Abschwung unbeeindruckt: Der Umsatz von 1,75 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr des Fiskaljahres 2010, das am 01.05.2009 begann, lag gerade einmal um zwei Prozent unter dem des gleichen Halbjahres 2009, der Reingewinn nach GAAP-Rechnungslegung (Generally Accepted Accounting Principles) konnte mit 147 Millionen Dollar sogar fast verdoppelt werden. Auch im deutschen Markt zeigt sich dieser Trend: Nach Zahlen von IDC konnte der Hersteller im Bereich "Open Systems Hardware" hierzulande das Kopf-an-Kopf-Rennen mit EMC im zweiten und dritten Quartal 2009 mit jeweils über 22 Prozent Marktanteil für sich gewinnen.

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Bei den Partnern, über die der Hersteller rund 85 Prozent seines Geschäfts abwickelt, sieht es ähnlich positiv aus: "Wir konnten den Umsatz mit NetApp-Produkten gegenüber dem Vorjahr fast verdoppeln", sagt Oliver Kügow, der als Geschäftsführer des Platinum-Partners Teamix für das aktuelle NetApp-Fiskaljahr rund fünf Millionen Euro Umsatz anpeilt. Für das übernächste Fiskaljahr hat das Systemhaus bereits die nächste Partnerstufe mit mindestens sieben Millionen Euro Umsatz im Blick: "Wir sind von der Krise überhaupt nicht betroffen."

Auch bei Anders & Rodewyk, NetApp-Partner der ersten Stunde, stehen die Zeichen auf Wachstum: "Wir können in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung von 30 bis 40 Prozent verzeichnen", sagt Geschäftsführer Bernward Anders. Besonders im Gesundheitsbereich sei die Nachfrage aufgrund gesetzlicher Bestimmungen enorm gestiegen.

Der Erfolg von NetApp liegt nach Ansicht von Kügow an den passenden Produkten und einem guten Timing: "Storage Efficiency ist die richtige Story zur richtigen Zeit." Die bessere Ausnutzung von Speicherkapazität sei angesichts rasant wachsender Datenmengen und knapper Budgets ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Dazu kommt der Virtualisierungs-Boom, der auch neuen Storage-Bedarf schafft: "Kunden, die bisher keinen zentralisierten Speicher hatten, benötigen jetzt plötzlich welchen."

Den aktuellen Cloud-Computing-Trend (siehe auch Interview) sehen beide Partner gelassen: "Das ist doch nur ein neuer Begriff für Outsourcing", sagt Bernward Anders. Die Kunden hingen zudem viel zu sehr an ihren Daten, als dass sie diese leichtherzig Cloud-Providern anvertrauen würden: "Ich sehe die Zukunft eher in internen Clouds." Kügow hofft gar, als Infrastrukturanbieter der eigentliche Gewinner des Cloud-Booms zu sein: "Beim Goldrausch haben ja auch die am meisten verdient, die Schaufeln verkauft haben."

Lesen Sie auf der folgenden Seite ein Interview mit Netapp Channel-Manager Dieter Schmitt.

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