Halbjahresbilanz

Bechtle verliert, Cancom gewinnt

11.08.2009
Wegen der anhaltenden Nachfrageflaute hat Bechtle im zweiten Quartal 2009 Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Wettbwerber Cancom konnte hingegen mehr erlösen als 2008.

Wegen der anhaltenden Nachfrageflaute hat Bechtle im zweiten Quartal 2009 Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, die aber nicht ganz so deutlich ausfielen wie befürchtet. Wie das Unternehmen mitteilte, brach das Ergebnis vor Steuern zwischen April und Ende Juni 2009 um 40,6 Prozent auf 6,8 Millionen Euro ein. Der Umsatz erreichte Millionen Euro, was einem Minus von 6,3 Prozent entspricht.

Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 319 Millionen Euro und einem Vorsteuergewinn von 6,7 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente der Konzern im zweiten Quartal 4,8 (Vorjahr: 8,4) Millionen Euro . Einen konkreten Ausblick für 2009 gab Bechtle weiterhin nicht ab, bekräftigte aber die Einschätzung, dass Umsatz und Ergebnis spürbar unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden.

Deutschlands zweitgrößtes Systemhaus, das der Flaute zuletzt mit Kurzarbeit und vereinzeltem Personalabbau begegnete, kündigte an, weiterhin auf "differenzierte" Maßnahmen zur Ertragssicherung zu setzen, die sowohl auf die Kosten- als auch die Erlösseite gerichtet seien.

Konkret heißt das laut Bechlte-CEO Olemotz weiterhin Kurzarbeit, allerdings schloss er auch nicht aus, dass mitunter weitere Stellen gestrichen werden. Daneben würden auch Investitionen verstärkt auf den Prüfstand gestellt.

So wird laut Olemotz die Expansion des Handelssegments, wo Bechtle ursprünglich noch für 2009 den Eintritt in einen Ländermarkt in Osteuropa geplant hatte, zeitlich verschoben. Dieser Schritt werde in diesem Jahr nun "nicht spürbar" gegangen, sagte Olemotz, verwies aber darauf, dass die Vorarbeiten für diesen Markteinstieg noch 2009 abgeschlossen werden sollen. (Dow Jones)

Wachstum bei öffentlichen Auftraggebern

Im Segment "IT-Systemhaus und Managed Services" erzielte Bechtle im zweiten Quartal 2009 einen Umsatz von 216,0 Millionen Euro (Vorjahr: 220,1 Millionen). Bei einem Rückgang von nur 1,9 Prozent und vor dem Hintergrund der Investitionszurückhaltung im Industriesektor wirkte vor allem die Nachfrage der öffentlichen Hand nach IT-Projekten stabilisierend. Hier verbuchte der Konzern im Berichtsquartal ein Wachstum von 21,5 Prozent.

Während sich durch die Einbeziehung der österreichischen Systemhäuser der Auslandsumsatz im ersten Halbjahr um 2,2 Prozent auf 68,7 Millionen Euro steigern ließ, verzeichneten die inländischen Systemhäuser einen Umsatzrückgang von 1,7 Prozent auf 354,6 Millionen Euro. Der organische Umsatz im Segment "IT-Systemhaus & Managed Services" fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent geringer aus.

Das operative Ergebnis (EBIT) im Segment IT-Systemhaus & Managed Services sank im zweiten Quartal 2009 um 47,5 Prozent auf 3,8 Millionen Euro. Die EBIT-Marge beläuft sich somit auf 1,8 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent). Diesen Rückgang erklärt sich Bechtle hauptsächlich durch die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl bei gleichzeitig geringerer Auslastung zurückzuführen. Das EBIT-Ergebnis stieg von 3,0 Millionen Euro im ersten Quartal 2009 auf aktuell 3,8 Millionen Euro. Bechtles EBIT-Marge verbesserten sich von QI auf QII/2009 von 1,5 Prozent auf 1,8 Prozent.

Bechtle bekräftigte, dass Umsatz und Ergebnis 2009 spürbar unter dem Niveau von 2008 liegen werden. 2008 erlöste das Systemhaus europaweit 1,43 Milliarde Euro und erzielte einen Vorsteuergewinn von 61,5 Millionen Euro.

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