Test Schwarzweiß-Laserdrucker

6 Schwarzweiß-Laserdrucker im Test

27.01.2011 von Bernd Weeser-Krell
Wenn Sie Texte gut, günstig und schnell aufs Papier bringen wollen, sind Schwarzweiß-Laserdrucker die beste Wahl. Lesen Sie, welche Geräte der Einstiegsklasse im Test punkten konnten.

Schwarzweiß-Laserdrucker sind mittlerweile so billig, dass sie auch für den Arbeitsplatz oder das Netzwerk zu Hause in Frage kommen. Gerade für Computerbesitzer, die viel und vor allem Texte ausdrucken, macht sich die Anschaffung eines Schwarzweiß-Lasergeräts schnell bezahlt. Schließlich sind die Druckkosten pro Textseite beim Laser wesentlich niedriger als bei einem Tintenstrahldrucker.

Tempo & Qualität: Schnell und Stärken bei Text
Die meisten Hersteller bieten mittlerweile Modelle für 100 (Samsung ML-1660) bis 230 Euro (Kyocera FS-1120D) an. Die Straßenpreise liegen meist deutlich unter den empfohlenen Preisen der Hersteller. So bekommt man den Testsieger Kyocera FS-1120D im Handel bereits für etwa 190 Euro. Die Druckleistung der Modelle im Testfeld reicht für alle Druckaufträge am heimischen Arbeitsplatz völlig aus. So brachte etwa der Kyocera FS-1120D ein 20-seitiges Word-Schreiben in rund 47 Sekunden aufs Papier, der Samsung ML-1660 benötigte dafür 83 Sekunden.

Wer hauptsächlich Texte ausdrucken will, sollte sich den Samsung ML-1660 näher ansehen: Der Drucker brachte ein sehr sauberes Schriftbild aufs Papier. Auch unter der Lupe ließen sich kaum ausgefranste Buchstabenränder erkennen. Eine vergleichbare gute Qualität lieferte der Brother HL-2035. Falls Sie auch Grafiken oder gar Bilder ausdrucken wollen, ist die Graustufengenauigkeit des Geräts entscheidend. Der Epson Aculaser M1200 lieferte Grafiken mit einer sehr feinen und gleichmäßigen Rasterung. Auch der Brother HL-2035 und der Samsung ML-1660 konnten hier mit einer guten Qualität punkten.

Fotos druckte der Samsung ML-1660 am besten: Die Bilder kamen streifenfrei und mit gut differenzierten Graustufen aufs Papier. Der Testsieger Kyocera FS-1120D war zwar schnell, schnitt aber bei der Druckqualität in allen Disziplinen nur durchschnittlich ab.

Ausstattung: Extras auch in der Einsteigerklasse
Es gibt zwei Arten von Druckern: Bei GDI-Modellen bereitet der PC die Daten für den Drucker auf, PCL- und Postscript-Drucker beherrschen eine eigene Druckersprache dafür. Das schlägt sich auch in den Preisen nieder: GDI-Drucker wie der HP Laserjet P1102w sind günstiger als PCL-Geräte wie der Kyocera FS-1120D. Einem PCL-Drucker sollten Sie den Vorzug geben, wenn Sie nicht nur mit Windows arbeiten. Für anspruchsvollere Druckaufgaben brauchen Sie einen Drucker, der auch die Seitenbeschreibungssprache Postscript versteht. Mit einem solchen Gerät lassen sich beispielsweise Prospekt- und andere Layouts probehalber auf Papier bringen. Die sehen dann bereits so aus, wie sie später aus der Druckerei kommen.

Postscript beherrscht im Testfeld nur der Kyocera FS-1120D. Er ist auch das einzige Gerät mit einer Duplex-Einheit für den beidseitigen Druck. Moderne günstige Laser nehmen per USB-2.0-Anschluss Verbindung mit dem PC auf. Weitere Anschlussarten findet man kaum. Im Testfeld besitzt nur der Canon i-Sensys LBP3010 zusätzlich noch den alten (parallelen) Druckeranschluss. Im HP Laserjet P1102w ist sogar WLAN-Technik integriert, ideal fürs Funknetzwerk zu Hause.

