PMA warnt vor Bildungsmarkt-Euphorie

3D-fähige Projektoren auf Wachstumskurs

11.08.2010
2010 werden laut Pacific Media Associates (PMA) weltweit rund 1 Million 3D-fähige Projektoren verkauft. 2014 sollen es schon 5,4 Millionen Stück sein, sagt das Marktforschungsinstitut, eine führende Instanz, was Beamer angeht.

2010 werden laut Pacific Media Associates (PMA) weltweit rund 1 Million 3D-fähige Projektoren verkauft. 2014 sollen es schon 5,4 Millionen Stück sein, sagt das Marktforschungsinstitut, eine führende Instanz, was Beamer angeht.

3D-Beamer (hier einer von Infocus) gibt es schon für unter 500 Euro.

2008 hat Texas Instruments einen Single-Chip für 3D-fähige DLP-Projektoren vorgestellt, der seit dem vierten Quartal 2009 auf dem Massenmarkt eingeführt wurde. PMA-Präsident William Coggschall zufolge ist es damit kaum aufwändiger oder teurer, einen Projektor 3D-ready zu machen, weshalb sein Institut glaubt, dass DLP die vorherrschende Technologie auf dem Gebiet bleiben wird.

Anfang Juni 2010 hat Coggshall verkündet, dass damals schon über 300.000 solcher 3D-fähiger DLP-Projektoren verkauft wurden, 250.000 davon allein im vierten Quartal 2009 und im ersten Quartal 2010.

"3D-ready heißt nicht unbedingt, dass der Projektor wirklich im 3D-Modus gefahren wird", merkt der PMA-Präsident an. Ihm zufolge hat die Projektorenindustrie mit 3D anfangs vor allem den Bildungsmarkt im Auge gehabt, weil dieser besonders wichtig sei.

Tatsächlich könne die dreidimensionale Darstellung viel dazu beitragen, den Unterricht lebendiger zu gestalten, womit die Schüler ein besseres Verständnis von der Materie gewinnen, die Lehrer wiederum deren Aufmerksamkeit.

Coggshall warnt aber vor allzu großer Euphorie, was den Educational-Markt angeht, denn die Bildungsbudgets sind meist knapp. 3D-fähige Projektoren samt der nötigen Menge der Brillen passen da nicht hinein. Auch und gerade in Deutschland sind öffentliche Schulen kaum bereit, mehr als 1.000 Euro für einen Beamer auszugeben. 3D-fähige kosten aber oft das Doppelte, obwohl Infocus und NEC Display Solutions auch günstige Modelle haben.

Selbst wenn 3D-fähige Geräte kaum mehr kosten, wird der 3D-Modus im Schulbetrieb erst einziehen, wenn genügend Geld für die ausreichende Zahl der Brillen da ist und sich ein ausgeprägtes 3D-Ökosystem entwickelt hat, so Coggshall.

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PMA sehe daher die nahe Zukunft von 3D-Projektoren eher im Consumer-Umfeld, in Bereichen wie Gaming, TV und Heimkinospaß und weniger im Bildungssegment. Das Marktforschungsinstiutut rät den Herstellern daher, sich auf Heimkino zu konzentrieren, zumal Gaming oder Filmgenuss in XXL somit weit günstiger komme als mit einem 3D-fähigen Flachbildfernseher. (kh)