Praxis-Wissen

6 Lösungen für typische USB-Stick-Probleme

29.03.2011 von Janis  Berneker
Haben Sie aus Versehen eine Datei auf dem USB-Stick gelöscht? Oder erscheint der Stick erst gar nicht unter Windows? Diese Tricks helfen bei Problemen mit USB-Sticks.
Im Bild: ARP SuperSpeed USB 3.0
Foto: ARP

USB-Sticks sind praktisch und derzeit so günstig wie noch nie. Meistens verrichten sie ihre Arbeit ohne zu mucken, dennoch tauchen manchmal ärgerliche Probleme auf: Der Speicher wird nicht erkannt, große Dateien lassen sich trotz genügend Speicherplatz nicht kopieren oder eine Datei wurde unbeabsichtigt gelöscht. Unsere Tipps helfen bei diesen und weiteren Problemen.

Gelöschte Daten retten

Die Freeware Recuva stellt gelöschte Files wieder her.

Wenn Sie aus Versehen eine wichtige Datei auf dem USB-Stick gelöscht haben, ist die Gratis-Anwendung Recuva die Lösung. Die Software ist schnell installiert; ein Assistent führt Sie danach durch die Wiederherstellung der gelöschten Datei. Wählen Sie dabei den Dateityp und das Laufwerk. Den Tiefenscan lassen Sie am besten abgeschaltet, da dieser viel Zeit beansprucht. Werden beim normalen Scan keine Dateien erkannt, können Sie die Funktion nachträglich einschalten. Nach der Analyse listet Recuva die gefundenen Files auf. Diese holen Sie per Wiederherstellen zurück.

Im Test konnten wir unsere gelöschten Fotos vollständig retten. Der Erfolg variiert allerdings von Fall zu Fall. Für bessere Resultate befolgen Sie bitte diesen Tipp: Nutzen Sie den USB-Stick nicht mehr, nachdem Sie den Datenverlust bemerkt haben. Denn werden die gelöschten Daten mit neuen überschrieben, ist eine Wiederherstellung nicht mehr möglich.

USB-Sticks sind oft mit dem Windows-Dateisystem FAT32 formatiert. Dieses wird von allen gängigen Betriebssystemen unterstützt, also auch von Linux und Mac OS X. Zudem kommen Geräte wie Drucker problemlos damit klar. Leider hat FAT32 einen entscheidenden. Nachteil: Es werden nur Dateien mit maximal 4 Gigabyte unterstützt. Für grosse Dateien wie Videos ist diese Begrenzung problematisch.

Große Dateien speichern

USB-Sticks sind oft mit dem Windows-Dateisystem FAT32 formatiert. Dieses wird von allen gängigen Betriebssystemen unterstützt, also auch von Linux und Mac OS X. Zudem kommen Geräte wie Drucker problemlos damit klar. Leider hat FAT32 einen entscheidenden Nachteil: Es werden nur Dateien mit maximal 4 Gigabyte unterstützt. Für grosse Dateien wie Videos ist diese Begrenzung problematisch.

Die Lösung ist jedoch einfach: Kopieren Sie zuerst alle Daten vom USB-Stick auf die Festplatte des PCs. Danach formatieren Sie den Speicher mit einem anderen Dateisystem. Klicken Sie dazu unter Arbeitsplatz bzw. unter Computer mit der rechten Maustaste auf den USB-Stick und wählen Sie Formatieren. Im neuen Fenster sind unter «Dateisystem» außer FAT32 noch zwei Optionen verfügbar.

NTFS: Dieses System kennt keine Beschränkung der Dateigrösse. Dafür wird es nicht so breit unterstützt wie FAT32. Ausser Windows kommen zwar auch neue Linux-Versionen damit klar, Mac OS X 10.3 und höher können Daten jedoch nur lesen und nicht schreiben. Ausserdem ist das System für USB-Sticks weniger geeignet, da es teilweise langsamer als FAT32 arbeitet und Daten beim unbeabsichtigten Ausziehen des Speichers eher verloren gehen.

exFAT: Dieses junge Dateisystem ist speziell für Flash-Speicher und damit auch für USB-Sticks optimiert. exFAT wird momentan aber nur von Windows XP, Vista und 7 unterstützt. Windows XP braucht dazu ein spezielles Update, das Sie mit Webcode exfatxp herunterladen. Verwenden Sie nur Windows, sind Sie mit exFAT am besten bedient. Ansonsten ist NTFS die klügere Wahl. Müssen Sie keine grossen Dateien speichern, sind Sie mit FAT32 am flexibelsten.

