BITKOM und Institut Aris

Internetnutzer lesen selten AGB

02.05.2012
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind oft unverständlich. Deshalb liest sie nicht einmal jeder Zehnte.
Wer schnell bestellen möchte, hält sich nicht lange beim Lesen der AGB auf.
Wer schnell bestellen möchte, hält sich nicht lange beim Lesen der AGB auf.
Foto: Christian Toepfer

Lange und unverständliche Allgemeine Geschäftsbedingungen sind nicht jedermanns Lieblingslektüre. Dass sie die AGB immer lesen, sagen in einer aktuellen Umfrage sogar nur sechs Prozent der befragten 1.300 Teilnehmer. Im Auftrag des BITKOM-Verbandes interviewte das Institut Aris im April 2012 mehr als 1.300 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, darunter 1.000 Internetnutzer.

Demnach liest etwa jeder Fünfte (23 Prozent) niemals die AGB. 16 Prozent der Befragten geben an "manchmal" und 17 Prozent "selten" die Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Augenschein zu nehmen. Ein Drittel der Befragten macht keine Angaben. "Unsere Vermutung hat sich bestätigt, dass nur eine Minderheit im Internet das Kleingedruckte liest", sagt der BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Das Desinteresse liege oft an mangelnder Klarheit und Verständlichkeit der AGB, moniert der BITKOM. So verstehen 22 Prozent der Internetnutzer die AGB nicht. Mit 53 Prozent sprechen sich mehr als die Hälfte aller Umfrageteilnehmer für verständlichere Formulierungen aus. "Das Dilemma liegt darin, dass Unternehmen die AGB so formulieren müssen, dass sie juristisch optimal aufgestellt sind. Der Verständlichkeit kommt das nicht zugute", so Kempf. "Anbieter sollten überlegen, ob für Benutzer wichtige Themen - ergänzend zu den juristischen Formulierungen - in Form eines Frage-Antwort-Katalogs verständlicher formuliert werden können." (bz)

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