Windows-Tuning

10 Registry-Hacks für mehr Macht über Windows 7

25.03.2012 von Christian Remse
Langsames Aero Peek, starke Verzögerungen bei der Taskleisten-Vorschau und eingeschränkte Besitzerrechte - wir zeigen Ihnen wie Sie per Registry-Hack diese Nervfaktoren los werden.

Was genau ist die Registry?
Die Windows-Registry (zu Deutsch: Windows-Registrierungsdatenbank) speichert hierarchisch nahezu alle Einstellungen unter Windows. Dazu gehören Programmeinstellungen, Passwörter, Treiberinformationen sowie Windows-Einstellungen. Die zentral verwaltete Registrierungsdatenbank hat den Vorteil, dass Windows Einstellungswerte für Anwendungen und Prozesse schneller aufrufen kann.

Erst sichern, dann hacken. Microsoft erlaubt es dem Windows-Nutzer Konfigurationen in der Registry selbst vorzunehmen und somit auf persönliche Vorlieben anzupassen. Doch: Wie genau funktioniert dieser Vorgang? Die Registrierungsdatenbank rufen Sie auf, indem Sie unter dem Windows-Startmenü auf den Eintrag "Ausführen" klicken, den Befehl "regedit" eintippen und anschließend über die Eingabe-Taste bestätigen. Wichtig: Bevor Sie Änderungen in der Datenbank vornehmen, sollten Sie vorab die Keys (zu Deutsch: Schlüssel) exportieren und sicher - am besten auf einem externen Speichermedium wie USB-Stick - ablegen. Markieren Sie dazu den zu veränderten Schlüssel in der Seitenleiste am linken Fensterrand und rufen Sie über die rechte Maustaste im Kontextmenü den Befehl "Exportieren" auf.

Nachdem Sie ein Backup des Schlüssels angelegt haben, können Sie Veränderungen vornehmen und Windows personalisieren. Wir zeigen Ihnen 10 clevere Registry-Hacks, die das Arbeiten unter Windows 7 erleichtern.

64-Bit-Tools für Windows 7
64 Bit
Anzeigen der laufenden 32-Bit-Programme in Windows 7 x64 über den Taskmanager.
64 Bit
Erweitertes Kontextmenü von Dateien nach der Installation von LockHunter.
64 Bit
Anzeigen des Programms, das eine Datei blockiert.
64 Bit
Erstellen von Snapshots mit WSSA vor und nach einer Softwareinstallation.
64 Bit
Anzeigen und verwalten der USB-Treiber auf einem Computer.
64 Bit
Installieren von Internet Explorer 9 x64 über Windows-Update.
64 Bit
Auswählen verschiedener Plattformen als zusätzliche Druckertreiber.
64 Bit
Attack Surface Analyzer erstellt Berichte auf Basis von Sicherheitsscans.
64 Bit
SharePoint 2010 mit dem kostenlosen SharePoint Designer verwalten.
64 Bit
Testen der Prozessorkompatibilität für Hyper-V für AMD-Prozessoren.
64 Bit
Intel-Prozessoren auf Hyper-V-Kompatibilität überprüfen.
64 Bit
Dateiserver migrieren mit dem Datei-Server-Migrationstoolkit.
64 Bit
PowerShell-Erweiterung von Quest für die Verwaltung von Active Directory.
64 Bit
Starten von Microsoft Safety Scanner.
64 Bit
Anzeigen der Messdatei nach der Messung.
64 Bit
Anzeigen einer Sicherheitsanalyse.
64 Bit
Einlesen von CPU-Informationen mit der 64-Bit-Version von CPU-Z.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (ph)

Hack 1:

Standardmäßig erscheinen innerhalb der Seitenleiste im Windows-Explorer jede Menge Icon, die Ihnen den direkten Zugriff auf Netzwerke oder Verzeichnisse auf der lokalen Festplatte ermöglichen. Doch: Nicht jeder Nutzer benötigt auch wirklich alle angezeigten Icon. Sollten Sie beispielsweise nicht über ein Netzwerk arbeiten, wird der entsprechende Icon überflüssig. Da jedes Zugriffs-Icon über einen eigenen Key verfügt, können Sie diese personalisieren und folglich dauerhaft aus der Seitenleiste entfernen, um für mehr Übersicht und Effizienz zu sorgen.

