Oracle-Geschäftsführer Jürgen Kunz im Gespräch

"Es war ein wirklich gutes Jahr für Oracle"

27.08.2008
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 war laut Jürgen Kunz, Geschäftsführer von Oracle Deutschland, sehr gut. Mit einem Umsatzplus von gut 30 Prozent erreichte die weltweit fünftstärkste Oracle-Niederlassung die Planvorgaben - und das Partnersoll.
Jütrgen Kunz, Geschäftsführer Oracle Deutschland plädiert für eine "ausführliche Beschäftigung der Partner mit Oracle.
Jütrgen Kunz, Geschäftsführer Oracle Deutschland plädiert für eine "ausführliche Beschäftigung der Partner mit Oracle.

Von Wolfgang Leierseder

Die Region EMEA bilanzierte einen Umsatz von 7,9 Milliarden Dollar - eine Steigerung von 32 Prozent gegenüber dem Fiskaljahr 2007. Laut unwidersprochenen Schätzungen des Marktforschungsinstitutes Lünendonk setze Oracle in Deutschland rund 620 Millionen Euro um - gegenüber 527 Millionen Euro im Fiskaljahr 2006/07.

Das und der Umstand, dass Oracle laut Geschäftsführer Jürgen Kunz in "jedem Segment" zulegen konnte, lässt veranlasst die Münchener Filiale des größten Datenbank-Anbieters der Welt zu den schönsten Hoffnungen.

Zum Beispiel sagte Kunz im Gespräch mit ChannelPartner, er sei überzeugt, Oracle könne SAP in dessen ureigensten Gebieten, der Software für Kundenbeziehungen (CRM) "überholen". Warum? "Wir haben die bessere Software."

Wer sich so überzeugt zeigt, geht auch mit weiteren optimistischen Prognosen großzügig um. Etwa, was die Integrationsfähigkeit des Unternehmens angeht. Nicht weniger als 50 Akquisitionen hat Oracle in den letzten sechs Jahren getätigt, darunter die Software-Schwergewichte Siebel, J.D Edwards, Peoplesoft, Hyperion und zuletzt Middleware-Anbieter Bea. Für alle konstatiert Kunz: "Wir haben die richtige Strategie." Und damit das nicht zu euphorisch klingt, was etwa angesichts der Einschätzungen von Analysten, die Bea-Kunden seien verunsichert, und den harschen Worten diverser Marktbeobachter, Oracle habe nur Kunden, nicht jedoch Technologie gekauft, nahe liegt, kontert Kunz: "Mittlerweile fragt uns die Industrie, wie macht ihr das als Prozess?" Die Antwort Oracles laute: "Wir haben eine eigene Taskforce für Übernahmen. Diese plant minutiös, das heiß, sie evaluiert den Übernahmekandidaten nicht nur genau, sondern legt im Fall der Übernahme alle Prozesse zur Integration genau fest." Bislang habe sie sich noch nicht geirrt - nicht einmal bei der Zahl der Entlassungen.

Mit der Folge, dass Oracle heute nicht weniger als 9.600 Produkte anbietet. "Dadurch können wir uns vom Wettbewerb sehr stark differenzieren", listet Kunz als eine zentrale Stärke der Ellison-Company auf. Und als weitere, dass Oracle besser den je auf Kundenanforderungen reagieren könne. "Wir verstehen Kunden viel besser als früher. Heute können wir in vertikalen Märkten mit spezialisierten Mannschaften dienen. Diese verstehen von der Entwicklung der Märkte bis zum Verkaufsprozess der Produkte, wie diese Märkte spezifisch agieren."

Zur Startseite