Handhabung, Kosten und Fazit

Handhabung: Einfache Bedienung zählt
Der Drucker Ihrer Wahl sollte eine ausreichend dimensionierte Papieraufnahme und -ablage besitzen. Der Brother HL-2035 und der Kyocera FS-1120D haben Papierkassetten für jeweils 250 Blatt. Bei der Ablage ist der Kyocera FS-1120D mit 250 Blatt vorne. In die anderen Testkandidaten passen 150 Blatt, und die Ablagen fassen nur 100 Blatt. Womöglich wollen Sie auch Briefumschläge, Einladungskarten auf etwas dickerem Papier oder Folien für den Overhead-Projektor bedrucken. Deshalb sollten Sie darauf achten, mit welchen Materialien der Drucker umgehen kann. Briefumschläge und Folien bedrucken alle Geräte im Testfeld. Karton bis 220 g/m² lässt sich dagegen nur in den Geräten von HP und Kyocera verwenden.

Achten Sie darauf, ob sich Trommel (auch Entwicklereinheit genannt) und Tonerkartusche einfach einsetzen lassen. Bei Modellen mit separater Tonerkartusche wie dem Kyocera FS-1120D oder dem Epson Aculaser M1200 besteht die Gefahr, dass Sie sich beim Wechsel schwarze Finger holen. Leichter geht’s, wenn Kartusche und Entwicklereinheit fest miteinander verbunden sind wie beim HP Laserjet P1102w.

Betriebsgeräusch: Hier gibt es deutliche Unterschiede
Laserdrucker können bei der Seitenproduktion ziemlich laut werden. Sehr geräuschvoll arbeiteten der Brother HL-2035 und der Kyocera FS-1120D. Die Messungen ergaben Werte über 10 Sone. Deutlich leiser ging dagegen der Canon i-Sensys LBP3010 zu Werke: 7 Sone. Nervenschonend ist, wenn der Drucker nach getaner Arbeit den Lärmpegel schnell herunterfährt. Wiederum vorbildlich verhielt sich hier der Canon i-Sensys LBP3010, der sofort nach dem Druck in den Ruhemodus mit 0,1 Sone wechselte. Anders die Modelle von Brother, Epson und Kyocera: Auch nach dem Drucken waren sie mit Werten bis 2,9 Sone noch deutlich hörbar.

Folgekosten: Auf Seitenpreis und Stromverbrauch achten
Wie viel eine Druckseite bei dem Gerät kostet, das in Ihre engere Wahl kommt, können Sie leicht selbst errechnen. Dazu brauchen Sie allerdings die Preise für Belichtertrommel und Tonerkartusche sowie Angaben über die Lebensdauer dieser beiden Komponenten, üblicherweise berechnet auf der Basis Textdruck bei 5 Prozent Schwärzung im Druckmodus „Normal“, ohne Papierkosten. Toner- und Trommelpreis teilen Sie dann jeweils durch die Seitenleistung. Addieren Sie dann die beiden Ergebnisse.

Der Spitzenreiter in diesem Vergleichstest, der Kyocera FS1120D, liefert eine Textseite bereits für 2,6 Cent. Aber auch der Epson Aculaser M1200 auf dem sechsten und letzten Platz ist mit seinen 4,6 Cent günstiger als die meisten Tintenstrahl- oder Farblaserdrucker. Angesichts der laufend steigenden Strompreise ist von Vorteil, wenn der Ausschalter den Drucker tatsächlich komplett vom Stromnetz trennt. Im Testfeld haben zwar alle Geräte einen solchen Schalter. Aber nur die Modelle von Brother, Epson und Kyocera ziehen nach dem Abschalten wirklich keinen Strom mehr.

Besonders wichtig ist auch der Strombedarf im Bereitschaftsmodus, in dem der Drucker die meiste Zeit verbringt. Sparsam zeigte sich im Test der HP Laserjet P1102w mit nur 1,7 Watt. Schlusslicht war der Kyocera FS-1120D: Er schluckte 9,5 Watt.

