122 Mio. für 2014 erwartet

21 Prozent aller verkauften TVs schon mit Web-Zugang

03.01.2011
Als stille Revolution inmitten des erwarteten Trubels zur CES 2011 bezeichnet DisplaySearch die wachsende Verbreitung von internetfähigen Fernsehern, auch Connected TVs genannt. 2010 soll der Weltmarktanteil der Geräte schon bei 21 Prozent gewesen sein.

Als stille Revolution inmitten des erwarteten Trubels zur CES 2011 bezeichnet DisplaySearch die wachsende Verbreitung von internetfähigen Fernsehern, auch Connected TVs genannt. 2010 soll der Weltmarktanteil der Geräte schon bei 21 Prozent gewesen sein.

Loewe hat Connect TV 2008 schon zum Ingegriff gemacht, damals noch ein recht luxuriöser.

Für 2014 rechnen die Analysten mit insgesamt 122 Millionen webfähigen TV-Sets, mehr als die ursprünglich erwarteten 119 Millionen Stück. Wie sooft wurde das Wachstum im technikverliebten Japan losgetreten, zumal das dort eingeführte Öku-Punkteprogramm den Austausch veralteter Röhrenfernseher 2010 den Neukauf beflügelt hat.

In Zukunft sollen aber Schwellen- und Entwicklungsländer maßgeblich zur Verbreitung internetfähiger Geräte beitragen. In Osteuropa wurden davon 2010 schon 2,5 Millionen Stück verkauft, 2014 werden es laut DisplaySearch dort 10 Millionen Stück sein. In China hatten 2010 laut ersten Schätzungen schon 12 Prozent aller Flachbildfernseher Internetzugang.

Paul Gray, DisplaySerach-Direktor für TV-Marktforschung in Europa, sieht die Gefahr, dass die Infrastuktur mit dem wachsenden Breitbandhunger des neu entstandenen Marktes für internetfähige TV-Sets nicht mithalten kann. In den USA zehre der IPTV-Anbieter Netflix schon an 20 Prozent des Internetverkehrs.

Es wird erwartet, dass der Markt sich teilt, wobei einfachere Geräte nur den Zugang zu Webdiensten oder Widges wie Hbb.TV und YouView erlauben, während sogenannte Smart TVs auch Such- und Navigationsfunktionen bieten.

Soweit gibt es noch keine klare Definition für Smart TVs, aber im Wesentlichen sollten die Geräte ermöglichen, dass der Nutzer, in der Regel über Applikationen, in der Lage ist, Upgrades und Funktionswechsel vorzunehmen. Außerdem sollten die Geräte Zugang zum offenen Internet erlauben und nicht nur zu einem begrenzten Terrain ("walled garden") innerhalb des jeweiligen Portals.

Desweiteren sollten die Smart TVs über eine fortschrittliche Benutzeroberfläche oder eine Content-Erkundungsmaschine verfügen, welche ohne Browser oder eingetippte Suchbegriffe dennoch zum gewünschten Ziel führt. Und last but not least sollten die Smart TVs über offene Standards wie DNLA (Digital Living Network Alliance) mit anderen Geräte im Haushalt kommunizieren können.

Smart TVs sind nicht an bestimmte Betriebssysteme gebunden, womit neue Services wie Linux (MeeGo) und Android beziehungsweise Google TV ins Spiel kommen. Google arbeitet mit Sony und Logitech am Launch von Google TV, es wird aber erwartet, dass 2011 viele andere Mitspieler auf den Plan treten. "TVs entwickeln sich zum Web-Schlachtfeld", hieß es bei CP schon 2009. (kh)