So geht’s:

Öffnen Sie dazu den Registry-Editor und suchen Sie für beispielsweise den Eintrag "Netzwerk" den Schlüssel

HKEY_CLASSES_ROOT\CLSID\{F02C1A0D-BE21-4350-88B0-7367FC96EF3C}\ShellFolder

Klicken Sie über die rechte Maustaste auf den ShellFolder und aktivieren Sie den Erlaubnis-Menüpunkt. Verleihen Sie Ihrem Nutzerprofil erst volle Zugriffsrechte und Kontrolle. Nachdem Sie bestätigt haben, kehren Sie zum Editor zurück und doppelklicken Sie auf Eigenschaften. Ändern Sie nun den Wert von "b0040064" auf "b0940064."

Hack 2:

Die unter Windows 7 neu integrierte Library-Funktion (Bibliotheks-Funktion) sorgt für mehr Ordnung, indem sie Informationen zusammenfasst. Für Nutzer, die es gewohnt sind, dass derartige Informationen einzeln verwaltet werden, können diese virtuellen Ordner über die Registry abschalten.

So geht’s:

Laden Sie dazu das Registry-Script "Disable Libraries in Windows 7.reg" vom Vishal-Blog herunter, führen Sie es aus und starten Sie Ihren PC neu. Praktisch: Ohne manuelle Konfiguration in der Registry verschwinden aufgrund des Scripts sämtliche Library-Icon im Windows-Explorer. Tipp: Möchten Sie lediglich das Icon aus dem Windows-Explorer entfernen und nicht die gesamte Library-Funktion lahm legen, führen Sie alternativ das Script "Only Remove Libraries Icon from Windows 7 Explorer.reg" aus. Sollten Sie den Vorgang wieder rückgängig machen wollen, so erledigt dies das Script "Restore Default Settings.reg" für Sie.

Hack 3:

Über das Kontextmenü (rechte Maustaste) lassen sich Befehle im Zusammenhang mit der markierten Anwendung schneller aufrufen, da es Ihnen den Umweg über Menüpunkte erspart. Der Kontextmenüpunkt "Öffnen mit" ist besonders hilfreich, wenn eine Datei nicht standardmäßig mit einem entsprechenden Programm verknüpt ist oder Sie eine Alternative zum Standardprogramm bevorzugen. Doch: Je mehr ähnliche Programme Sie installieren, desto unübersichtlicher wird der Kontextmenüpunkt "Öffnen mit." Legen Sie daher selbst fest, welche Anwendungen hinter "Öffnen mit" erscheinen sollen.

So geht’s:

Navigieren Sie im Registry-Editor zum Eintrag "HKEY_CURRENT_USER \Software \Microsoft \Windows \CurrentVersion \ Explorer \FileExts\" und anschließend zu der Dateiendung wie ".pdf", die Sie verändern möchten. Öffnen Sie per Klick auf das Dreieck die Unterordner. Öffnen Sie den Listenunterordner und entfernen Sie im rechten Fenster die verknüpfte Anwendung, die nicht mehr länger im "Offnen mit"-Kontextmenüpunkt erscheinen soll. Beispiel: Sie sehen keinen Sinn, PDFs im Notizblock zu öffnen, sondern nur in einem von Ihnen installierten PDF-Betrachter wie dem Adobe Reader - entfernen Sie demnach den Notizblock-Eintrag. Wiederholen Sie diesen Vorgang für weitere Dateiendungen wie Bilder im JPG-Format und damit verbundene Anwendungen.

Hack 4:

Die stark überarbeitete Taskleiste unter Windows 7 gehört mit Sicherheit zu den spannendsten Funktionen. Allerdings reagiert sie nicht immer flott. Gleiten Sie mit dem Mauspfeil über die Taskleiste, so kann es gut und gerne bis zu einer Sekunde dauern, bis sie erscheint. Von einem Aufruf in Echtzeit kann daher keine Rede sein. Erhöhen Sie die Reaktionszeit über den entsprechenden Registry-Eintrag.

So geht’s:

Öffnen Sie den Registry-Editor und suchen Sie nach dem Eintrag

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersionxplorer\Advanced

und legen Sie per Rechtsklick einen neuen DWORD-Wert fest. Geben Sie dem Wert zuerst den Namen "ExtendedUIHoverTime" (zu Deutsch: Erweiterte Schwebezeit), setzen Sie den Dezimalwert auf "1" und bestätigen Sie per Klick auf die OK-Schaltfläche. Starten Sie den PC nun neu und der Hack tritt in Kraft.

Hack 5:

Sobald Sie ein externes Speichermedium über USB anschließen oder sich Ihr Rechner mit dem Internet über die Netzwerkschnittstelle oder WLAN verbindet, informiert Sie Windows über den aktuellen Status per Informationsblase. Doch: Sollten Sie mehrere Vorgänge laufen haben, so nervt das ständige Erscheinen dieser Ballons gewaltig. Schalten Sie diese Informationsblasen ab.
So geht’s:
Rufen Sie im Registry-Editor den Eintrag

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersionxplorer\Advanced

auf, setzen Sie den Wert unter "EnableBalloonTips" auf "0" und Windows verschont Sie künftig mit dem Aufpoppen der lästigen Informationsballons.