Fazit: Unschlagbar günstig durch niedrige Seitenkosten
Preiswerte Schwarzweiß-Laserdrucker eignen sich für alle, die viel Text und Schwarzweiß-Grafiken drucken wollen. Die Geräte sind mittlerweile so günstig geworden, dass sich selbst eine Anschaffung als Zweitdrucker für Briefe und andere Texte neben dem Tintenstrahler lohnt. Durch die vergleichsweise niedrigeren Seitenkosten amortisiert sich die Ausgabe schnell.

Platzierungen der einzelnen Geräte: Platz 6, 5, 4

6. Platz
Epson Aculaser M1200
Der Epson Acuslaser M1200 präsentiert sich in einem eleganten weißen Kunststoffgehäuse. Das Papierfach steht heraus, ein am Gehäuse angebrachter Deckel schützt es aber gut vor Staub. Für die 20-seitige Textdatei brauchte der Drucker rund 71 Sekunden. Mit rund 17 Seiten pro Minute liegt er um 15 Prozent unter der Herstellerangabe von 20 Seiten. Die erste Seite nach dem Aufwachen aus dem Energiesparmodus landete nach 13 Sekunden im Ausgabefach – ein durchschnittlicher Wert. Texte brachte das Gerät in mittlerer Qualität aufs Papier. Grafiken wirkten fein aufgelöst. Fotos waren dagegen deutlich grobkörniger gerastert als bei anderen Geräten. Mit rund 4,6 Cent ist der Seitenpreis ziemlich hoch. Ebenfalls recht hohe Werte ergaben die Messungen des Stromverbrauches und des Geräuschpegels.
Vorteile: Gute Grafikdruckqualität - Staubschutz für Papierschacht
Nachteile: Hoher Seitenpreis - Hoher Strompreis und Geräuschpegel im Standby-Modus
Testnote: ausreichend - 4,03
Preisurteil: preiswert
Preis: 127 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

5. Platz
HP Laserjet P1102w
Besonderheit des HP Laserjet ist die integrierte WLAN-Funktionalität, keine Selbstverständlichkeit für die Einstiegsklasse der Schwarzweiß-Laserdrucker. Das 18-Seiten-Gerät ist zwar recht kompakt gebaut. Durch das aus dem Gehäuse herausragende Papierfach benötigt es aber doch viel Platz. Die 20-seitige Textdatei lieferte der Drucker in knapp 71 Sekunden – durchschnittlich schnell. Die erste Seite aus dem Energiesparmodus war dagegen schon nach 13 Sekunden fertig. Die Druckqualität lag auf mittlerem Niveau: Bei Texten waren Tonerpunkte zwischen den Buchstaben zu entdecken. Fotos löste der HP-Drucker nicht so fein auf wie andere Geräte. Der Seitenpreis von rund 4,2 Cent ist nicht unbedingt günstig. Positiv: der niedrige Strombedarf und Standby-Geräuschpegel.
Vorteile: Schnelle erste Seite aus dem Energiesparmodus - Integriertes WLAN-Modul - Niedriger Geräuschpegel - Geringer Stromverbrauch
Nachteile: Hoher Seitenpreis
Testnote: ausreichend - 4,02
Preisurteil: preiswert
Preis: 129 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

4. Platz
Brother HL-2035
Der Brother-Drucker hat ein vergleichsweise flaches Gehäuse, das eine Papierkassette integriert hat. Der als 18-Seiten-Laser spezifizierte Drucker benötigte für das 20-seitige Word-Dokument rund 73 Sekunden. Das ist für diese Geschwindigkeitsklasse gut. Bei der ersten Seite aus dem Energiesparmodus ließ sich das Brother-Modell dagegen Zeit: Erst nach 18 Sekunden lag das Blatt im Ausgabefach. Die Druckqualität des HL-2035 konnte die Tester dagegen überzeugen: Texte wirkten sehr sauber und Grafiken fein aufgelöst. Das war insbesondere bei feinen Linien zu sehen. Lediglich beim Fotodruck war eine leichte Streifenbildung zu sehen. Der Seitenpreis liegt mit rund 4,5 Cent auf hohem Niveau. Im Standby-Modus liegen Stromverbrauch und Geräuschemission über dem Durchschnitt.
Vorteile: Integrierte Papierkassette - Gute Druckqualität bei Text und Grafik
Nachteile: Hoher Seitenpreis - Hoher Geräuschpegel und Stromverbrauch bei Standby
Testnote: ausreichend - 4,00
Preisurteil: günstig
Preis: 119 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Platzierungen der einzelnen Geräte: Platz 3, 2, 1

