Digitale Spaltung

30 Prozent der Bevölkerung ohne Web-Zugang

02.10.2008 von Armin Weiler
"Die Anzahl jener Bürger, die aus unterschiedlichen Gründen keinen oder nur einen erschwerten Zugang zum Internet haben, ist dramatisch hoch. Wenn wir uns es nicht leisten wollen, rund 30 Prozent der Bevölkerung 'draußen' zu haben, dann müssen wir uns auf die Bedürfnisse dieser Gruppen einstellen". Mit diesen mahnenden Worten eröffnete Heidrun Silhavy, Österreichs Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik, heute, Donnerstag, den Internet Summit Austria 2008 in Wien. Die vom Verband der Internet Service Provider (ISPA) mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes alljährlich durchgeführte Veranstaltung widmet sich in diesem Jahr der Frage, wie die Integration von bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und Migranten in die Informationsgesellschaft mit Hilfe des Internets gelingen kann. Dieses in Fachkreisen als "e-Inclusion" bezeichnete Themengebiet sei für die heutige Gesellschaft eine völlig neue Herausforderung, so Silhavy.

"Die Anzahl jener Bürger, die aus unterschiedlichen Gründen keinen oder nur einen erschwerten Zugang zum Internet haben, ist dramatisch hoch. Wenn wir uns es nicht leisten wollen, rund 30 Prozent der Bevölkerung 'draußen' zu haben, dann müssen wir uns auf die Bedürfnisse dieser Gruppen einstellen". Mit diesen mahnenden Worten eröffnete Heidrun Silhavy, Österreichs Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik, heute, Donnerstag, den Internet Summit Austria 2008 in Wien. Die vom Verband der Internet Service Provider (ISPA) mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes alljährlich durchgeführte Veranstaltung widmet sich in diesem Jahr der Frage, wie die Integration von bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und Migranten in die Informationsgesellschaft mit Hilfe des Internets gelingen kann. Dieses in Fachkreisen als "e-Inclusion" bezeichnete Themengebiet sei für die heutige Gesellschaft eine völlig neue Herausforderung, so Silhavy.

"Ein erster wichtiger Schritt in Richtung integrative Informationsgesellschaft ist die Schaffung des Problembewusstseins in der Politik, Wirtschaft und in der Bevölkerung", stellte Paul Timmers, Leiter der Abteilung IKT für Integration in der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission, fest. Die Kommission habe hierfür im Jahr 2008 die Kampagne "e-Inclusion: be part of it!" umgesetzt. "Es ist eine ungemeine Herausforderung, die Möglichkeit zu schaffen, das alle Menschen in der digitalen Welt ankommen", betonte Marc Prensky, international anerkannter Experte für Schulungsmethoden in der digitalen Welt. Die Kluft zwischen sogenannten "Digital Natives" und "Digital Immigrants" sei nur sehr schwer zu überbrücken. "In der Gruppe der Natives findet sich in erster Linie die jüngere Generation, die heute umgeben von neuen Technologien aufwächst und ihr Leben bereits großteils online lebt", erläutert Prensky.

Im Unterschied zu den Natives würden sich die zumeist schon etwas betagteren Immigrants wesentlich schwerer dabei tun, neue Technologien anzunehmen. "Ältere Menschen kämpfen in dieser Hinsicht vor allem mit einer psychologischen Barriere", meinte Prensky. So würden viele Ältere zunächst etwa gar nicht wissen, was sie mit dem Internet anfangen sollen. Wenn sie sich aber erst einmal überwinden hätten und damit beginnen, sich mit dem Web auseinanderzusetzen, würde es ihnen plötzlich Spaß bereiten. Neben dem psychologischen sei aber auch der technische Aspekt für die Scheu der älteren Menschen vor dem Netz verantwortlich. "Die Kommunikation im Internet erfordert Training. In fortgeschrittenem Alter fällt oft schon die Beherrschung des Maus-Cursors schwer", merkt Prensky an.

"Auch für Menschen mit Behinderungen existieren derzeit im Bereich Internet viele Barrieren, obwohl Informationstechnologien gerade für diese Zielgruppen eine besondere Chance auf Integration darstellen", kritisiert Andreas Lämmerhirt von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG). Die Politik habe das Problem zwar mittlerweile bereits erkannt. "Es muss aber eine stärkere Sensibilisierung für diese Problematik stattfinden. Der Funken muss vor allem auf die zuständigen Personen in der Wirtschaft und im Bereich des Webdesigns überspringen, denn schließlich kommt der freie Zugang zu einer Webseite ja auch den Unternehmen selbst zu Gute", so Lämmerhirt abschließend. (pte)