Hack 6:

Was auf den ersten Blick als eher unnötige erscheint, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als hilfreicher Registry-Tweak: Erwerben Sie beispielsweise einen gebrauchten PC, weist dieser die Nutzerdaten des vorhergehenden Besitzers auf. Das nervt insofern, da sich diese Daten in Programmen einnisten und somit falsche Informationen angeben. Dazu gehört beispielsweise der Autor von Word-Dokumenten. Über einen praktischen Registry-Tweak passen Sie Nutzerinformationen an Ihr Profil an.

So geht’s:

Rufen Sie im Registry-Editor den Eintrag

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ Microsoft\Windows NT\CurrentVersion

auf. Klicken Sie im rechten Fenster auf den registrieren Benutzer und passen Sie den Wert beliebig an, indem Sie beispielsweise Ihren Namen angeben.

Hack 7:

Verfügen Sie nicht über Besitzerrechte eines Ordners oder einer Datei, so sind Ihre Einstellungs- und Arbeitsrechte eingeschränkt. Dies führt beispielsweise dazu, dass Sie manche Dateien oder Ordner nicht öffnen und somit auch nicht damit arbeiten können. Um sich derartige Rechte anzueignen, bedarf es in der Regel mehrerer Schritte. Ein Registry-Script kürzt diesen Prozess ab.

So geht’s:

Nachdem Sie das Zip-Archiv Take Ownership heruntergeladen und entpackt haben, führen Sie das darin befindliche Skript InstallTakeOwnership.reg aus. Folgen Sie den Anweisungen, fügen Sie es in dem Kontextmenü (rechte Maustaste) den Eintrag "Besitzübernahme" hinzu. Dieser erlaubt es Ihnen, Rechte zum Öffnen und Arbeiten mit Dateien über einen einfachen Mausklick bequem zu ändern.

Hack 8:

Die automatische Update-Funktion unter Windows erweist sich als äußerst praktisch, denn ohne eigenes Hinzutun lädt sich das Betriebssystem stets die neuesten Updates - darunter Sicherheits-Updates - von den Microsoft-Servern. Nachdem der Update-Vorgang abgeschlossen ist, zwingt Sie Windows den PC neu zu starten, da ansonsten die Updates nicht in Kraft treten - das ist besonders nervig, wenn man inmitten von Arbeit steckt und ein Neustart daher äußerst ungelegen kommt. Schlagen Sie Windows per Registry-Hack ein Schnippchen und entscheiden Sie, wann Windows neu startet.

So geht’s:

Öffnen Sie den Registry-Editor, navigieren Sie zum Eintrag

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate\AU

und erstellen Sie den neuen DWORD-Wertenamen "NoAutoRebootWithLoggedOnUsers." Ändern Sie den Dezimalwert auf "1," hält dieser Windows vom ständigen automatischen Herunterfahren ab. Löschen Sie den Wert, stellen Sie den ursprünglichen Zustand wieder her.

Hack 9:

Möchten Sie, dass die Menüs unter Windows schneller erscheinen, so können Sie in der Registry die Verzögerungszeit zwischen dem Klick aufs Menü und dem eigentlichen Erscheinen des Menüpunkts reduzieren.

So geht’s:

Öffnen Sie den Registry-Editor und steuern Sie den Eintrag

HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop

an. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "MenuShowDelay" und reduzieren Sie den standardmäßigen Wert von in der Regel 400 auf 100.

Hack 10:

Aero Peek ist eine erweiterte Funktion der Aero-Oberfläche, die es Ihnen erlaubt, selbst bei zahlreichen geöffneten Programmen einen schnellen Blick auf den Desktop zu werfen. Doch: Die Verzögerungszeit verlangsamt das flüssige Arbeiten. Verringern Sie diesen Nervfaktor über den entsprechenden Eintrag in der Registry.

So geht’s:

Rufen Sie im Registry-Editor den Eintrag

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\ CurrentVersionxplorer\Advanced

auf, klicken Sie mit der rechten Maustaste in den rechten Fensterrand und wählen Sie im Kontextmenü den Punkt "Neu." Legen Sie anschließend einen neuen DWORD-Wert an und benennen Sie diesen "DesktopLivePreviewHoverTime." Öffnen Sie diesen und ersetzten Sie den Standardwert von 1.000 Millisekunden auf die von Ihnen gewünschte Verzögerung. (PC-Welt/ph)