USB-Stick nicht sichtbar

Obwohl der USB-Stick eingesteckt ist, erscheint er nicht unter Arbeitsplatz bzw. Computer. Ein möglicher Grund: Haben Sie Ihren USB-Stick neu gekauft, fehlt wahrscheinlich die Partitionierung. Öffnen Sie bei angeschlossenem USB-Stick die «Datenträgerverwaltung».

In Windows XP klicken Sie dazu auf Start/Ausführen und geben diskmgmt.msc ein. Bestätigen Sie mit der Enter-Taste. In Vista und 7 geben Sie denselben Begriff in das Suchfeld im Startmenü ein und drücken ebenfalls die Enter-Taste.

Neue USB-Laufwerke müssen zum Teil noch partitioniert werden.

Jetzt sollte der Stick angezeigt werden, und zwar mit dem Hinweis «Nicht zugeordnet». Klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie «Neues einfaches Volume». Folgen Sie den Anweisungen, wobei Sie auch den Laufwerksbuchstaben sowie das Dateisystem bestimmen können. Nach einigen Minuten sollte der USB-Speicher im Arbeitsplatz bzw. unter Computer erscheinen.

Steht anstelle von «Nicht zugeordnet» der Hinweis «Fehlerfrei» oder erscheint Ihr Stick nach der Partitionierung nicht im Arbeitsplatz, klicken Sie ihn in der «Datenträgerverwaltung» nochmals mit Rechts an. Wählen Sie Laufwerksbuchstaben und Pfade ändern und legen Sie per Hinzufügen einen Laufwerksbuchstaben fest.

Autostart blockieren

Wenn Sie einen USB-Stick in Ihren PC stecken, erscheint oft ein Autostart-Fenster. Das kann nerven. Zudem birgt die Funktion ein gewisses Risiko, sollte ein Schädling auf dem Stick installiert sein. Um das Autostart-Feature zu deaktivieren, bietet sich die Software AutoRun Settings an.

Deaktivieren Sie die nervige Autostart-Funktion per Mausklick.

Die Software braucht keine Installation. Sie muss nur per Doppelklick entpackt werden. Mit einem weiteren Doppelklick auf die Datei AutoRunSettings.exe starten Sie das Programm. Die Oberfläche ist übersichtlich aufgebaut. Unter A und B (Siehe Bild) deaktivieren Sie die Medien, die ohne Autostart auskommen sollen. Ausser USB-Sticks könnten dies zum Beispiel CDs sein. Die USB-Sticks sind als «Removable (USB flash drives)» aufgelistet. Bestätigen Sie zum Schluss mit der Schaltfläche Apply.

Software entfernen

USB-Sticks beinhalten teilweise vorinstallierte Software wie Backup-Tools. Diese starten nach dem Einstecken automatisch und belegen Speicherplatz. Falls Sie die Tools nicht verwenden möchten, sollten Sie diese entfernen. Immer mehr Hersteller bieten Software an, mit der sich die USB-Tools löschen lassen. Bei SanDisk gibt es zum Beispiel eine solche Software. Schauen Sie auf der Webseite des Herstellers nach, ob er eine Lösch-Software anbietet.

Sicher auswerfen

Werfen Sie den USB-Stick immer aus, um Datenverlust zu vermeiden.

USB-Sticks sind nicht Hot-Plug-fähig. Das heisst, sie dürfen nicht im Betrieb ausgesteckt werden, sonst droht Datenverlust. Besonders beim NTFS-Dateisystem ist das riskant. Werfen Sie den Stick deshalb immer korrekt aus. Nutzen Sie dazu entweder das entsprechende Symbol in der Taskleiste neben der Windows-Uhr, oder klicken Sie im Arbeitsplatz bzw. unter Computer mit Rechts auf das Laufwerk. Wählen Sie dort Auswerfen.