3. Platz
Samsung ML-1660
An sich ist der Samsung ML-1660 sehr kompakt gebaut. Doch da die Papieraufnahme aus dem Gehäuse herausragt, versperrt der Drucker recht viel Platz auf dem Schreibtisch. Das 16-Seiten-Gerät gehört nicht zu den Schnellsten seiner Klasse. Für die 20-seitige Textdatei benötigte er immerhin rund 83 Sekunden. Beim Druck der ersten Seite aus dem Energiesparmodus ließ sich der Samsung-Drucker mit rund 16 Sekunden ebenfalls deutlich länger Zeit als andere Modelle. Texte, Grafiken und Fotos brachte der ML-1660 in überzeugender Qualität zu Papier. Eine Besonderheit ist die „Print Screen“-Taste, die auf Knopfdruck den aktuellen Bildschirminhalt zu Papier bringt. Der Seitenpreis ist mit rund 4,5 Cent recht hoch. Der Stromverbrauch und der Geräuschpegel sind dagegen niedrig.
Vorteile: Gute Druckqualität bei Text, Grafik und Foto - Niedriger Stromverbrauch und Geräuschpegel
Nachteile: Hoher Seitenpreis - Recht niedriges Drucktempo
Testnote: ausreichend - 3,96
Preisurteil: sehr günstig
Preis: 99 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

2. Platz
Canon i-Sensys LBP3010
Der kompakte Canon LBP3010 ist laut Hersteller ein 14-Seiten-Drucker. Entsprechend gemächlich lieferte er die 20-seitige Textdatei: Erst nach fast 90 Sekunden war der Druckvorgang beendet. Dafür beeilte sich das Gerät bei der ersten Textseite nach dem Energiesparmodus: Bereits nach 11 Sekunden war sie fertig. Die Druckqualität lag nur auf mittlerem Niveau: Die Buchstabenschärfe war nicht so gut wie bei den anderen getesteten Modellen. Der Seitenpreis bewegt sich mit rund 3,8 Cent gerade noch in erträglichem Rahmen. Positiv: Nach dem Druck schaltet das Gerät sofort in den Stromsparmodus. Das schont Ohren und Geldbeutel. Der Verbrauch sinkt dann auf nur 2 Watt und der Geräuschpegel auf nicht wahrnehmbare 0,1 Sone. Auch beim Drucken ist der Canon-Ducker leise.
Vorteile: Schnelle erste Seite - Niedriger Geräuschpegel - Geringer Stromverbrauch
Nachteile: Langsames Arbeitstempo - Recht hoher Seitenpreis - Durchschnittliche Druckqualität
Testnote: ausreichend - 3,95
Preisurteil: günstig
Preis: 109 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

1. Platz
Kyocera FS-1120D
Kyocera packt seinen günstigsten Laserdrucker in ein wuchtiges Gehäuse, in das die Papierkassette voll integriert ist. Das Gerät ist als 30-Seiten-Drucker spezifiziert. Vergleichsweise schnell lag die 20-seitige Textdatei vor: nach rund 47 Sekunden. Die erste Seite nach dem Aufwachen aus dem Energiesparmodus war nach 13 Sekunden fertig. Auch das 12-seitige PDF-Dokument druckte das Gerät mit rund 42 Sekunden sehr flott. Die Druckqualität lag nur auf mittlerem Niveau: Die Buchstabenränder wirkten nicht so glatt wie bei anderen Druckern. Auch Tonerpunkte zwischen den Buchstaben waren zu sehen. Der FS-1120D besitzt eine integrierte Duplexeinheit und beherrscht PCL 6 und PS 3. 2,6 Cent für eine Seite ist günstig. Der Stromverbrauch im Standby-Modus war vergleichsweise hoch.
Vorteile: Hohes Drucktempo - Integrierte Papierkassette - Niedriger Seitenpreis - Postscript
Nachteile: Mittelmäßige Druckqualität - Hoher Stromverbrauch
Testnote: ausreichend - 3,58
Preisurteil: teuer
Preis: 229 Euro (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.