Vorstandswechsel bei Giagset

Arques brüskiert Siemens

15.02.2010
Der Münchener Finanzinvestor Arques denkt nicht daran, bei seiner Telefon-Tochter Giagaset klein beizugeben. Er hat zwei neue Vorstände installiert - und einen alten Siemens-Vertrauten verabschiedet.
Der vorübergehende Gigaset-Geschäftsführer Michael Hütten, den Siemens aus dem Amt geklagt hatte, wechselt in den Aufsichtsrat von Gigaset.
Der vorübergehende Gigaset-Geschäftsführer Michael Hütten, den Siemens aus dem Amt geklagt hatte, wechselt in den Aufsichtsrat von Gigaset.
Foto: Gigaset Communications GmbH

Der Münchener Finanzinvestor Arques denkt nicht daran, bei seiner Telefon-Tochter Gigaset klein beizugeben. Er hat zwei neue Vorstände installiert - und einen alten Siemens-Vertrauten verabschiedet.

Während der frühere Gigaset-Chef und langjährige Siemens-Manager José Costa e Silva Gigaset verlässt; werden der frühere Varta- und Viag-Interkom-Manager Hans-Burghardt Ziermann und der bisherige Vice President Operations bei Arques, Wolfgang Scheid, für Vertrieb und Restrukturierung sowie Personal zuständig sein. Die Stelle von Costa e Silva werde später besetzt, teilte Arques mit. Ebenso werde über den Vorsitz in der Geschäftsführung später entschieden.

Der vorübergehende Gigaset-Geschäftsführer Michael Hütten, den Siemens aus dem Amt geklagt hatte, wechselt in den Aufsichtsrat von Gigaset.

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Ob Siemens mit dieser Personalrochade einverstanden sein kann, steht dahin. Beobachter nehmen allerdings an, dass der ehemalige Gigaset-Besitzer Siemens sowieso schon auf der Suche nach einem neuen Investor für den Münchener Telefonanbieter ist und insofern die hausinternen Querellen um Gigaset gelassen abhakt. Allerdings gehen Beobachter auch davon aus, dass Arques mit seiner Personalpolitik andeutet, sich im Fall einer Auszahlung nicht einfach abspeisen zu lassen.

Der Münchener Konzern hatte Gigaset im Herbst 2008 an Arques verkauft; es besitzt knapp 20 Prozent von dessen Anteilen. Neueigentümer Arques hält etwas mehr als 80 Prozent. Im Verkauf mitbeinhaltet war die Zusicherung Siemens, die einstige Tochter SHC (Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co. KG) zu sanieren. Dafür legte Siemens insgesamt 70 Millionen Euro dem Verkauf bei.

Im Moment streiten sich die beiden Anteilseigner in mehreren Fällen vor Gericht beziehungsweise einem Schiedsgericht. (wl)

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