IPv6-Netze sichern

6 Tipps zu Spam-Filtern

08.11.2012 von Ronald Wiltscheck
Die Einführung des Internet-Protokolls IPv6 hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Internets, auch auf die E-Mail-Kommunikation. So könnten herkömmliche, IPv4-kompatible Mail-Filter unter IPv6 nicht mehr so effektiv arbeiten, warnt der deutsche E-Mail-Sicherheitsspezialist eleven

Seit dem 8. Juni 2011 stellen immer mehr Unternehmen und Online-Portale ihre Internetangebote auf IPv6 um. Dieses neue Internet Protokoll wird das alte (IPv4) ersetzen, denn die 4,3 Milliarden IP-Adressen von IPv4 sind nahezu aufgebraucht.

Die IPv6-Einführung hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Internets, auch auf die E-Mail-Kommunikation. IT-Sicherheitsexperten warnen insbesondere vor den Gefahren, die IPv6 für die Spam-Abwehr herauf beschwört. Aus diesem Anlass hat der deutsche E-Mail-Sicherheitsspezialist eleven eine Checkliste für Reseller zusammengestellt, die ihnen helfen soll, die Spam-Filter ihrer Kunden IPv6-sicher zu machen.

1. Ist die Anti-Spam-Lösung meines Kunden IPv6-sicher?

Zunächst muss die aktuelle E-Mail-Sicherheitslösung evaluiert werden. Hierbei ist vor allem die Methode entscheidend, mit der Spam erkannt wird. Dabei stehen Verfahren im Mittelpunkt, welche die Absender-IP-Adresse überprüfen, beispielsweise mit Hilfe der weitv erbreiteten Blacklists. Diese enthalten IPAdressen beziehungsweise IP-Adressbereiche, die als Absender von Spam aufgefallen sind.

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Dies birgt eine Reihe von Gefahren. Zunächst sind die alten Listen obsolet, wenn neue Adressbereiche eingeführt werden. Zweitens kann die riesige Zahl verfügbarer IPs und die geplante Vergabe fester IP-Adressen die Anzahl der mit Blacklists abzugleichenden Adressen regelrecht explodieren lassen, so dass solche Listen nicht mehr zu bewältigen sein könnten.

Drittens kann dies dazu führen, dass zunehmend große IP-Adressbereiche gelistet werden, wodurch das Risiko, legitime Absender zu erwischen, deutlich steigt. Dies kann zu deutlich mehr False Positives und damit zum Verlust geschäftsrelevanter E-Mails führen. Der Einsatz Blacklist-basierter Verfahren sollten daher vermieden werden.

2. Haben herkömmliche Spam-Filter mit IPv6 Probleme?

Die zweite verbreitete Filtermethode sind inhaltsbasierte Analyseverfahren, die den E-Mail-Inhalt nach vermeintlich Spam-typischen Wörtern, Phrasen oder anderen Merkmalen durchsuchen. Auf diese hat das verwendete Protokoll zunächst keine Auswirkung.

Allerdings sind solche Verfahren meist sehr rechenzeitintensiv und können das gesamte E-Mail-Volumen eines Unternehmens gar nicht bewältigen. Daher benötigen sie oft Vorfilter, die in der Regel Blacklist-basiert arbeiten, um das zu prüfende Volumen zu reduzieren. Die Funktionsfähigkeit solcher Verfahren ist daher sehr von Blacklists abhängig.

Daher ist auch für diese Filter-Methoden zu erwarten, dass ihre Effektivität mit IPv6 deutlich abnimmt. Darüber hinaus muss beim Umstieg auf IPV6 auch darauf geachtet werden, dass der eingesetzte MTA bzw. E-Mail-Server IPV6-kompatibel ist.

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3. Worauf ist bei der Auswahl eines IPv6-sicheren Spam-Filters zu achten?

Reseller, die Spam-Filter ihrer Kunden für IPv6 fit machen wollen, sollten daher auf fünf wesentliche Punkte achten:

  1. Die Spam-Filterung sollte nicht den Abgleich von IP-Adressen, etwa über Blacklists, erfordern.

  2. Das Verfahren sollte möglichst wenig Rechenzeit verbrauchen, um auch große Spam-Wellen bewältigen zu können, ohne auf eine Vorfilter angewiesen zu sein.

  3. Der eingesetzte MTA muss IPV6 unterstützen.

  4. Managed Services stellen sicher, dass Spam und gefährliche E-Mails abgewehrt werden, bevor sie das Unternehmen erreichen.

  5. Die Lösung muss False Positives bei geschäftsrelevanten E-Mails weitgehend ausschließen. Die Anti-Spam-Technologie sollte als Prüfkriterium eine zentrale Eigenschaft von Spam, wie den Versand als Massen-E-Mail, nutzen. Damit ist sichergestellt, dass die Leistungsfähigkeit der Spam-Erkennung auch in Zukunft erhalten bleibt. (rw)

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